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Vor Türkei-Wahlen
Özdemir (Grüne): Deutsche Migrationspolitik sorgt mit dafür, dass sich manche Deutsch-Türken Erdogan zuwenden

Nach Ansicht des Grünen-Politikers Özdemir sorgt die deutsche Migrationspolitik mit dafür, dass sich Teile der deutsch-türkischen Gemeinschaft dem türkischen Präsidenten Erdogan zuwenden.

    Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, spricht bei einem Pressestatement nach einer Sitzung vom Bundeskabinett.Das Bundeskabinett hat sich mit einem Eckpunktepapier zur Ernährungsstrategie des Ministers befasst.
    Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen). (picture alliance / dpa / Christophe Gateau)
    Özdemir sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", wenn man Leuten lange genug erzähle: "Ihr gehört nicht hierzu", dann benähmen sie sich auch so. Er selbst sei 1965 geboren und habe immer besser Schwäbisch als Türkisch gesprochen, führte der Bundeslandwirtschaftsminister aus. Dennoch sei er 18 Jahre seines Lebens türkischer Staatsbürger gewesen. Dabei habe er niemals mehr als sechs Wochen im Sommerurlaub in der Türkei verbracht.
    Fünf Tage vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei schlossen gestern die Wahllokale im Ausland. Rund 3,4 Millionen Staatsbürger hatten die Möglichkeit, dort ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung war mit 51 Prozent etwas höher als 2018. Experten rechnen damit, dass die meisten Wähler in Deutschland erneut Erdogan ihre Stimme gegeben haben.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.