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Öffentlicher Dienst
Warnstreik legt Nahverkehr lahm

Zehntausende kommen heute vielerorts mit Bus und Bahn nicht vorwärts. Grund ist ein Warnstreik der Gewerkschaft Verdi in Nahverkehrsbetrieben in mehreren Bundesländern. Betroffen sind auch Rathäuser, Kindertagesstätten und Jobcenter.

26.03.2014
    Stau statt Straßenbahn: Warnstreik im öffentlichen Dienst trifft die Pendler.
    Stau statt Straßenbahn: Warnstreik im öffentlichen Dienst trifft die Pendler. (dpa / Martin Gerten)
    Verdi hat Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen aufgerufen, die Arbeit ruhen zu lassen. Damit will die Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber erhöhen. Auf dem Tisch liegt die Forderung nach einer pauschalen Lohnerhöhung von 100 Euro plus eine Steigerung von 3,5 Prozent. Die Arbeitgeber lehnen dies ab. Sie haben noch kein Angebot vorgelegt. Die nächsten Verhandlungen sind für Montag und Dienstag kommender Woche angesetzt.
    Und so blieben die meisten Busse und Stadtbahnen in Nordrhein-Westfalen heute Morgen in den Depots. Ein Gewerkschaftssprecher sprach von einer "annähernd hundertprozentigen Streikbeteiligung". Die Auswirkungen bekamen auch die Autofahrer zu spüren - die üblichen Staus im Berufsverkehr sind laut Polizei länger als gewöhnlich gewesen. In NRW geht es morgen erst richtig los: Dann sollen sich Mitarbeiter von Kindertagesstätten, Stadtverwaltungen und der Müllabfuhr dem Warnstreik anschließen.
    Auch an den Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und Hannover sind morgen Arbeitsniederlegungen geplant. Allein die Lufthansa annulliert deswegen fast 600 Flüge. Der Frankfurter Flughafen will in der Streikzeit von 3.30 bis 14.30 Uhr zusätzliches Personal bereitstellen.
    In Bayern und Baden-Württemberg soll es heute Warnstreiks in Rathäusern, Kinder-Tagesstätten, Jobcentern, Bürgerämtern und Sparkassen geben. Dort, wo es keinen Notdienst gab, blieben die Türen geschlossen.