Die ISL hatte bis zu ihrem Bankrott 2001 die TV- und Marketingrechte an der Fußball-WM vermakelt. Dafür schmierte die Agentur jahrzehntelang Sportfunktionäre, nur von 1989 bis 2001 flossen 140 Millionen Schweizer Franken. Sonderermittler Hildbrand enthüllte vor dem Europa-Rat nun einiges von dem, was in einer gerichtlichen Einstellungsverfügung von Mai 2010 steht, welche die Strafermittlungen der Zuger Staatsanwaltschaft gegen die FIFA und gegen zwei südamerikanische Topfunktionäre abschloss. Damals hatten die FIFA und die zwei Funktionäre strafrelevante Vorwürfe eingeräumt und eine Wiedergutmachung von insgesamt 5,5 Millionen Schweizer Franken gezahlt. Davon musste die FIFA allein 2,5 Millionen Franken berappen – "hilfsweise" für den nicht konkret erfassten Sünder an ihrer Spitze.
Hildbrand lieferte Aufschlüsse über die Rolle Blatters. Er bestätigte dem Rat, dass die FIFA über die Schmierzahlungen – wörtlich - "im Bilde und in die Ablaufprozesse involviert war". Dazu hält Rats-Berichterstatter Francois Rochebloine fest: "Blatter war Technischer Direktor der FIFA von 1975 bis 1981, FIFA-Generalsekretär von 1981 bis 1998 und ist seither ihr Präsident. Da die FIFA von erheblichen Zahlungen an bestimmte Offizielle wusste, ist kaum vorstellbar, dass Blatter nichts davon wusste." Der FIFA-Boss hat stets versichert, nie an Bestechungen beteiligt gewesen zu sein oder von solchen gewusst zu haben. Letzteres bezweifeln jetzt die Europapolitiker. Blatter müsse nicht selbst in Zahlungen verwickelt gewesen sein, heißt es im Report, jedoch sei es – Zitat: "äußerst ungewöhnlich, dass er nichts unternahm, um all das Wissen publik zu machen, das die FIFA hatte oder hat, und dass er keine Schritte unternahm, weder intern noch juristisch, um der FIFA dafür Entschädigung zu verschaffen." Das ist ein vernichtender Vorwurf gegen den Mann, der die FIFA seit fast vier Jahrzehnten dirigiert.
Unter Druck bringt der Report auch den neuen FIFA-Reformer Mark Pieth. Kritik am Basler Compliance-Experten schürt schon die Frage, wie Pieth nun mit den neuen Erkenntnissen verfährt. Falls Blatter, wie er behauptet, wirklich nie etwas mitbekam von der jahrzehntelangen Korruptionssystematik an der FIFA-Spitze, stellt ihm das ein miserables Managementszeugnis aus. Dann könnte Blatter nicht länger für Pieths neue Null-Toleranz-Linie stehen.
Hildbrand lieferte Aufschlüsse über die Rolle Blatters. Er bestätigte dem Rat, dass die FIFA über die Schmierzahlungen – wörtlich - "im Bilde und in die Ablaufprozesse involviert war". Dazu hält Rats-Berichterstatter Francois Rochebloine fest: "Blatter war Technischer Direktor der FIFA von 1975 bis 1981, FIFA-Generalsekretär von 1981 bis 1998 und ist seither ihr Präsident. Da die FIFA von erheblichen Zahlungen an bestimmte Offizielle wusste, ist kaum vorstellbar, dass Blatter nichts davon wusste." Der FIFA-Boss hat stets versichert, nie an Bestechungen beteiligt gewesen zu sein oder von solchen gewusst zu haben. Letzteres bezweifeln jetzt die Europapolitiker. Blatter müsse nicht selbst in Zahlungen verwickelt gewesen sein, heißt es im Report, jedoch sei es – Zitat: "äußerst ungewöhnlich, dass er nichts unternahm, um all das Wissen publik zu machen, das die FIFA hatte oder hat, und dass er keine Schritte unternahm, weder intern noch juristisch, um der FIFA dafür Entschädigung zu verschaffen." Das ist ein vernichtender Vorwurf gegen den Mann, der die FIFA seit fast vier Jahrzehnten dirigiert.
Unter Druck bringt der Report auch den neuen FIFA-Reformer Mark Pieth. Kritik am Basler Compliance-Experten schürt schon die Frage, wie Pieth nun mit den neuen Erkenntnissen verfährt. Falls Blatter, wie er behauptet, wirklich nie etwas mitbekam von der jahrzehntelangen Korruptionssystematik an der FIFA-Spitze, stellt ihm das ein miserables Managementszeugnis aus. Dann könnte Blatter nicht länger für Pieths neue Null-Toleranz-Linie stehen.