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Obamas großes Vorbild

50 Jahre nach der "I have a dream"-Rede von Martin Luther King hat sich viel geändert - aber schwarze Bürgerrechtler sehen auch noch einen weiten Weg hin zur Diskriminierungsfreiheit. Barack Obama wird dazu eine Grundsatzrede halten.

Von Clemens Verenkotte | 24.08.2013
    Es ist ein heißer, wolkenloser Junitag in Jackson, Mississippi: Im Park des Kunstmuseums gedenken einige Hundert Gäste des bekanntesten schwarzen Bürgerrechtlers des Bundesstaates – Medgar Evers. Wie Martin Luther King bezahlte auch Evers seinen Einsatz für die politischen Rechte des schwarzen Amerikas mit seinem Leben. Vor 50 Jahren, in der Nacht vom 11. zum 12. Juni 1963, wurde Evers auf den Stufen eines Hauses in Jackson hinterrücks erschossen. Der weiße Attentäter wurde zwar gefasst, aber in zwei Verfahren mit ausschließlich weißen Geschworenen nicht schuldig gesprochen. Erst in den 90er-Jahren erhielt in einem erneuten Prozess Evers Mörder eine lebenslange Haftstrafe.

    Alles, was im politischen Mississippi des Jahres 2013 Rang und Namen hat, ist bei der Gedenkfeier für Evers vertreten. Die Witwe, Myrlie Evers, die wie Coretta King jahrzehntelang für das politische Vermächtnis ihres Mannes gekämpft und damit landesweite Anerkennung erfahren hat, viele Weggefährten und Mitstreiter von Medgar Evers, der Gouverneur des Staates Mississippi, der Bürgermeister von Jackson:

    "Als Bürgermeister der Stadt, der erste afroamerikanische Bürgermeister, der ins Amt gewählt worden ist, empfinde ich es als große Ehre, heute hier zu sein, um zu bezeugen, wie weit wir in 50 Jahren gekommen sind. Aber ich bin auch hier, um uns daran zu erinnern, dass wir immer noch eine erhebliche Wegstrecke zu überwinden haben."

    Im Mississippi der 50er-Jahre war Evers, ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, der einzige hauptberufliche Mitarbeiter der traditionsreichen Schwarzenorganisation NAACP – der National Association for the Advancement of Colored People. Er fuhr mit Wagen durch den vom Ku-Klux-Klan dominierten Bundesstaat und versuchte Schwarze davon zu überzeugen, sich als Wähler registrieren zu lassen – in Amerika die unerlässliche Voraussetzung, um bei Wahlen seine Stimme abgeben zu können. Todesdrohungen erhielt er, sein 14-jähriger Neffe wurde verschleppt und grausam getötet, Evers Ehefrau Mrylie bat ihren Mann oftmals, den gefährlichen Job aufzugeben, ihrer gemeinsamen Kinder wegen:

    "Es gab Momente, in denen ich mich herausgefordert fühlte, ob ich in der Lage war, ihm eine Gefährtin zu sein, bei all den Dingen, die wir durchlebten. Es gab Zeiten, in denen ich einfach nur sagen konnte: Es ist genug! Und er antwortete immer: Es ist niemals genug, solange nicht diese Arbeit beendet ist. Und wir haben noch so viel mehr zu tun."

    Frank Walker ist eigens aus dem heimatlichen Lexington zur Gedenkfeier nach Jackson angereist. Der schwarze Englisch-Professor an der Universität von Kentucky hat einen Gedichtband über die Zeit der Bürgerrechtsbewegung veröffentlicht, in dem er den Widerstand gegen die weiße Vorherrschaft als das Wesensmerkmal der Geschichte Mississippis bezeichnet.

    "1963 – ich glaube, die Leute wissen, wie entscheidend dieses Jahr für das Land war. All die Attentate, der Mord an Kennedy, an Medgar, der Bombenanschlag auf die vier Mädchen in Birmingham, der Marsch auf Washington. All diese Ereignisse passierten in diesem einen Jahr. Mich als Hochschullehrer berührt es sehr, hier zu sehen, wie viele Menschen daran denken und glauben, dass es wichtig genug ist, um es zu würdigen."

    "Dr. King, der 1929 geboren worden ist, hätte das Gefühl, dass sich die Gesellschaft natürlich tief greifend verändert hat. Ich glaube, mit der Tatsache, dass wir einen afroamerikanischen Präsidenten haben, wäre er außerordentlich zufrieden, deshalb aber zugleich schockiert."

    Dr. Chris Ross lehrt seit Mitte der 90er-Jahre afroamerikanische Geschichte an der Universität von Mississippi, der "Ole Miss", vormals der ideologischen Hochburg der Südstaatler. Ole Miss – wie Sklaven früher die weiblichen Familienmitglieder der Plantagenbesitzer anreden mussten - machte Anfang Juni 1962 weltweit Schlagzeilen, als Präsident Kennedy Hunderte von US-Marshalls zur Universität entsandte, um die Aufnahme des ersten schwarzen Studenten gegen den Willen der Hochschule und des Gouverneurs durchzusetzen.

