Stephen Kingsmore hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn eine Sepsis nicht rechtzeitig erkannt wird.
"Als ich 40 war, musste ich nach einem Ski-Unfall am Rücken operiert werden. Und etwa drei Tage nach der Operation bekam ich starke Schmerzen. Ich hatte Fieber, mein Herz raste. Das war eine Sepsis."
Es hat einen Monat gedauert, bis er behandelt worden ist, bis das entzündete Gewebe entfernt und Kingsmore auf Antibiotika gesetzt wurde. Und drei weitere Monate, bis er wieder richtig gesund war.
"Meine Erfahrung war, dass Ärzte – auch sehr gute Ärzte – Schwierigkeiten damit haben, eine Sepsis frühzeitig zu diagnostizieren."
Stephen Kingsmore leitet das Zentrum für Genommedizin am Childrens' Mercy Hospital in Kansas City. Er kennt die Nöte von Ärzten in der Notaufnahme. Fast jeden Tag sehen sie Patienten mit einer beginnenden Sepsis, jedes Mal stehen sie vor denselben Fragen: Wie wird die Sepsis verlaufen, harmlos oder schwer? Reicht es, den Patienten mit einem Antibiotikum nach Hause zu schicken? Oder muss er ins Krankenhaus, auf die Intensivstation, so dass Ärzte sofort eingreifen können, wenn die Organe versagen?
"Die Ärzte müssen schnell regieren. Es gibt ganz am Anfang ein Zeitfenster, in dem man Patienten mit einem schweren Verlauf möglicherweise noch retten kann. Ärzte nennen das: die goldenen Stunden. Wenn man dieses Zeitfenster verpasst, sieht es schlecht aus. Das Problem ist, dass sie am Anfang nicht erkennen können, welchen Patienten es sehr schnell sehr schlecht gehen wird – und welche problemlos mit Medikamenten nach Hause können."
Stephen Kingsmore und seine Kollegen vom Nationalen Zentrum für Genomforschung in Santa Fe haben eine Vision: ein Bluttest für Sepsis-Patienten. Die Forscher hatten Hunderten Patienten, die mit einer beginnenden Sepsis in die Notaufnahme kamen, Blut abgenommen und ihr Schicksal vier Wochen lang weiter verfolgt. Einige haben die Sepsis gut überstanden, andere nicht. Kingsmore:
"Wir haben das Blut der Patienten analysiert und entdeckt, dass wir die Patienten anhand ihrer Stoffwechselprodukte und Proteine im Blut in zwei Gruppen aufteilen konnten. Die, die überlebt haben, und die, die gestorben sind. Der größte Unterschied zwischen beiden Gruppen ist die Art und Weise, wie der Körper Energie erzeugt."
Die überlebenden Patienten waren in der Lage, Fettreserven zu mobilisieren
und sie sehr schnell in Energie umzuwandeln. Patienten, die gestorben waren, konnten das nicht – ihnen fehlte offenbar von Anfang an die Energie zum Überleben. Dementsprechend waren in ihrem Blut andere Stoffe vorhanden als bei den Überlebenden. Die Forscher haben sieben entscheidende Werte herausgepickt – sie könnten die Basis für einen Sepsis-Test in der Klinik sein.
"Heute brauchen wir noch Massenspektrometer, um diese sieben entscheidenden Stoffe im Blut zu analysieren. Aber wir hoffen, dass das eines Tages weniger aufwändig geht – etwa wie die Blutzuckermessung bei Diabetes heute, wo Patienten einen Tropfen Blut auf einen Papierstreifen geben, den Streifen in eine Maschine stecken und die innerhalb von einer Minute das Ergebnis liefert."
Bis dahin wird es noch dauern. Die Forscher müssen ihren Test noch verfeinern und in der Klinik überprüfen. Und sie brauchen jemanden, der ihnen ein alltagstaugliches Analysegerät für die Notaufnahme baut.
"Als ich 40 war, musste ich nach einem Ski-Unfall am Rücken operiert werden. Und etwa drei Tage nach der Operation bekam ich starke Schmerzen. Ich hatte Fieber, mein Herz raste. Das war eine Sepsis."
Es hat einen Monat gedauert, bis er behandelt worden ist, bis das entzündete Gewebe entfernt und Kingsmore auf Antibiotika gesetzt wurde. Und drei weitere Monate, bis er wieder richtig gesund war.
"Meine Erfahrung war, dass Ärzte – auch sehr gute Ärzte – Schwierigkeiten damit haben, eine Sepsis frühzeitig zu diagnostizieren."
Stephen Kingsmore leitet das Zentrum für Genommedizin am Childrens' Mercy Hospital in Kansas City. Er kennt die Nöte von Ärzten in der Notaufnahme. Fast jeden Tag sehen sie Patienten mit einer beginnenden Sepsis, jedes Mal stehen sie vor denselben Fragen: Wie wird die Sepsis verlaufen, harmlos oder schwer? Reicht es, den Patienten mit einem Antibiotikum nach Hause zu schicken? Oder muss er ins Krankenhaus, auf die Intensivstation, so dass Ärzte sofort eingreifen können, wenn die Organe versagen?
"Die Ärzte müssen schnell regieren. Es gibt ganz am Anfang ein Zeitfenster, in dem man Patienten mit einem schweren Verlauf möglicherweise noch retten kann. Ärzte nennen das: die goldenen Stunden. Wenn man dieses Zeitfenster verpasst, sieht es schlecht aus. Das Problem ist, dass sie am Anfang nicht erkennen können, welchen Patienten es sehr schnell sehr schlecht gehen wird – und welche problemlos mit Medikamenten nach Hause können."
Stephen Kingsmore und seine Kollegen vom Nationalen Zentrum für Genomforschung in Santa Fe haben eine Vision: ein Bluttest für Sepsis-Patienten. Die Forscher hatten Hunderten Patienten, die mit einer beginnenden Sepsis in die Notaufnahme kamen, Blut abgenommen und ihr Schicksal vier Wochen lang weiter verfolgt. Einige haben die Sepsis gut überstanden, andere nicht. Kingsmore:
"Wir haben das Blut der Patienten analysiert und entdeckt, dass wir die Patienten anhand ihrer Stoffwechselprodukte und Proteine im Blut in zwei Gruppen aufteilen konnten. Die, die überlebt haben, und die, die gestorben sind. Der größte Unterschied zwischen beiden Gruppen ist die Art und Weise, wie der Körper Energie erzeugt."
Die überlebenden Patienten waren in der Lage, Fettreserven zu mobilisieren
und sie sehr schnell in Energie umzuwandeln. Patienten, die gestorben waren, konnten das nicht – ihnen fehlte offenbar von Anfang an die Energie zum Überleben. Dementsprechend waren in ihrem Blut andere Stoffe vorhanden als bei den Überlebenden. Die Forscher haben sieben entscheidende Werte herausgepickt – sie könnten die Basis für einen Sepsis-Test in der Klinik sein.
"Heute brauchen wir noch Massenspektrometer, um diese sieben entscheidenden Stoffe im Blut zu analysieren. Aber wir hoffen, dass das eines Tages weniger aufwändig geht – etwa wie die Blutzuckermessung bei Diabetes heute, wo Patienten einen Tropfen Blut auf einen Papierstreifen geben, den Streifen in eine Maschine stecken und die innerhalb von einer Minute das Ergebnis liefert."
Bis dahin wird es noch dauern. Die Forscher müssen ihren Test noch verfeinern und in der Klinik überprüfen. Und sie brauchen jemanden, der ihnen ein alltagstaugliches Analysegerät für die Notaufnahme baut.