Es war ein Ostersonntag als für Jonas und seine Geschwister ein langer Weg durch die Jugendhilfe begann:
"Hat’s geklingelt, ist meine ältere Schwester hin, hat die Tür aufgemacht. War ne Frau, kam direkt so rein. Hat gesagt: Oh was macht ihr denn da. Haben wir gesagt: Wir gucken Fernsehen. Wo ist euer Vater? Haben wir gesagt: Keine Ahnung. Der ist schon seit ein paar Tagen nicht da. Sie: Geht ja gar nicht. Haben sie meine Schwester und mich mitgenommen, wurden wir in so ein Haus gebracht. Meine älteste Schwester wollte nicht mit; die wurde dann von der Polizei rausgeholt. Dann wurden die andern drei in eine andere Gruppe gebracht."
"Wir wurden ja wegen unserem Vater halt, wurden wir rausgeholt. Der hatte irgendwie 'n Alkoholproblem wegen unserer Mutter, die war ja verstorben und da wurd‘s immer schlimmer, wegen der Trauer und wegen unserer Mutter halt."
Erklärt die heute 13-jährige Lara, damals noch Grundschulkind. Die Auflösung einer Restfamilie - einer Gruppe von sieben Geschwistern - verlief aus Sicht ihres Bruders so:
"Irgendwann kam der Mann vom Jugendamt und sagt: Nimm deine Sachen, du fährst jetzt mit. Sind wir, glaub' ich, 200 Kilometer gefahren, ist ja zwei Stunden von hier weg gewesen. Ja. Schöner Anhänger mit den ganzen Sachen, irgendwelche Schränke, Klamotten alles, wo auch immer die herkamen... Ich war neun oder sieben Jahre alt. Man wusste nicht, wer ist das Jugendamt, was sind das für Leute. Man wurde einfach mitgenommen, hat mal kurz, wie man so sagt, ne neue Familie dahin gestellt gekriegt."
"Hat’s geklingelt, ist meine ältere Schwester hin, hat die Tür aufgemacht. War ne Frau, kam direkt so rein. Hat gesagt: Oh was macht ihr denn da. Haben wir gesagt: Wir gucken Fernsehen. Wo ist euer Vater? Haben wir gesagt: Keine Ahnung. Der ist schon seit ein paar Tagen nicht da. Sie: Geht ja gar nicht. Haben sie meine Schwester und mich mitgenommen, wurden wir in so ein Haus gebracht. Meine älteste Schwester wollte nicht mit; die wurde dann von der Polizei rausgeholt. Dann wurden die andern drei in eine andere Gruppe gebracht."
"Wir wurden ja wegen unserem Vater halt, wurden wir rausgeholt. Der hatte irgendwie 'n Alkoholproblem wegen unserer Mutter, die war ja verstorben und da wurd‘s immer schlimmer, wegen der Trauer und wegen unserer Mutter halt."
Erklärt die heute 13-jährige Lara, damals noch Grundschulkind. Die Auflösung einer Restfamilie - einer Gruppe von sieben Geschwistern - verlief aus Sicht ihres Bruders so:
"Irgendwann kam der Mann vom Jugendamt und sagt: Nimm deine Sachen, du fährst jetzt mit. Sind wir, glaub' ich, 200 Kilometer gefahren, ist ja zwei Stunden von hier weg gewesen. Ja. Schöner Anhänger mit den ganzen Sachen, irgendwelche Schränke, Klamotten alles, wo auch immer die herkamen... Ich war neun oder sieben Jahre alt. Man wusste nicht, wer ist das Jugendamt, was sind das für Leute. Man wurde einfach mitgenommen, hat mal kurz, wie man so sagt, ne neue Familie dahin gestellt gekriegt."
