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Obama wirbt für Clinton
"Niemand kann es besser"

Es war ein flammendes Plädoyer für Hillary Clinton: In einer emotionalen Rede hat US-Präsident Barack Obama klar gemacht, warum niemand sonst in das Oval Office einziehen sollte als die ehemalige Außenministerin. Im Gegensatz zu Trump habe Clinton "konkrete Pläne".

    Präsident Barack Obama und Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton umarmen sich auf dem Parteitag der US-Demokraten und winken den Delegierten zu
    US-Präsident Barack Obama und Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton umarmen sich auf dem Parteitag der US-Demokraten und winken den Delegierten zu. (EPA)
    Es habe nie einen Mann oder eine Frau gegeben, die besser für das Präsidentenamt geeignet gewesen seien, sagte Obama auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia. Selbst ihr Ehemann Bill Clinton sei als Präsident nicht qualifizierter gewesen.
    Hillary Clinton habe in ihrer politischen Karriere Stehvermögen bewiesen. "Ich habe vier Jahre einen Sitz in der ersten Reihe gehabt", sagte Obama über die Zusammenarbeit mit Clinton als Außenministerin. Sie sei bei seinen wichtigsten Entscheidungen im Oval Office gewesen und wisse, eine weltweite Krise zu managen. Dabei habe er ihre Intelligenz, ihr Urteilsvermögen und ihre Disziplin schätzen gelernt.
    Der Präsident nutzte den Auftritt auf dem Parteitag auch für eine kleine persönliche Bilanz. In siebeneinhalb Jahren sei Amerika stärker geworden, habe sich aus der Finanzkrise gewühlt, Millionen Arbeitsplätze geschaffen. "Aber es gibt noch eine Menge Arbeit zu tun", sagte er. Die Justiz müsse gerechter gemacht werden, der Klimawandel ernsthaft bekämpft werden.
    Trump betreibt Angstmacherei
    Den republikanischen Kandidaten, Donald Trump, ging Obama in seiner Rede hart an. Trump biete keine Lösungen sondern nur Slogans und wolle die Wahl dadurch gewinnen, dass er "genügend Menschen Angst einjagt". Die Amerikaner rief der Präsident auf, wieder das Gefühl der Hoffnung während seiner Kampagne vor acht Jahren aufleben zu lassen. Die Nation sei zwar durch Krieg und Rezession geprüft worden, doch sehe er optimistischer in die Zukunft Amerikas als jemals zuvor, sagte er.
    Obamas Rede galt als ein symbolischer Höhepunkt des Parteitags der Demokraten: Der erste dunkelhäutige US-Präsident will den Staffelstab an eine Kandidatin weiterreichen, die im Herbst als erste Frau das höchste Staatsamt erobern will. Clinton selbst bedankte sich persönlich bei Obama für dessen engagierte Rede: Sie erschien überraschend neben ihm auf der Bühne. Beide umarmten sich - ans Mikrofon trat Clinton aber nicht. Ihre große Ansprache wird für den heutigen Donnerstag erwartet.
    Die Demokraten hatten Hillary Clinton am Vortag offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert. Damit tritt erstmals eine Frau für eine der beiden großen Parteien in den USA beim Rennen um den Einzug ins Weiße Haus an.