Ab Dienstag wird es an deutschen Schulen Unterrichtsausfälle durch Warnstreiks geben. Rund 200.000 angestellte Lehrer gibt es in Deutschland, die - im Gegensatz zu den verbeamteten Lehrern - streiken dürfen. Die Aktionen sollen in den einzelnen Bundesländern an verschiedenen Tagen stattfinden. Nach Angaben der Gewerkschaft GEW werden zuerst am Dienstag die Lehrkräfte an Grundschulen, Förderzentren und Berufsschulen und Berlin ihren Forderungen Nachdruck verleihen.
Verhandlungsrunde ohne Ergebnisse
Der Beamtenbund DBB teilte mit, neben Schulen und Uni-Kliniken seien Straßenmeistereien und Justizverwaltungen ein weiterer Schwerpunkt der Warnstreiks. Die zweite Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt in Potsdam war ohne Annäherung geblieben. DBB-Verhandlungsführer Russ sprach von einer "komplizierten und schwierigen" Runde. Es falle ihm schwer, auf der Grundlage des bisherigen Verhandlungsstandes Kompromisslinien zu erkennen.
Forderung nach 5,5 Prozent mehr Gehalt
Die Gewerkschaften wollen für die knapp drei Millionen Beschäftigten ein Lohnplus von 5,5 Prozent durchsetzen. Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordern für die angestellten Lehrer zudem einen eigenen Tarifvertrag. Ihre Bezahlung soll unmittelbar an die der Beamten angekoppelt werden.
Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder lehnt die Forderungen ab. Große Differenzen gibt es auch über die betriebliche Altersvorsorge.
(adi,ach)