Hilfen zur Erziehung werden mehr denn je benötigt
Eine "neue" Familie brauchen bundesweit immer mehr Kinder. Allein im letzten Jahr stieg die Zahl der Unterbringung von Kindern in Pflegefamilien oder Heimwohngruppen um 25 Prozent. Selbst wenn man herausrechnet, dass die Betreuung und Versorgung junger Geflüchteter ohne Familie hier für hohe Zuwächse gesorgt hat - der Trend der Vorjahre bleibt ungebremst: Hilfen zur Erziehung werden mehr denn je benötigt. Es geht um Beratung für Eltern, Betreuung von Kindern und Jugendlichen oder - letztes Mittel - um die Inobhutnahme. Mit den jährlich steigenden Fallzahlen steigt auch die Belastung in Jugendämtern, sagt Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion:
"Wir stellen fest, im Bereich der Jugendämter, der allgemeinen sozialen Dienste, dass ein Mitarbeiter zu viele Fälle betreuen muss. Wo man deutlich merkt, dass man mehr Raum braucht, um sich wirklich einem Fall zu widmen. Und es ist nichts schlimmer als eine Fehlentscheidung aufgrund einer Überlastung. Und Überlastungsanzeigen haben wir schon in nahezu allen Regionen und da müssen wir uns in den Ländern und Kommunen verständigen, wie man Jugendämter so stärken kann, dass wir im Bereich der Jugendämter gute Leute haben, dass sie qualifiziert sind und sich um den Einzelfall kümmern können."
"Wir stellen fest, im Bereich der Jugendämter, der allgemeinen sozialen Dienste, dass ein Mitarbeiter zu viele Fälle betreuen muss. Wo man deutlich merkt, dass man mehr Raum braucht, um sich wirklich einem Fall zu widmen. Und es ist nichts schlimmer als eine Fehlentscheidung aufgrund einer Überlastung. Und Überlastungsanzeigen haben wir schon in nahezu allen Regionen und da müssen wir uns in den Ländern und Kommunen verständigen, wie man Jugendämter so stärken kann, dass wir im Bereich der Jugendämter gute Leute haben, dass sie qualifiziert sind und sich um den Einzelfall kümmern können."
"Alle kranken daran, dass sie eigentlich einen Mangel an Ressourcen haben", bestätigt Bernd Hemker, der Geschäftsführer der Ombudschaft Jugendhilfe in Nordrhein-Westfalen das Bild überlasteter Jugendämter. Bei der Ombudschaft können sich Jugendliche und Eltern melden, die sich vom Jugendamt unfair behandelt fühlen. Zum Beispiel, weil Maßnahmen über ihre Köpfe hinweg beschlossen wurden und dabei ein Grundrecht von Kindern und Jugendlichen auf der Strecke bleibt: Beteiligung an dem, was das Jugendamt für nötig hält - ganz so wie es im Gesetz vorgesehen ist.
Bernd Hemker: "Es gibt leider Kolleginnen und Kollegen, die glauben, wenn sie den jungen Menschen im Rahmen der Hilfeplanung darüber informieren, was das Jugendamt plant - dass dies schon Beteiligung sei. Es ist aber keine Beteiligung. Und je länger junge Menschen das Gefühl bekommen, sie können sagen, was sie wollen, aber sie haben gar keine Chance, Einfluss zu nehmen auf eine Entscheidung, um so stärker sind sie bereit, der Institution des Jugendamtes nicht mehr zu glauben."
Julia wollte Korrekturen der Gesprächsprotokolle
"Also für mich waren die Termine immer negativ, immer vorher mit Bauchschmerzen verbunden. Ich bin nicht gerne hingegangen."
Erinnert sich Julia, die, heute volljährig, seit kurz nach ihrer Geburt in einer Pflegefamilie mit weiteren Pflegekindern lebt. Im so genannten Hilfeplan-Gespräch, einmal pro Jahr fand es im Jugendamt statt, wurde gefragt, wie es mit den Pflegegeschwistern läuft, um zu entscheiden, wie es für sie weitergehen soll.
"Ich wurde zur Beziehung, zur Bindung mit meinem Bruder befragt. Und ich hab' gesagt, dass ich meinen Bruder gerne mag. Und dann stand nachher im Hilfeplan-Gespräch, dass ich meinen Bruder zu anstrengend finden würde und dass es für mich eine große Belastung wäre. Und das hab' ich ja nie gesagt. Und dann fing der Konflikt mit dem Jugendamt an. Dass ich gemerkt hab, da stehen immer wieder Sachen, die einfach nicht stimmen, die ich einfach geändert haben möchte."
