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Österreich und das Universum
Ein Astronaut, zwei Mini-Satelliten, Weltkongress

Bisher ist ein Österreicher in den Weltraum vorgedrungen: Franz Viehböck hat als "Austronaut" 1991 die sowjetische Raumstation MIR besucht und dabei knapp acht Tage im All verbracht. Heute betreibt Österreich die wohl kleinsten Weltraumteleskope: Seit mehr als fünf Jahren kreisen sie um die Erde.

Von Dirk Lorenzen |
    Einer der österreichischen Minisatelliten im All (Animation)
    Einer der österreichischen Minisatelliten im All (Animation) (Universität Wien)
    An Bord der beiden Satelliten - UniBRITE und TUGSat der Universitäten Wien und Graz - die nur so groß wie ein Toaster sind, befindet sich jeweils eine kleine Kamera, die die Helligkeit der hellsten Sterne am Himmel zehnmal genauer überwacht als dies vom Boden aus möglich wäre.
    Mit solchen Daten lassen sich die Prozesse im Innern der Sterne entschlüsseln, insbesondere bei massereichen, pulsierenden Objekten. Die Minisatelliten sind so erfolgreich, dass auch Polen und Kanada Paare ins All geschickt haben.
    Am Boden beschäftigen sich die Astronomen des Instituts in Wien vor allem mit der Entstehung von Sternen und Planeten sowie der Entwicklung von Galaxien. Die Außenstation, das Leopold-Figl-Observatorium, befindet sich vierzig Kilometer südwestlich Wiens. Das größte Instrument ist ein Spiegelteleskop mit anderthalb Metern Durchmesser.
    Für professionelle Beobachtungen reisen die Astronomen Österreichs zumeist nach Chile – denn das Land ist seit einigen Jahren Mitglied der Europäischen Südsternwarte. Zudem gehört es schon lange zur Weltraumorganisation ESA.
    Im August kommenden Jahres wird Wien das Weltraumzentrum der Erde: Dann tagt dort für zwei Wochen der dreijährliche Weltkongress der Astronomen.