Diese Becken sind nicht mehr als ein Loch im Boden. Das Öl wird mit giftigen Chemikalien von Verunreinigungen getrennt. Und der ganze Abfall landet dann in diesen Becken. Permanent dünsten Gase aus, und wenn das Becken voll ist, brennen sie alles ab: eine gigantische Umweltverschmutzung. Das ist keine "rückständige" Technologie, es fehlt einfach an jeglicher Technologie.
Vor gut 30 Jahren wurde im ecuadorianischen Amazonasgebiet das erste Öl gefördert. Heute fließen täglich rund 400.000 Barrel Rohöl durch die alte Pipeline Sote Richtung Küste. Immer wieder kam es zu Unfällen und Lecks – zuletzt vor wenigen Wochen. Insgesamt flossen mehr als 74 Millionen Liter Öl in die Umwelt. Das Tankerunglück der Exxon Valdez ist im Vergleich dazu ein kleiner Betriebsunfall. Bohrschlämme, Öl- und Chemikalienrückstände vergiften Umwelt und Trinkwasser. Und auch die Menschen werden krank, sagt der Arzt Miguel San Sebastian.
In den Ölfördergebieten ist die Krebsrate für Frauen, Männer und Kinder unter 10 Jahren 3 bis 4 mal so hoch wie in anderen Regionen. Wir glauben deshalb, daß die jahrelange Ölverschmutzung im Amazonasgebiet sehr eng mit dem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist.
Trotz alledem baut das internationale Konsortium OCP zur Zeit eine zweite Pipeline – vorbei an sieben aktiven Vulkanen und quer durch Naturschutzgebiete und Nationalparks. Eine Eruption im vergangenen Jahr wirbelte die frisch verlegten Rohre wie Streichhölzer durcheinander. Die Biologin Heike Brieschke lebt seit über zehn Jahren in Mindo und hat eine Umweltstudie für die Region erstellt.
Das Naturschutzgebiet Mindo-Nambillo wird in der Hälfte zerschnitten. Es gehört zu den 5 weltweit wichtigsten Biodiversitätszentren. Wir haben bis jetzt in diesem Gebiet 450 Vogelarten registriert. Viele von ihnen haben ein nur begrenztes Verbreitungsareal. Es gibt z.B. eine Kolibriart, die nur an den Flanken des Vulkans Pichincha vorkommt, also ein sehr sehr reduziertes Verbreitungsareal hat. Und die Pipeline führt genau durch dieses Areal. Eine Pumpstation hat man dort hingesetzt, und diese Art ist mit Sicherheit durch den Bau zum Aussterben verurteilt.
Alternative Routen wurden nicht ausreichend geprüft, obwohl das die ecuadorianischen Gesetze vorschreiben. Die Verflechtungen zwischen Staat und Ölindustrie sind eng. Nur Druck aus dem Ausland kann dafür sorgen, dass Menschenrechte und Umweltschutz geachtet werden. In der Verantwortung steht deshalb auch der Geldgeber, die Westdeutsche Landesbank. Die Manager der Bank haben sich in der Vergangenheit immer wieder festgelegt: Die Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank müssten eingehalten werden. Vorstandsmitglied Andreas Seibert im Politik-Magazin Monitor:
Die Standards und Richtlinien der Weltbank werden in der Projektumsetzung eingehalten und unabhängig von der Bank und von den Projektbetreibern selbst überwacht.
Doch genau das scheint nicht der Fall zu sein. Der Tropenökologe Robert Goodland weist in einem Gutachten nach, dass bei dem Projekt "gegen alle vier relevanten Sozial- und Umweltstandards der Weltbank verstoßen wird." Und Goodland ist kein Ökoaktivist sondern langjähriger Manager der Weltbank. Dieses Gutachten muß Konsequenzen haben, fordert Werner Paczian von der Umweltorganisation "Rettet den Regenwald".
Wer dieses Gutachten ignoriert, der geht nach unserer Auffassung über Leichen, denn Goodland hat ganz klar nachgewiesen, daß insbesondere die indigenen Völker physisch geschädigt werden, also durch Hunger und Krankheit etwa. Und die West-LB gehört dem Land und den Kommunen überwiegend - d.h. 18 Millionen Menschen in NRW und ich glaube nicht, daß diese 18 Millionen Menschen es zulassen wollen, daß ihre Bank über Leichen geht und deshalb fordern wir den sofortigen Ausstieg aus diesem Projekt.