Das Jugendamt versteht nicht, welche Sorge sich hier aufbaut. Die Korrekturwünsche hält man für Pubertätsmarotten. Widerspruch und ein Gespräch mit dem Sozialdezernenten der Stadt helfen nicht weiter. Ein Ombudsmann der Jugendhilfe wird schließlich für Julia tätig. Er vermittelt und moderiert. Julia braucht die Sicherheit, dass sie verstanden worden ist. Die Pflegefamilie ist alles, was sie hat:
"Und gerade weil die viele Sachen falsch aufgefasst haben, hatte ich dann hinterher so Angst, dass die dann auch noch sagen: Ja, nee, das klappt nicht mehr. Und weil ich wusste, dass meine leibliche Mutter sich gut entwickelt hat und noch ein Kind bekommen hat, was auch bei ihr lebt, - da hatte ich immer Angst, dass da irgendwann so kommt: 'Ja gut, dann kann die ja auch irgendwann mal zurückgehen.' Das wäre für mich das Schlimmste gewesen!"
Erinnert sich Julia, die, heute volljährig, seit kurz nach ihrer Geburt in einer Pflegefamilie mit weiteren Pflegekindern lebt. Im so genannten Hilfeplan-Gespräch, einmal pro Jahr fand es im Jugendamt statt, wurde gefragt, wie es mit den Pflegegeschwistern läuft, um zu entscheiden, wie es für sie weitergehen soll.
"Ich wurde zur Beziehung, zur Bindung mit meinem Bruder befragt. Und ich hab' gesagt, dass ich meinen Bruder gerne mag. Und dann stand nachher im Hilfeplan-Gespräch, dass ich meinen Bruder zu anstrengend finden würde und dass es für mich eine große Belastung wäre. Und das hab' ich ja nie gesagt. Und dann fing der Konflikt mit dem Jugendamt an. Dass ich gemerkt hab, da stehen immer wieder Sachen, die einfach nicht stimmen, die ich einfach geändert haben möchte."
Das Jugendamt versteht nicht, welche Sorge sich hier aufbaut. Die Korrekturwünsche hält man für Pubertätsmarotten. Widerspruch und ein Gespräch mit dem Sozialdezernenten der Stadt helfen nicht weiter. Ein Ombudsmann der Jugendhilfe wird schließlich für Julia tätig. Er vermittelt und moderiert. Julia braucht die Sicherheit, dass sie verstanden worden ist. Die Pflegefamilie ist alles, was sie hat:
"Und gerade weil die viele Sachen falsch aufgefasst haben, hatte ich dann hinterher so Angst, dass die dann auch noch sagen: Ja, nee, das klappt nicht mehr. Und weil ich wusste, dass meine leibliche Mutter sich gut entwickelt hat und noch ein Kind bekommen hat, was auch bei ihr lebt, - da hatte ich immer Angst, dass da irgendwann so kommt: 'Ja gut, dann kann die ja auch irgendwann mal zurückgehen.' Das wäre für mich das Schlimmste gewesen!"
"Wir wissen mittlerweile durch Untersuchungen der letzten Jahre, dass die Mitwirkung, die Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Familien ein zentraler Wirkfaktor ist, also ein Faktor, der dazu beiträgt, dass Hilfen gelingen."
