Olympische Spiele
"Nur Minimalziele" - Sportpolitiker Ullrich kritisiert DOSB und deutsche Sportförderung

Der Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Ullrich, hat vor dem Ende der Olympischen Sommerspiele einen Kurswechsel bei der deutschen Sportförderung verlangt. Der SPD-Politiker und Biathlon-Olympiasieger von 1980 sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", es müssten wieder Prioritäten in der Spitzensportförderung gesetzt und vor allem klare und widerspruchsfreie Ziele formuliert werden.

    Ullrich im karierten kurzärmeligen Hemd und verschränkten Armen auf einer Anlage mit Bäumen. Er schaut in die Kamera.
    Der ehemalige Biathlon-Olympiasieger und SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Ullrich. (imago images/photothek)
    Ullrich bemängelte, der Deutsche Olympische Sportbund habe für die Olympischen Spiele nur "Minimalziele" gesetzt. Er persönlich hätte sich hier ein anderes Anspruchsdenken vom DOSB gewünscht. Angesichts der Stärke anderer Nationen reiche es nicht aus, nur dabei sein zu wollen.

    Mentalitätswechsel gefordert

    Um international wieder konkurrenzfähig zu werden, ist laut Ullrich ein Mentalitätswandel nötig: "Ich habe das Gefühl, viele junge Menschen haben sich vom Leistungsprinzip verabschiedet, aber auch der organisierte Sport geht diesen Trend in Teilen mit", kritisierte er. Zudem müsse die Sportförderung ähnlich wie in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden zentralisiert werden. 
    Der deutsche Chef de Mission Olaf Tabor hatte vor Beginn der Spiele das Ziel ausgegeben, wieder die Top Ten in der Nationenwertung der olympischen Medaillen zu erreichen.
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.