    Es kam zu massiven Ausschreitungen – Tausende von weißen Studenten gingen mit Molotowcocktails, Steinen und Schlagstöcken gegen die Bundespolizisten vor. Die Ereignisse hätten sich tief und dauerhaft ins politische Bewusstsein des schwarzen Amerikas eingeprägt, beobachtet Professor Ross. Doch die jahrzehntelang währenden Zweifel vieler Afroamerikaner, ob die hehren Verfassungsgrundsätze auch für sie gelten würden, diese Zweifel seien nach dem Einzug von Barack Obama ins Weiße Haus zurückgegangen.

    "Es hatte eine enorme Wirkung auf Leute meiner Generation und noch mehr auf Menschen, die älter sind als ich, die die Rassentrennung durchlebt haben, die gezweifelt haben, ob dieses Land es mit der Unabhängigkeitserklärung wirklich ernst meint, mit der Verfassung, mit diesen tollen Dokumenten. Weil viele Afroamerikaner, wenn sie untereinander reden, dann spüren, dass uns die Einschränkungen in diesem Land zusammenhalten - politisch, wirtschaftlich, sozial. Man muss sich innerhalb dieses Systems zurechtfinden, man muss da Fähigkeiten entwickeln. Was Obama erreicht hat, zeigt ein enormes Maß an Scharfsinn, Mut, Intellekt, ein enormes Maß an Entschlossenheit."

    Es ist Sonntag, der 19. Mai 2013. Präsident Barack Obama hält die Abschlussrede für die Absolventen am Morehouse College in Atlanta, der akademischen Kaderschmiede des schwarzen Amerikas. Martin Luther King hatte hier studiert. Das Morehouse College, eine der ältesten und renommiertesten Hochschulen für schwarze Studenten, verließ der damals 19-jährige King 1948. 65 Jahre später steht Obama, der zuvor die Ehrendoktorwürde erhalten hat, in weinrotem Talar unter dem schützenden Dach der Tribüne, während die Graduierten, ihre Familien und Freunde und die Fernsehteams einem wahren Wolkenbruch ausgesetzt sind. An diesem verregneten Sonntag spricht Amerikas erster schwarzer Präsident erstmals offen über sich, über seinen Lebensentwurf, über seine Jugend ohne Vater, über Martin Luther King und dessen Mentor am Morehouse College, den langjährigen Hochschulpräsidenten Dr. Benjamin Eliah Mays:

    "Hier, unter der Anleitung von Männern wie Dr. Mays, lernte der junge Martin furchtlos zu sein. Und er wiederum brachte anderen bei, furchtlos zu sein. Und schließlich brachte er einer Nation bei, keine Angst zu haben. Und im Verlauf der letzten 50 Jahre, dank der moralischen Kraft von Dr. King und einer "Moses-Generation", die ihre Ängste, ihren Zynismus, ihre Verzweiflung überwunden hat, sind die Barrieren eingestürzt. Und neue Türen voller Chancen haben sich geöffnet. Und Gesetze und Herzen und Einstellungen haben sich bis zu dem Punkt verändert, dass jemand – der genauso aussieht wie ihr – als Präsident dieser Vereinigten Staaten dienen kann."

    Für Präsident Obama gehört die Vision Kings von einem vollständigen Ende der Rassendiskriminierung zu den wesentlichen Leitmotiven seines Amtsverständnisses:

    "Wir haben keine Zeit für Entschuldigungen. Nicht, weil das bittere Erbe der Sklaverei und Rassentrennung vollständig verschwunden wäre; das ist es nicht! Nicht weil Rassismus und Diskriminierung nicht mehr länger existierten; wir wissen, dass es das immer noch gibt. Sondern weil in der heutigen, hoch vernetzten, wettbewerbsorientierten Welt, Millionen von jungen Leuten aus China, Indien und Brasilien auf den globalen Arbeitsmarkt drängen. So wie Sie, bekommen sie nichts, was sie sich nicht verdient haben."

    Dr. Lawrence E. Carter, der langjährige Dekan der Martin Luther King Jr. International Chapel am Morehouse College, ist davon überzeugt, dass Obama mit seiner Ansprache in Morehouse das genau richtige Zeichen gesetzt habe:

    "Er hat sie an der richtigen Stelle gehalten - am Morehouse College. Weil sie mit dem Geist unseres Colleges übereinstimmte - Gleichberechtigung."

