Für wie viel ausgetretenes Öl im Golf von Mexiko kann der Konzern BP verantwortlich gemacht werden? Für 3,19 Millionen Barrel oder umgerechnet rund 507 Millionen Liter. Das ist nun die offizielle Zahl, die juristische Geltung in den USA hat. Bundesrichter Carl Barbier hat sie in New Orleans festgelegt und damit Befürchtungen des Ölkonzerns BP etwas gemildert. Für den Konzern bedeutet diese Zahl, dass er nun mit einer Strafzahlung von gerundet höchstens 14 Milliarden Dollar (rund 12 Milliarden Euro) belegt werden kann.
Die US-Regierung wollte BP für eine deutlich ausgedehntere Verschmutzung verantwortlich machen. Ihrer Schätzung nach ist der Konzern für rund 650 Millionen Liter Rohöl im Golf von Mexiko verantwortlich - die Strafzahlung hätte dann bei 15,4 Milliarden Euro liegen können.
Richter Barbier erklärte, BP könne nicht für die gesamte ausgetretene Menge verantwortlich gemacht werden, schließlich hätten die Verantwortlichen nicht während der gesamten Ölpest grob fahrlässig gehandelt. Barbier hatte im September geurteilt, dass mangelnde Umsicht bei den Bohrarbeiten auf der Plattform "Deepwater Horizon" das Unglück auslöste.
Die genaue Strafzahlung für den Ölkonzern wird ab nächster Woche verhandelt. BP hat schon jetzt bereits mehr als 20 Milliarden Euro an Entschädigungszahlungen zugesagt.
Im April 2010 hatte sich auf der Bohrplattform eine Explosion ereignet, bei der elf Arbeiter ums Leben kamen. Die Plattform versank schließlich im Meer. Aus dem Bohrloch traten bis zum Juli Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko aus.
(pr/swe)