Erläutert Prof. Dirk Nüsken, Experte für Kinder- und Jugendhilfe an der Evangelischen Hochschule Bochum. Wenn Jugendliche beim Jugendamt nicht gehört und beteiligt werden, führe das dazu, dass sie bald "aussteigen". Die Hilfen bleiben wirkungslos. Sie zu fragen, was sie selbst sich vorstellen, mag umständlich klingen und angesichts steigender Ausgaben in der Jugendhilfe wie ein teures Extra erscheinen - Nüsken aber hält das für kurzsichtig:
"Was fehlt, ist an dieser Stelle mal ein deutlich volkswirtschaftlich ausgerichteter Blick. Denn, wenn es nicht gelingt, Kinder, Jugendliche und ihre Familien bis zum 21. Lebensjahr so zu unterstützen, dass diese jungen Menschen eines Tages in der Lage sind, ihr Leben selbstverantwortlich leben, mit einem guten Bildungsabschluss, der ihnen ein Einkommen ermöglicht. Wer das nicht will, wer sich vorzeitig aus Hilfen verabschiedet, der riskiert einfach, dass diese Menschen dauerhaft von sozialstaatlicher Alimentierung abhängig werden. Und daran kann niemand ein Interesse haben."
Erläutert Prof. Dirk Nüsken, Experte für Kinder- und Jugendhilfe an der Evangelischen Hochschule Bochum. Wenn Jugendliche beim Jugendamt nicht gehört und beteiligt werden, führe das dazu, dass sie bald "aussteigen". Die Hilfen bleiben wirkungslos. Sie zu fragen, was sie selbst sich vorstellen, mag umständlich klingen und angesichts steigender Ausgaben in der Jugendhilfe wie ein teures Extra erscheinen - Nüsken aber hält das für kurzsichtig:
"Was fehlt, ist an dieser Stelle mal ein deutlich volkswirtschaftlich ausgerichteter Blick. Denn, wenn es nicht gelingt, Kinder, Jugendliche und ihre Familien bis zum 21. Lebensjahr so zu unterstützen, dass diese jungen Menschen eines Tages in der Lage sind, ihr Leben selbstverantwortlich leben, mit einem guten Bildungsabschluss, der ihnen ein Einkommen ermöglicht. Wer das nicht will, wer sich vorzeitig aus Hilfen verabschiedet, der riskiert einfach, dass diese Menschen dauerhaft von sozialstaatlicher Alimentierung abhängig werden. Und daran kann niemand ein Interesse haben."
Offene Baustelle der letzten Großen Koalition
Kinder stärken - aber wie? Das ist in den kommenden Tagen auch wieder Thema beim Deutschen Fürsorgetag in Stuttgart. Die Weiterentwicklung bei den Hilfen zur Erziehung ist fällig und wird seit drei Jahren in Dialogforen des Familienministeriums diskutiert. Doch die Ergebnisse sind eine offene Baustelle der letzten Großen Koalition geblieben. Zwar wurde 2017 noch ein Kinder- und Jugendstärkungsgesetz im Bundestag verabschiedet, doch gleich dreimal wurde der Reformkompromiss im Bundesrat von der Tagesordnung gestrichen. Von der Politik als Einstieg in weitere Reformschritte zur Jugendhilfe gelobt - bleibt das nahezu einhellige Misstrauen der Fachverbände, so auch der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen in Frankfurt. Dirk Nüsken ist dort im Vorstand:
"Weil nämlich quasi im Rucksack des Reformvorhabens zur Gestaltung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe andere Vorhaben mittransportiert worden sind, die in der gesamten Fachszene zu einem großen Erschrecken geführt haben. Ein Beispiel: Der Vorrang sozialräumlich orientierter Erziehungshilfen an Kindertagesstätten oder Schulen, das heißt für die Kinder und Jugendlichen wäre es zu einem Abbau von Leistungen gekommen. Um mal ein Beispiel zu nennen. Oder: Von einigen Bundesländern klare Initiativen zur Absenkung der Hilfestandards für junge Geflüchtete. Hier ist dann leider deutlich geworden, dass es bestimmte politische Interessen gibt, die dann auch bestimmte Steuerungsvorhaben oder Einsparvorhaben in sich tragen, die hier mit vorkamen."