    Zustimmung erhält Obama auch aus den Reihen der damaligen Mitstreiter Kings:

    "Ich war sehr stolz auf seine Rede. Erstens: Er sagte exakt, was gesagt werden musste zu dieser Zuhörerschaft. Und ich spreche ihm dafür meine Anerkennung aus, weil es eine große Rede war. Es war auch das erste Mal, dass ich jemals von ihm gehört habe, dass er ein Afroamerikaner ist."

    Der 77-jährige Lonny King, ein immer noch großer, kräftig wirkender Herr, kannte Martin Luther King Jr. – mit dem er nicht verwandt ist – seit 1942. Beide sind auf einer historischen Aufnahme zu sehen vom Oktober 1960: links Lonnie King, in Anzug und Krawatte, damals 24 Jahre alt, Anführer der schwarzen Studentenproteste in Atlanta, rechts Martin Luther King, 31 Jahre alt, in der Mitte eine schwarze Studentin im Kostüm. Sie sind auf dem Weg zum "Rich's", dem größten Kaufhaus der Stadt. Und verlangen, im "Magnolia Tea Room" bedient zu werden. Zum ersten Mal in seinem Leben wird Martin Luther King verhaftet, zu einer mehrmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Er lehnt es zunächst ab, gegen Kaution auf freien Fuß zu kommen.

    "Er verstieß gegen ihre Gesetze und sie sagten: Mit welcher Berechtigung brechen sie unsere Gesetze? Sie sind der Reverend King. Wir sind außerordentlich überrascht. Vor allem: Sie sollten es besser wissen. Sie wollten ihn damit bloßstellen. Er aber sagte: Ich verstoße gegen ihr Gesetz, weil dieses ungerecht ist. Aber ich beabsichtige, ihnen zu zeigen, dass ich vor dem Gesetz größten Respekt habe, indem ich die Konsequenzen akzeptiere und die Strafe. Und so ging er ins Gefängnis."

    Dr. Lawrence Carter, der Dekan am Morehouse College, gehört zu dem kleinen Kreis von Akademikern, mit denen sich Präsident Obama regelmäßig austauscht, mit ihnen über den inneren Zustand der amerikanischen Gesellschaft spricht, von ihnen Einschätzungen über sich und seine Präsidentschaft hören will. Es stört viele schwarze Amerikaner, dass Obama nicht aggressiv und kämpferisch auf die Feindseligkeit reagiert, die dem Präsidenten in Washington entgegenschlägt; eine Feindseligkeit, die das Maß der institutionellen Auseinandersetzung zwischen Regierung und Opposition weit übertrifft. Ob bei Verhandlungen über das Haushaltsdefizit, die Reform des Gesundheitswesens, das Einwanderungsgesetz - stets stößt Obama bei den Republikanern und ihrem ideologischen Ableger, der Tea Party, auf Granit. Mitch McConnell aus Kentucky, republikanische Minderheitsführer im US-Senat, erlangte mit seinem legendären Aufruf im Sommer 2010 die ungeteilte Zustimmung des konservativen Lagers, Obama müsse ein "One-Term-President" werden, mit nur einer Amtszeit.

    In Amerikas Innenpolitik gibt es fast keinen verletzenderen Ausspruch, als einen Präsidenten zum "One Term"-Versager zu stempeln. Selbst Obamas Wiederwahl im November 2012 hat an dieser geschlossenen Abwehrfront der Republikaner gegen den Präsidenten nichts geändert:

    "Diese Leute, die ihn angreifen, nehmen dabei in Kauf, dies auf Kosten der gesamten Nation zu machen. Und das geschieht nicht unbeobachtet. Er wird gewürdigt werden. Ich sage voraus, dass er eines Tages auf der National Mall sein wird."

    Überlebensgroß steht auf der National Mall in Washington die Statue von Martin Luther King Jr. Zwischen zwei massiven Felsblöcken aus Granit werden die Besucher zum Standbild geführt, mit verschränkten Armen, ein Manuskript unter den rechten Arm geklemmt, reliefartig tritt aus dem Stein der Statue die Gestalt Kings hervor. Neben zahlreichen ausländischen Touristen sind überdurchschnittlich viele schwarze Amerikaner am King Memorial anzutreffen, das erst vor zwei Jahren fertiggestellt worden ist:

    "Ich bin dankbar für die Ära, in der ich groß geworden bin. Denn wenn man zurückblickt auf die Ära, in der er und meine Eltern groß geworden sind und dann auf meine Kinder, dann weiß ich nicht, wie wir das überlebt hätten."

