DFB-Präsident Reinhard Grindel ist sauer. Eigentlich sollte er an diesem Abend in Berlin etwas über Fußballvielfalt und Fankultur erzählen. Jetzt muss er mehrere Fotos erklären. Darauf zu sehen die beiden deutschen Nationalspieler İlkay Gündoğan und Mesut Özil mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Erdogan, während sie ihm Trikots überreichen. Gündoğan hatte seines mit der persönlichen Widmung "für meine verehrten Präsidenten, hochachtungsvoll" versehen. Für Grindel ein No-Go.
"Wir als DFB respektieren die manchmal keineswegs einfache, persönliche Lage unserer Spieler mit Migrationshintergrund, aber der Fußball muss von Werten gelebt werden und dort, wo Herr Erdogan Verantwortung trägt werden diese Werte nicht hinreichend gelebt und deshalb darf man sich nicht zu Wahlkampfzwecken missbrauchen lassen."
Grindel betonte allerdings er sei überzeugt davon, dass Gündoğan und Özil keine Politik machen wollten. Das haben die beiden Nationalspieler mittlerweile auch verneint.