Jetzt nach der Wahl soll der Prozess wieder ins Laufen kommen. So steht es im Koalitionsvertrag. Der Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg (CDU) setzt, damit es weitergeht mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, auf eine Kommission, die noch zu gründen ist. Sie soll strittige Fallverläufe analysieren, um dann Vorschläge zu machen, wie die Arbeit in Jugendämtern besser werden kann:
"Wir wollen einfach diese Erfahrungsberichte von Betroffenen, die wir bekommen haben in den letzten Monaten, auswerten und daraus politische Schlüsse ziehen. Wir haben über 400 Fälle, die uns berichtet wurden: 'Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.' Das Kind wurde aus der Familie genommen, aber sie haben große Probleme das Kind wieder in die Familie zu bekommen, obwohl die Erziehungskompetenz nachweislich wieder gegeben ist. Und wir haben ja viele Fälle in der Kinder- und Jugendhilfe, wo Kinder zu spät aus der Familie genommen wurden, die dann tragisch endeten. Die Namen Yagmur, Chantal und ähnliche sind ja bekannt. Wir haben aber auch viele Fälle, wo Kinder zu früh aus der Familie geholt wurden, wo das Kindeswohl im engeren Sinne gar nicht gefährdet war."
"Weil nämlich quasi im Rucksack des Reformvorhabens zur Gestaltung einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe andere Vorhaben mittransportiert worden sind, die in der gesamten Fachszene zu einem großen Erschrecken geführt haben. Ein Beispiel: Der Vorrang sozialräumlich orientierter Erziehungshilfen an Kindertagesstätten oder Schulen, das heißt für die Kinder und Jugendlichen wäre es zu einem Abbau von Leistungen gekommen. Um mal ein Beispiel zu nennen. Oder: Von einigen Bundesländern klare Initiativen zur Absenkung der Hilfestandards für junge Geflüchtete. Hier ist dann leider deutlich geworden, dass es bestimmte politische Interessen gibt, die dann auch bestimmte Steuerungsvorhaben oder Einsparvorhaben in sich tragen, die hier mit vorkamen."
Jetzt nach der Wahl soll der Prozess wieder ins Laufen kommen. So steht es im Koalitionsvertrag. Der Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg (CDU) setzt, damit es weitergeht mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, auf eine Kommission, die noch zu gründen ist. Sie soll strittige Fallverläufe analysieren, um dann Vorschläge zu machen, wie die Arbeit in Jugendämtern besser werden kann:
"Wir wollen einfach diese Erfahrungsberichte von Betroffenen, die wir bekommen haben in den letzten Monaten, auswerten und daraus politische Schlüsse ziehen. Wir haben über 400 Fälle, die uns berichtet wurden: 'Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.' Das Kind wurde aus der Familie genommen, aber sie haben große Probleme das Kind wieder in die Familie zu bekommen, obwohl die Erziehungskompetenz nachweislich wieder gegeben ist. Und wir haben ja viele Fälle in der Kinder- und Jugendhilfe, wo Kinder zu spät aus der Familie genommen wurden, die dann tragisch endeten. Die Namen Yagmur, Chantal und ähnliche sind ja bekannt. Wir haben aber auch viele Fälle, wo Kinder zu früh aus der Familie geholt wurden, wo das Kindeswohl im engeren Sinne gar nicht gefährdet war."
"Und dann hab' ich mich wieder an die Ombudschaft gewendet"
Solche Einzelfälle könnten die bundesweit Ombudstellen zuhauf zur Verfügung stellen. Und auch die Schnittstellen, an denen es mangelt, sind in der Fachszene nur zu bekannt. Mangelhafte Beteiligung ist eine, an der immer wieder Konflikte entstehen. Die andere ist der Übergang in die Volljährigkeit: Wie geht es weiter für Kinder, die keine Familie im Rücken haben, wenn sie volljährig werden? Noch einmal Julia, drei Jahre nach ihrem Streit mit dem Jugendamt:
"Also ich bin so jemand, der viele Sicherheiten braucht. Und deswegen habe ich früh gefragt, was passiert nach meinem 18. Geburtstag? Wie läuft das ab, was muss ich machen? Ich hab' immer gesagt: Also ich kann mit 18 nicht ausziehen! Wohin? Womit? Welches Geld? Ich hab keinen Job, ich bin Schülerin. Und das hab' ich immer gesagt, aber auf meine ganzen Emails, meine Anrufe, habe ich erstmal keine Rückmeldung erhalten. Und ich hatte einfach das Gefühl, die wollten das hinauszögern und dann hab' ich mich wieder an die Ombudschaft gewendet."
