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Bewegungsgipfel der Bundesregierung
"Wichtig, dass wir alle synchron vorgehen"

Mahmut Özdemir (SPD) hat den Bewegungsgipfel mitorganisiert. Im Dlf widerspricht er Kritik an der Teilnehmerauswahl und dem Format des Gipfels. Özdemir erklärt, welche Schritte als nächstes folgen sollen, um das Sportsystem zu verbessern.

Mahmut Özdemir im Gespräch mit Astrid Rawohl |
 Mahmut Özdemir an der Seitenlinie bei einem Fußballspiel des FC Bundestag.
Mahmut Özdemir wirbt für mehr Bewegung. Als Kapitän des FC Bundestag steht er auch selbst auf dem Sportplatz - oder, wie hier, an der Seitenlinie. (IMAGO / Future Image / IMAGO / Sebastian Gabsch)
Mahmut Özdemir ist parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium und damit auch für den Sport zuständig. Er ist sehr zufrieden mit dem Bewegungsgipfel, den sein Ministerium gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ausgerichtet hat: "Dafür, dass es ‚ein erster Aufschlag‘, ein erster Baustein ist, ist es sehr gut gelaufen und eine sehr schöne Veranstaltung, weil wir uns darüber verständigt haben, wie wir an die Infrastruktur ran müssen, wie wir - auch Bund, Länder, Kommunen gemeinsam - Spitzensport und Breitensports denken müssen.
Alle involvierten Organisationen sollten sich nun weiter beteiligen, hofft Özdemir. Er widerspricht den Vorwürfen der Opposition, die den Gipfel als PR-Show bewertet. Es sei nicht um Selbstdarstellung, sondern um Inhalte gegangen, sagt Özdemir. Vor allem im zweiten Teil des Gipfels am Nachmittag sei die Expertise der Vertreter verschiedener Organisationen und Politikebenen eingeholt worden.

Bund soll nicht mehr vor Ländern agieren

Als wichtigen Punkt, betont Özdemir, dass künftig nicht mehr Bund vor Ländern oder umgekehrt agierten, so dass es für Kommunen schwierig werde: „Das ist besonders wichtig, dass wir hier alle synchron vorgehen.“
Die Corona-Pandemie habe ökonomische Unterschiede gezeigt: "Diese Ungleichheiten, die haben sich dann auch darin realisiert, dass als erstes möglicherweise, wenn es in einer Familie knapp mit dem Geld wurde, eine Vereinsmitgliedschaft im Sportverein gekündigt worden war." Dagegen habe man mit Sportgutscheinen und Fördermitteln gearbeitet.
Özdemir spricht sch auch eindeutig dafür aus, Events wie Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften nach Deutschland zu holen: "Sportgroßveranstaltungen sind auch ein Zeichen dafür, welchen Stellenwert wir dem Sport in diesem Land beimessen. Und wir zeigen auch unsere Werte und unsere Integrität durch den Sport als Gesellschaft, aber auch als Land." Özdemir beschreibt Großveranstaltungen als Initial und Motivation für Kinder, Sport zu treiben.

"Als Bund einen Rahmen bieten"

Perspektivisch möchte er Sport als Staatsziel verankern, "dass wir alle, Rahmenbedingungen, die den Sport betreffen, zunächst einmal in einer gesetzlichen Regelung zusammenfassen und eben nicht nur mit Förderrichtlinien und untergesetzlichen Rahmenbedingungen arbeiten, sondern als Bund konkret einen Rahmen bieten, wo wir dann auch dadurch angereichert natürlich uns erhoffen, dass die Länder diesen Weg mitgehen."