Israel
Oberstes Gericht: Auch ultraorthodoxe Männer müssen Militärdienst leisten

Die israelische Armee muss mit der Einberufung ultraorthodoxer Männer zum Militärdienst beginnen.

25.06.2024
    Israelische Soldaten stehen an einem Checkpoint in Qalandia im Westjordanland.
    Israelische Soldaten stehen an einem Checkpoint in Qalandia im Westjordanland. (AFP / ZAIN JAAFAR)
    Das entschied der Oberste Gerichtshof des Landes. Zur Begründung hieß es, das israelische Wehrpflichtsystem gelte für alle Bürger. Seit Jahrzehnten geltende Ausnahmen für ultraorthodoxe Männer bei der Wehrpflicht waren im April ausgelaufen. Der Regierung unter Ministerpräsident Netanjahu gelang es bisher nicht, ein Gesetz zu verabschieden, das die Erleichterungen festschreibt. Der Gerichtshof entschied zudem, dass die staatlichen Zuschüsse für religiöse Seminare weiterhin nicht gezahlt werden sollten. Diese Zahlungen waren bereits durch eine frühere Entscheidung eingefroren.
    Die Urteile könnten nach Einschätzung von Beobachtern Netanjahus Koalition gefährden. Diese stützt sich auch auf strengreligiöse Partner, die eine Einberufung junger Männer aus ihrer Gemeinschaft strikt ablehnen.
    Diese Nachricht wurde am 25.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.