Das Jugendamt lässt sie mitten in den Abiturprüfungen hängen. Es gelingt ihr, eine wichtige zeitliche Deadline einzuhalten und ihren Antrag zu formulieren. Sie will in der Pflegefamilie bleiben:
"Ich möchte zuhause wohnen bleiben. Ich brauch' das einfach noch. Unterstützung, Anleitung... Ja und das hab' ich dann auch so geschrieben. Hab' dann auch lange erstmal wieder nichts gehört, auch nach meinem 18. Geburtstag nicht. Dann kam: Okay, ist genehmigt. Aber dann kam auch erstmal wieder kein Geld. Und ich hab gesagt, wenn’s genehmigt ist, wieso kommt dann jetzt zwei Monate lang kein Geld? Bis zum allerletzten Tag haben die das eigentlich ausgesessen."
"Also ich bin so jemand, der viele Sicherheiten braucht. Und deswegen habe ich früh gefragt, was passiert nach meinem 18. Geburtstag? Wie läuft das ab, was muss ich machen? Ich hab' immer gesagt: Also ich kann mit 18 nicht ausziehen! Wohin? Womit? Welches Geld? Ich hab keinen Job, ich bin Schülerin. Und das hab' ich immer gesagt, aber auf meine ganzen Emails, meine Anrufe, habe ich erstmal keine Rückmeldung erhalten. Und ich hatte einfach das Gefühl, die wollten das hinauszögern und dann hab' ich mich wieder an die Ombudschaft gewendet."
Das Jugendamt lässt sie mitten in den Abiturprüfungen hängen. Es gelingt ihr, eine wichtige zeitliche Deadline einzuhalten und ihren Antrag zu formulieren. Sie will in der Pflegefamilie bleiben:
"Ich möchte zuhause wohnen bleiben. Ich brauch' das einfach noch. Unterstützung, Anleitung... Ja und das hab' ich dann auch so geschrieben. Hab' dann auch lange erstmal wieder nichts gehört, auch nach meinem 18. Geburtstag nicht. Dann kam: Okay, ist genehmigt. Aber dann kam auch erstmal wieder kein Geld. Und ich hab gesagt, wenn’s genehmigt ist, wieso kommt dann jetzt zwei Monate lang kein Geld? Bis zum allerletzten Tag haben die das eigentlich ausgesessen."
Es hängt immer wieder vom Wohnort ab, ob Hilfe für die jungen Erwachsenen, die sogenannten Careleaver, erfolgt oder nicht, erläutert Dirk Nüsken. Die 630 Jugendämter in Deutschland handeln je nach Standards oder Kassenlage unterschiedlich:
"Es gibt Jugendämter in Deutschland, die diese Hilfen für junge Volljährige so selbstverständlich leisten, wie sie Hilfen für Minderjährige auch leisten. 20 Kilometer weiter im Nachbarkreis oder in der Nachbarstadt, muss das aber keineswegs so sein. Wir haben genauso Kommunen mit ihren Jugendämtern, die diese Hilfen kaum oder nur in wenigen Einzelfällen leisten. Das heißt, es hängt für die jungen Erwachsenen davon ab, wo sie wohnen, welche Leistung und in welchem Ausmaß sie eine Leistung bekommen können."
In diesen Fällen bleibt nur der Klageweg. Dass er lohnt, zeigt ein Gutachten des Rechtswissenschaftlers Reinhard Wiesner. Den weitaus meisten Einsprüchen wird von den Verwaltungsgerichten stattgegeben. So werden Jugendämter bundesweit gezwungen, verweigerte Hilfen zur Erziehung zu genehmigen.
