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Österreichisch-bayerische Grenze
Warten in der Kälte

An der Grenze zwischen Österreich und Bayern sind auch gestern Abend wieder hunderte Flüchtlinge angekommen. Die Bundespolizei spricht von "kritischen Rahmenbedingungen": Die Menschen müssten bei niedrigen Temperaturen darauf warten, weitertransportiert zu werden. Bundeskanzlerin Merkel will am Wochenende mit den Koalitionsspitzen über die Lage beraten.

    Flüchtlinge gehen nahe Wegscheid hinter Fahrzeugen der Bundespolizei
    Die Bundespolizei bringt Flüchtlinge in der Nähe von Wegscheid zu Notunterkünften. Das Bild entstand am 27.10.2015. (picture alliance / dpa / Armin Weigel)
    Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei warteten um 21 Uhr noch 1.000 bis 1.200 Flüchtlinge am Grenzübergang Achleiten östlich von Passau - am Tag zuvor seien des um diese Uhrzeit nur noch halb so viele gewesen. Am Grenzübergang Wegscheid, ebenfalls im Landkreis Passau, warteten weitere 650 Menschen auf die Einreise nach Deutschland.
    "Auch wenn die Gesamtzahl etwas niedriger ist als am Montag, sind die Rahmenbedingungen kritischer", so der Sprecher. Weil die Flüchtlinge erst spät am der Grenze zu Niederbayern ankämen, müssten sie bei niedrigen Temperaturen auf ihren Weitertransport warten. "Wir haben das Problem, dass wir hier unvorbereitet in relativ kurzer Zeit viele Ankünfte haben, deshalb tun wir uns schwer, die Menschen schnell aus der Kälte zu bringen."
    Die Zahl der Voranmeldungen durch die österreichischen Behörden entsprechen dem Sprecher zufolge nicht den tatsächlichen Flüchtlingszahlen: Selbst die österreichischen Grenzschützer würden immer wieder überrascht.
    Flüchtlinge springen von der Innbrücke
    Gestern hatten sich Medienberichten zufolge auf der Alten Innbrücke, die Bayern und Österreich verbindet, die Flüchtlinge gestaut. Zwei von ihnen sprangen aus Verzweiflung ins Wasser und versuchten, nach Deutschland zu schwimmen. Die österreichische Polizei konnte die beiden Männer unterkühlt aus dem Wasser ziehen. Sie sind unverletzt.
    Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Zeitungsinterview ein Ultimatum gestellt. Wenn der Zuzug nicht bis zum Wochenende begrenzt werde, müsse Bayern selbst handeln. Merkel wies die Forderung zurück. Am Wochenende will sie aber in Berlin mit Seehofer und SPD-Chef Sigmar Gabriel über die Situation beraten.
    (jasi/hg)