Bisher jedoch gibt es dafür keine Anzeichen. Im Juli soll das erste Öl fließen - Treibstoff für die Industriegesellschaften im Norden. In Ecuador wird dafür jahrtausendealter Regenwald zerstört. Zerstört für einen kurzfristigen Profit, denn in zwanzig Jahren sind die Ölreserven von Ecuador erschöpft.
Vor gut 30 Jahren wurde im ecuadorianischen Amazonasgebiet das erste Öl gefördert. Heute fließen täglich rund 400.000 Barrel Rohöl durch die alte Pipeline Sote Richtung Küste. Immer wieder kam es zu Unfällen und Lecks – zuletzt vor wenigen Wochen. Insgesamt flossen mehr als 74 Millionen Liter Öl in die Umwelt. Das Tankerunglück der Exxon Valdez ist im Vergleich dazu ein kleiner Betriebsunfall. Bohrschlämme, Öl- und Chemikalienrückstände vergiften Umwelt und Trinkwasser. Und auch die Menschen werden krank, sagt der Arzt Miguel San Sebastian.
In den Ölfördergebieten ist die Krebsrate für Frauen, Männer und Kinder unter 10 Jahren 3 bis 4 mal so hoch wie in anderen Regionen. Wir glauben deshalb, daß die jahrelange Ölverschmutzung im Amazonasgebiet sehr eng mit dem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist.
Trotz alledem baut das internationale Konsortium OCP zur Zeit eine zweite Pipeline – vorbei an sieben aktiven Vulkanen und quer durch Naturschutzgebiete und Nationalparks. Eine Eruption im vergangenen Jahr wirbelte die frisch verlegten Rohre wie Streichhölzer durcheinander. Die Biologin Heike Brieschke lebt seit über zehn Jahren in Mindo und hat eine Umweltstudie für die Region erstellt.
Das Naturschutzgebiet Mindo-Nambillo wird in der Hälfte zerschnitten. Es gehört zu den 5 weltweit wichtigsten Biodiversitätszentren. Wir haben bis jetzt in diesem Gebiet 450 Vogelarten registriert. Viele von ihnen haben ein nur begrenztes Verbreitungsareal. Es gibt z.B. eine Kolibriart, die nur an den Flanken des Vulkans Pichincha vorkommt, also ein sehr sehr reduziertes Verbreitungsareal hat. Und die Pipeline führt genau durch dieses Areal. Eine Pumpstation hat man dort hingesetzt, und diese Art ist mit Sicherheit durch den Bau zum Aussterben verurteilt.
Alternative Routen wurden nicht ausreichend geprüft, obwohl das die ecuadorianischen Gesetze vorschreiben. Die Verflechtungen zwischen Staat und Ölindustrie sind eng. Nur Druck aus dem Ausland kann dafür sorgen, dass Menschenrechte und Umweltschutz geachtet werden. In der Verantwortung steht deshalb auch der Geldgeber, die Westdeutsche Landesbank. Die Manager der Bank haben sich in der Vergangenheit immer wieder festgelegt: Die Umwelt- und Sozialstandards der Weltbank müssten eingehalten werden. Vorstandsmitglied Andreas Seibert im Politik-Magazin Monitor:
Die Standards und Richtlinien der Weltbank werden in der Projektumsetzung eingehalten und unabhängig von der Bank und von den Projektbetreibern selbst überwacht.
Doch genau das scheint nicht der Fall zu sein. Der Tropenökologe Robert Goodland weist in einem Gutachten nach, dass bei dem Projekt "gegen alle vier relevanten Sozial- und Umweltstandards der Weltbank verstoßen wird." Und Goodland ist kein Ökoaktivist sondern langjähriger Manager der Weltbank. Dieses Gutachten muß Konsequenzen haben, fordert Werner Paczian von der Umweltorganisation "Rettet den Regenwald".
Wer dieses Gutachten ignoriert, der geht nach unserer Auffassung über Leichen, denn Goodland hat ganz klar nachgewiesen, daß insbesondere die indigenen Völker physisch geschädigt werden, also durch Hunger und Krankheit etwa. Und die West-LB gehört dem Land und den Kommunen überwiegend - d.h. 18 Millionen Menschen in NRW und ich glaube nicht, daß diese 18 Millionen Menschen es zulassen wollen, daß ihre Bank über Leichen geht und deshalb fordern wir den sofortigen Ausstieg aus diesem Projekt.
Bisher jedoch gibt es dafür keine Anzeichen. Im Juli soll das erste Öl fließen - Treibstoff für die Industriegesellschaften im Norden. In Ecuador wird dafür jahrtausendealter Regenwald zerstört. Zerstört für einen kurzfristigen Profit, denn in zwanzig Jahren sind die Ölreserven von Ecuador erschöpft.