    Brenda ist mit ihren Enkeln und Kindern am Vatertag vom heimatlichen Kentucky zum King Memorial gefahren. Hier sollten sich ihre Nachkommen ein Beispiel nehmen:

    "Er verkörperte das, was unsere Väter sein sollten: großartige Vorbilder, die uns gut anleiten und für uns einfach da sind. Ich bin in der Zeit der Rassentrennung groß geworden. Seine harte Arbeit, uns anzuführen, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen und eine bessere Welt zu schaffen – wie immer man das auch nennen will – seine Philosophie, seine Gedanken, versuche ich an meine Kinder weiterzugeben und hoffe, dass die es dann an deren Kinder weitergeben. Es geht vor allem darum, miteinander auszukommen, nicht nur mit den Nachbarn, sondern mit der ganzen Welt."

    Das Land habe den Rassismus immer noch nicht überwunden, davon sind die allermeisten schwarzen Amerikaner überzeugt. Häufig sind es Gerichtsurteile, die exemplarisch deren omnipräsentes Gefühl bestärken, unverändert Bürger zweiter Klasse zu sein, bei Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche trotz aller gegenteiligen Gesetze benachteiligt zu werden, von der Polizei besonders unter die Lupe genommen zu werden - von der Polizei und jenen "Hilfssheriffs", die abends auf "Nachbarschaftspatrouillen" gehen, wie an jedem regnerischen 26. Februar 2012 in der Sanford, Florida, als George Zimmerman – ein 29-jähriger Weißer lateinamerikanischer Abstammung in seinem Auto in einer geschlossenen Wohnanlage sitzt, einen jungen schwarzen Mann sieht, der im Regen auf dem Bürgersteig geht. Es kommt zu einem Handgemenge, an dessen Ende der 17-jährige Trayvon Martin erschossen auf dem Boden liegt. "Notwehr" - "Nicht schuldig": Als dieses Urteil der sechsköpfigen Geschworenenjury im Juli 2013 verkündet wird, ist das schwarze Amerika entsetzt:

    "Wie wir in unserem Land behandelt werden! Ich will, dass andere Länder das sehen! Lasst die Welt wissen, was sie nach wie vor von Afroamerikanern halten! Es geht nur ums Geld! Nur ums Geld! Keine Menschlichkeit in Amerika, in dem ich lebe!"

    Eine ganze Woche lang verfolgt Obama die zornigen, ohnmächtigen, verzweifelten Reaktionen des schwarzen Amerikas. Er weiß, dass er reagieren muss, um dem weißen Amerika zu erklären, warum das Urteil die schwarze Bevölkerung so geschockt hat – und dem schwarzen Amerika zu signalisieren, dass er den alltäglichen Rassismus als Jugendlicher und junger Mann stets gespürt und darunter gelitten hat. Am 19. Juli tritt Obama im Weißen Haus vor die Presse:

    "Es gibt eine Geschichte der rassistischen Ungleichheiten bei der Anwendung unserer Strafgesetze – aller Gesetze, von der Anwendung der Todesstrafe bis hin zu Verfolgung von Drogenstraftaten. Und das führt letztendlich dazu, wie die Leute den Fall einschätzen."

    Barack Obama wird am kommenden Mittwoch, den 28. August, exakt 50 Jahre nach dem Marsch auf Washington, an dem 250.000 schwarze und weiße Amerikaner teilnahmen und der legendären Ansprache Martin Luther Kings zuhörten, an exakt derselben Stelle, vor dem Lincoln Memorial in Washington, zur amerikanischen Nation sprechen – für Obama ebnen allein wirtschaftliche Gleichberechtigung, gute Bildungschancen und die uramerikanische Bereitschaft, Widrigkeiten zu überwinden, den Weg zur ethnischen Gerechtigkeit im Land. Er werde Bilanz ziehen wollen, was seit Kings "I have a dream"-Rede geschehen sei, um die Rassentrennung zu überwinden, wie die Präsidentenberater bereits andeuten.

    Das Glas sei halb voll, meint Dr. Dr. Samuel D. Cook, der mit King in Atlanta zur Schule gegangen ist und mit dem Bürgerrechtler 1948 auf dem Morehouse College das Examen bestanden hat:

    "Jeder, der sagt, wir hätten keinen Fortschritt gemacht, ist gegenüber den historischen Tatsachen blind. Aber wenn wir auf die Ungleichheiten in diesem Land schauen, beim Einkommen, bei der Bildung, politische Ungleichheit! Wir haben immer noch sehr viel zu tun, was das gelobte Land angeht. Wir haben das gelobte Land noch nicht erreicht."
    Nach dem Tod des 17 Jahre Trayvon Martin demonstrieren US-Amerikaner in Sanford, Florida für Gerechtigkeit. Der afro-amerikanische Junge wurde von einem Mitglied einer Nachbarschafts-Bürgerwehr erschossen.
    Nach dem Tod des 17 Jahre Trayvon Martin demonstrieren US-Amerikaner in Sanford, Florida für Gerechtigkeit. Der afro-amerikanische Junge wurde von einem Mitglied einer Nachbarschaftsbürgerwehr erschossen. (picture alliance / dpa / Gerardo Mora)