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Österreich und die Flüchtlinge
"Das ist eine unfassbar dumme Politik"

Der österreichische Schriftsteller Robert Menasse kritisierte im Deutschlandfunk die Flüchtlingspolitik seines Landes massiv. Österreich sei von Anfang an mitverantwortlich für das Scheitern einer europäischen Politik gewesen - aus blankem Populismus und aus Angst vor den 30 Prozent, die die FPÖ wählen würden.

Robert Menasse im Gespräch mit Änne Seidel |
    Der Schriftsteller Robert Menasse , aufgenommen am 10.10.2012 auf der 64. Frankfurter Buchmesse in Frankfurt am Main.
    Der Schriftsteller Robert Menasse (dpa/Arno Burgi)
    Die österreichische Regierung fürchte sich zu Tode vor den 30 Prozent, die bereit seien, bei der nächsten Wahl die FPÖ zu wählen. Vollkommen unerklärlich sei ihm, wie man politisch so dumm sein könne zu glauben, dass man diese 30 Prozent zurückholen könne. Damit vernachlässige die Regierung die restlichen 70 Prozent. Ihm sei kein Beispiel bekannt, dass man sich auf eine Minderheit von 30 Prozent konzentriere und 70 Prozent außer Acht lasse - und frustriere.
    Fazit bleibe: Österreich sei von Anfang an mitverantwortlich für das Scheitern einer europäischen Politik in der Flüchtlingsfrage gewesen. "Blanken Populismus" machte Menasse bei den politisch Verantwortlichen aus; es habe zwar der Anschein bestanden, dass man letztes Jahr auf einer Linie mit der deutschen Politik stehe, aber es habe von Anfang an eine Zerrissenheit gegeben.
    Das komplette Interview können Sie im Audio-Archiv nachhören.