"Jetzt muss man sich aber vorstellen: Es sind junge Menschen, die oft aus schwierigen Familienverhältnissen kommen, die manchmal Hilfekarrieren hinter sich haben. Die zumindest statistisch gesehen deutlich schlechtere Bildungsabschlüsse haben. Und wenn die selbstständig einen solchen Gang durch die Gerichtsbarkeit wagen sollen, ist das eine enorme Herausforderung."
Jugendamt Bochum: Rote Ampel bei zu hohen Fallzahlen
"Wird ja oft so negativ gesehen: 'Jugendämter!' - Aber ich bin eigentlich schon stolz darauf, dass es Jugendämter in Deutschland gibt, die gucken, wie es den Kindern geht", hält dagegen Dolph Mehring, Leiter des Jugendamtes Bochum, fest.
Es gibt sie: Jugendämter, die besser sind als der Ruf. Bis zu 90 Fälle pro Fallmanager, wie es manche Jugendämter beklagen, sind für den Amtsleiter in Bochum undenkbar:
"Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich einen Jugendlichen oder ein Kind betreue im Rahmen der Hilfen zur Erziehung, dann heißt das: Ich muss eine ganz bestimmte Zeitressource dafür aufwenden. Ich sollte schon mein Kind, meinen Jugendlichen, mindestens einmal im Monat zu Gesicht bekommen, beziehungsweise wissen wie es ihm geht, auch in den Maßnahmen geht, was in der Familie passiert. Das muss nicht immer ein persönlicher Kontakt sein, es kann auch ein Telefonat sein, zumindest weiß ich, wie es dem Kind geht."
Nach dem dramatischen Tod eines Säuglings in Bochum im Jahr 2005, steuerte das Jugendamt um. Justin war durch die eigene Mutter verbrüht worden und das Jugendamt wusste: Für den Schutz eines solchen Kindes braucht man mehr Zeit. Eine erste Maßnahme, die seither gilt, lautet: strenge Begrenzung der Fallzahlen.
Es gibt sie: Jugendämter, die besser sind als der Ruf. Bis zu 90 Fälle pro Fallmanager, wie es manche Jugendämter beklagen, sind für den Amtsleiter in Bochum undenkbar:
"Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich einen Jugendlichen oder ein Kind betreue im Rahmen der Hilfen zur Erziehung, dann heißt das: Ich muss eine ganz bestimmte Zeitressource dafür aufwenden. Ich sollte schon mein Kind, meinen Jugendlichen, mindestens einmal im Monat zu Gesicht bekommen, beziehungsweise wissen wie es ihm geht, auch in den Maßnahmen geht, was in der Familie passiert. Das muss nicht immer ein persönlicher Kontakt sein, es kann auch ein Telefonat sein, zumindest weiß ich, wie es dem Kind geht."
Nach dem dramatischen Tod eines Säuglings in Bochum im Jahr 2005, steuerte das Jugendamt um. Justin war durch die eigene Mutter verbrüht worden und das Jugendamt wusste: Für den Schutz eines solchen Kindes braucht man mehr Zeit. Eine erste Maßnahme, die seither gilt, lautet: strenge Begrenzung der Fallzahlen.
Dolph Mehring: "Wir haben eine so genannte Ampel innerhalb des sozialen Dienstes, das heißt: Wir gehen von einer günstigen Fallzahl aus im Bereich Hilfen zur Erziehung, dass also Mitarbeiter, die zwischen 28 und 33 Fällen haben, dann die grüne Ampel haben. Das ist eigentlich die Fallzahlbelastung, die wir uns eigentlich als optimal vorstellen."
Bei mehr als 33 schaltet die Ampel im Jugendamt Bochum auf orange.
"Und alles das, was dann jenseits der 40 ist, ist dann im roten Bereich. Und wenn ich feststelle, dass wir uns ständig im roten Bereich bewegen, dann bin ich aufgefordert zu handeln und klar zu machen: Hier müssen Stellenbesetzungen her."
