Im September 2002 entdeckte der kanadische Amateurastronom Bill Yeung ein lichtschwaches Objekt, das sich auf einer weiten Bahn um die Erde herum bewegte.
Das Objekt mit der Bezeichnung J002E3 hätte von der Helligkeit her ein Asteroid mit etwa 30 Metern Durchmesser sein können. Spektralbeobachtungen zeigten aber, dass auf der Oberfläche Titandioxid vorkommt.
Die weiße Farbe, mit der die Oberstufen der Mond-Raketen während des Apollo-Programms gestrichen waren, enthielt Titandioxid. Bald stellte sich heraus, dass es sich bei J002E3 tatsächlich nicht um einen eingefangenen Asteroiden handelte – sondern um die Oberstufe der Apollo-12-Mondrakete.
Die NASA hatte sie 1969 in eine Umlaufbahn um die Sonne schießen wollen. Doch aufgrund technischer Probleme blieb die Raketenstufe zunächst in einer instabilen Bahn um Erde und Mond.
Kleine Objekte können wegen der Störung durch die Anziehungskräfte von Sonne und Mond nicht dauerhaft die Erde umkreisen. Der Mond ist der einzige natürliche Begleiter der Erde.
So gelangte die Raketenstufe zwei Jahre später doch noch auf eine Umlaufbahn um die Sonne, allerdings kam sie 2002 Erde und Mond wieder recht nah und wurde prompt eingefangen. Nach gut einem Jahr geriet sie wiederum auf eine Bahn um die Sonne.
Das Hin und Her geht munter weiter: Mitte der 2040er-Jahre wird die Raketenstufe wohl erneut von der Erde eingefangen – und erinnert dann abermals für einige Monate an die Apollo-Missionen.