Medienbericht
Offenbar mehr als 250.000 Abo-Kündigungen bei "Washington Post" nach Bezos-Beschluss zu Verzicht auf Wahlempfehlung

Die "Washington Post" hat nach ihrer Abkehr von der traditionellen Wahlempfehlung für einen Kandidaten bei der US-Präsidentenwahl offenbar jeden Zehnten Abonnenten verloren.

    Außenansicht eines Gebäudes mit dem Schriftzug "The Washington Post"
    Außenansicht eines Gebäudes mit dem Schriftzug "The Washington Post" (picture alliance / AP Images / Pablo Martinez Monsivais)
    In rund drei Tagen hätten mehr als 250.000 Leser gekündigt, berichtete der Sender NPR. Die Entscheidung zum Verzicht auf eine Wahlempfehlung hatte Eigentümer Jeff Bezos getroffen - gegen den Willen vieler Redakteure. Dem Milliardär und Amazon-Gründer wird vorgeworfen, aus Angst um seine Unternehmen vor einem möglichen Wahlsieger Trump eingeknickt zu sein. Die Zeitung wollte sich eigentlich für die Demokratin Harris aussprechen. Bezos verteidigte seine Entscheidung. Er verfolge bei der "Washington Post" keine persönlichen Interessen. Vielmehr sei die Realität so, dass viele Menschen Medien für parteiisch hielten.
    Kommende Woche wird in den USA gewählt. Anders als in Deutschland geben viele Medien im Land traditionell Wahlempfehlungen ab.
    Diese Nachricht wurde am 30.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.