Noch vor wenigen Monaten sah alles nach grünem Licht für das gigantische Pipeline-Projekt "Keystone XL" aus. Doch der Protest von Umweltschützern wurde in letzter Zeit immer lauter. Ende August waren 1000 Demonstranten in Washington verhaftet worden, am vergangenen Sonntag bildeten Gegner der Öl-Pipeline eine Menschenkette rund um das Weiße Haus, das Thema verfolgte den Präsidenten vor einigen Tagen bis nach Denver.
"Ich weiß, wie wichtig euch das ist,"
rief er einigen Demonstranten zu,
"… wir prüfen das, noch ist nichts entschieden","
so der Präsident. Jetzt ist klar, so schnell wird kein kanadisches Öl Richtung Golf von Mexiko fließen. Das zuständige Außenministerium will zunächst eine Streckenumleitung prüfen, damit verzögert sich die endgültige Entscheidung bis ins Jahr 2013. Mit anderen Worten: bis nach den Präsidentschaftswahlen.
Auch wenn die US-Regierung nichts von einer politischen Entscheidung wissen will: Barack Obama war in schwieriger Lage, wurde im eigenen Lager von Gewerkschaften einerseits und Umweltschützern andererseits unter Druck gesetzt. Die wirtschaftlichen Argumente sprachen für das Projekt. 2700 Kilometer Pipeline vom ölhaltigen Teersand im kanadischen Alberta bis hinunter zu den Raffinerien am Golf von Mexiko, eine sieben-Milliarden-Dollar-Investition der Betreibergesellschaft TransCanada, 20.000 neue Arbeitsplätze und geschätzte 700.000 Barrel krisensicheres Rohöl täglich. Auf der anderen Seite wogen die umweltpolitischen Bedenken schwer. Gegner verweisen auf gigantische CO2-Emissionen bei der Ölgewinnung aus Teersand, auf mögliche Lecks der Pipeline mit einem Durchmesser von fast einem Meter. Der Dalai Lama, Desmond Tutu und mehrere Nobelpreisträger forderten Obama auf, das Projekt zu stoppen und sich auf erneuerbare Energien zu konzentrieren. Besonders im Bundesstaat Nebraska schlugen die Wellen hoch. Dort sind die ökologisch empfindlichen Sand Hills betroffen, dort kreuzt die Pipeline das Ogallala Aquifer, ein für die gesamte Region enorm wichtiger Grundwasserspeicher. Im Interview mit KETV Omaha in Nebraska hatte der Präsident kürzlich gesagt:
""Die Menschen hier werden sich nicht für ein paar tausend Jobs entscheiden, wenn das mögliche Gesundheitsrisiken für das Trinkwasser nach sich zieht."
Die Reaktionen der Entscheidung in Washington sind naturgemäß unterschiedlich. Umweltschützer jubeln, auch wenn die Entscheidung lediglich vertagt wurde. Jack Gerard, Präsident des amerikanischen Erdöl-Instituts, sprach dagegen von einem Geschenk des Präsidenten an eine radikale Wählergruppe, die Entscheidung koste Tausende von Arbeitsplätzen. Der Präsident von TransCanada, Russell Girling, sagte, ohne die Pipeline bleibe es für die Amerikaner beim Import von zehn Millionen Barrel Öl aus Krisenregionen, ohne den zusätzlichen Gewinn von Jobs und Energiesicherheit. Man werde eine Streckenumleitung in Nebraska konstruktiv begleiten, fuhr er fort, warnte jedoch vor weiteren Verzögerungen. Die Kanadier wollen ihr Öl verkaufen, wenn nicht an die Amerikaner, dann eben an Japaner und Chinesen. Längst gibt es Pläne für eine weitere Pipeline von Alberta an die kanadische Westküste.
"Ich weiß, wie wichtig euch das ist,"
rief er einigen Demonstranten zu,
"… wir prüfen das, noch ist nichts entschieden","
so der Präsident. Jetzt ist klar, so schnell wird kein kanadisches Öl Richtung Golf von Mexiko fließen. Das zuständige Außenministerium will zunächst eine Streckenumleitung prüfen, damit verzögert sich die endgültige Entscheidung bis ins Jahr 2013. Mit anderen Worten: bis nach den Präsidentschaftswahlen.
Auch wenn die US-Regierung nichts von einer politischen Entscheidung wissen will: Barack Obama war in schwieriger Lage, wurde im eigenen Lager von Gewerkschaften einerseits und Umweltschützern andererseits unter Druck gesetzt. Die wirtschaftlichen Argumente sprachen für das Projekt. 2700 Kilometer Pipeline vom ölhaltigen Teersand im kanadischen Alberta bis hinunter zu den Raffinerien am Golf von Mexiko, eine sieben-Milliarden-Dollar-Investition der Betreibergesellschaft TransCanada, 20.000 neue Arbeitsplätze und geschätzte 700.000 Barrel krisensicheres Rohöl täglich. Auf der anderen Seite wogen die umweltpolitischen Bedenken schwer. Gegner verweisen auf gigantische CO2-Emissionen bei der Ölgewinnung aus Teersand, auf mögliche Lecks der Pipeline mit einem Durchmesser von fast einem Meter. Der Dalai Lama, Desmond Tutu und mehrere Nobelpreisträger forderten Obama auf, das Projekt zu stoppen und sich auf erneuerbare Energien zu konzentrieren. Besonders im Bundesstaat Nebraska schlugen die Wellen hoch. Dort sind die ökologisch empfindlichen Sand Hills betroffen, dort kreuzt die Pipeline das Ogallala Aquifer, ein für die gesamte Region enorm wichtiger Grundwasserspeicher. Im Interview mit KETV Omaha in Nebraska hatte der Präsident kürzlich gesagt:
""Die Menschen hier werden sich nicht für ein paar tausend Jobs entscheiden, wenn das mögliche Gesundheitsrisiken für das Trinkwasser nach sich zieht."
Die Reaktionen der Entscheidung in Washington sind naturgemäß unterschiedlich. Umweltschützer jubeln, auch wenn die Entscheidung lediglich vertagt wurde. Jack Gerard, Präsident des amerikanischen Erdöl-Instituts, sprach dagegen von einem Geschenk des Präsidenten an eine radikale Wählergruppe, die Entscheidung koste Tausende von Arbeitsplätzen. Der Präsident von TransCanada, Russell Girling, sagte, ohne die Pipeline bleibe es für die Amerikaner beim Import von zehn Millionen Barrel Öl aus Krisenregionen, ohne den zusätzlichen Gewinn von Jobs und Energiesicherheit. Man werde eine Streckenumleitung in Nebraska konstruktiv begleiten, fuhr er fort, warnte jedoch vor weiteren Verzögerungen. Die Kanadier wollen ihr Öl verkaufen, wenn nicht an die Amerikaner, dann eben an Japaner und Chinesen. Längst gibt es Pläne für eine weitere Pipeline von Alberta an die kanadische Westküste.