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Öffentlicher Dienst
Warnstreiks vor neuer Verhandlungsrunde

Am Donnerstag beginnt die zweite Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Die Gewerkschaften wollen bis dahin den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und haben zu Warnstreiks aufgerufen. Heute traf es vor allem die nord-östlichen Bundesländer sowie Baden-Württemberg.

17.03.2014
    Auf dem Betriebsgelände der Braunschweiger Verkehrs-AG hängt ein Verdi-Banner mit der Aufschrift "Heute Warnstreik"
    Auch die Braunschweiger Verkehrs-AG war heute von einem Warnstreik betroffen. (picture alliance / dpa / Christoph Schmidt)
    Während in Braunschweig die Busse in den Depots blieben, standen Eltern in Leipzig zumeist vor verschlossenen Kita-Türen. In Berlin blieben sechs Kliniken geschlossen, in Sachsen-Anhalt beteiligten sich etwa 600 Mitarbeiter der Stadtverwaltungen an Warnstreiks. Ähnlich sieht die Lage in Konstanz aus.
    Die Gewerkschaft Verdi verlangt für die 2,1 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen deutliche Zuschläge. Die Gehälter sollen um 100 Euro angehoben werden, darüber hinaus fordert Verdi eine Lohnsteigerung um 3,5 Prozent. Vergangene Woche Donnerstag war die erste Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
    Bundesinnenminister: Forderungen "überzogen"
    Die Arbeitgeber hatten die Forderungen der Gewerkschaften abgewiesen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière nannte die Forderungen "maßlos überzogen". Ein eigenes Angebot haben die Arbeitgeber bisher nicht vorgelegt. Schon am Freitag hatten deswegen Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes die Arbeit niedergelegt.
    Bis Donnerstag sollen die Warnstreiks weitergehen. Morgen zum Beispiel in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. An Rhein und Ruhr soll nach dem Willen Verdis der Nahverkehr weitgehend zum Stillstand kommen. Außerdem sind Mitarbeiter von Entsorgungsbetrieben, Klinken, Jobcentern und Kitas aufgerufen, sich an dem Warnstreik zu beteiligen. In Nordrhein-Westfalen arbeiten mehr als 45.000 Menschen im öffentlichen Dienst.
    Verdi begründet die Warnstreiks mit dem Verhalten der Arbeitgeber: "Auf zarte Hinweise reagiert die Arbeitgeberseite heutzutage leider gar nicht mehr, deshalb müssen wir gleich deutlich werden", erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft.