"Das ist schon eine richtig harte Abrechnung mit verschiedenen Menschen und Organisationen". sagt ARD-Reporter Mathias Merget. "Dem DFB wirft Özil vor, dass der Verband zum Beispiel eine Erklärung von ihm im Fall des Fotos mit Präsident Erdogan gefordert habe, aber bei anderen, Sponsoren beispielsweise, die sich auch Verfehlungen geleistet hätten, da hätte der DFB ein Auge zugedrückt und keine Erklärung gefordert."
Die Vorwürfe von Özil stuft Merget als gravierend ein: "Das ist schon eine große Generalsbrechnung,die Mesut Özil da via Twitter von sich gegeben hat."
"Schwer, in den Dialog zu kommen"
Dabei sei die Veröffentlichung in drei Teilen von denen bisher zwei via Twitter erschienen sind, mit Özils Beratern vermutlich wohl bedacht: "Auch der Zeitpunkt: Er fliegt ja heute, oder ist schon abgereist, nach Singapur mit dem FC Arsenal zu einer Auslandsreise", sagt Merget. "Und das heißt, er lässt nochmal so eine kleine Bombe platzen und fliegt dann eben weg. Auch dann ist es eben schwer, in den Dialog zu kommen mit dem Nationalspieler. Das ist schon wohlüberlegt mit diesen drei teilen und steigert natürlich die Spannung: ‚Was ist denn drin in diesem dritten Teil.‘"
Merget glaubt, dass Özil nun zurücktreten wird. Das sei zwar reine Spekulation, aber Özil haue ziemlich drauf auf Sponsoren und den DFB, was für den Abschied spreche. Und es könnte einen weiteren Grund geben.
"So wie ich das eben denke"
"Ich glaube, vielleicht hat er auch gespürt in den letzten Tagen und Wochen, oder vielleicht weiß er es auch schon, dass der Bundestrainer vielleicht nicht mehr mit ihm plant. Und hat dann gesagt: ‚So, jetzt ziehe ich den Schlussstrich und mache von meiner Seite aus hier klar Tisch und gehe an die Öffentlichkeit, so wie ich das eben denke."
Mittlerweile ist Mesut Özil mit einem dritten Statement zurückgetreten.
Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.