Stellen, damit die Ampel auf grün bleibt, Stellen für ein Notruftelefon im 24-Stundendienst oder für Sozialarbeit an Kitas und Schulen. Nein, Bochum habe nicht mehr Geld als andere Kommunen, betont Amtsleiter Mehring:
"Aber wir haben einen ganz erfolgreichen Weg beschritten, indem wir gesagt haben, wir stellen Schulsozialarbeiter ein, auf dem Ticket des Jugendamtes, die Jugendhilfe in Schulen machen. Und wir sind diesen Weg konsequent weitergegangen. Und das hat sich mittlerweile gut ausgezahlt. Dass wir eine breit aufgestellte Schulsozialarbeit haben, und das können wir auch an Zahlen belegen, dass das wirklich rückläufig ist, die Hilfen zur Erziehung."
Nach dem Vorbild des so genannten "Dormagener Modells" erleben das auch andere kommunale Jugendämter: Die Investition in vielfältige frühe Hilfen, mit denen vor allem armutsgefährdete Familien wirkungsvoll unterstützt werden können, lohnt sich. Breite Unterstützung, bevor es zur Familienkrise kommt, sorgt für Kostenrückgang insbesondere bei den teureren Hilfen, der Unterbringung in Pflegefamilien und Wohngruppen. Die Fallzahlen belegen das - in Dormagen und in Bochum. Dolph Mehring:
"Die sind wirklich rückläufig in den letzten Jahren und insofern zahlt sich dieses Modell unglaublich gut aus."
Rückläufig ist auch die Zahl der Widersprüche und Beschwerden, die Bochum nicht fürchtet. Im Gegenteil: Mit der Ombudschaft Jugendhilfe kooperiert das Jugendamt. Sie ist nicht Gegner, sondern mögliche Hilfe bei Konflikten. Der Amtsleiter setzt deshalb unter Bescheide des Amtes die Kontaktdaten zur Ombudschaft gleich dazu. Er ist damit einer von zwölf Amtsleitern, bei 183 Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen, die es so halten. Seine Erwartung, an die Politik im Bund, die jetzt wieder Anlauf beim Thema Kinder- und Jugendstärkungsgesetz nimmt:
"Also ich erwarte von dieser Legislatur, dass wir jetzt die kleine Reform zügig auf den Weg kriegen, nicht noch eine weitere Hängepartie kriegen. Ich erwarte auch, dass die Große Koalition die große Lösung in die Hand nimmt und da etwas Wegweisendes auf den Weg bringt. Es ist höchste Zeit aus meiner Sicht in dem Rahmen von Inklusion, was im Interesse von Kindern und Jugendlichen, die mit Handicaps leider auf der Welt sind, dass man da eine gute Stärkung für diese Kinder und Jugendlichen hinkriegt."
Bei mehr als 33 schaltet die Ampel im Jugendamt Bochum auf orange.
"Und alles das, was dann jenseits der 40 ist, ist dann im roten Bereich. Und wenn ich feststelle, dass wir uns ständig im roten Bereich bewegen, dann bin ich aufgefordert zu handeln und klar zu machen: Hier müssen Stellenbesetzungen her."
Stellen, damit die Ampel auf grün bleibt, Stellen für ein Notruftelefon im 24-Stundendienst oder für Sozialarbeit an Kitas und Schulen. Nein, Bochum habe nicht mehr Geld als andere Kommunen, betont Amtsleiter Mehring:
"Aber wir haben einen ganz erfolgreichen Weg beschritten, indem wir gesagt haben, wir stellen Schulsozialarbeiter ein, auf dem Ticket des Jugendamtes, die Jugendhilfe in Schulen machen. Und wir sind diesen Weg konsequent weitergegangen. Und das hat sich mittlerweile gut ausgezahlt. Dass wir eine breit aufgestellte Schulsozialarbeit haben, und das können wir auch an Zahlen belegen, dass das wirklich rückläufig ist, die Hilfen zur Erziehung."
Nach dem Vorbild des so genannten "Dormagener Modells" erleben das auch andere kommunale Jugendämter: Die Investition in vielfältige frühe Hilfen, mit denen vor allem armutsgefährdete Familien wirkungsvoll unterstützt werden können, lohnt sich. Breite Unterstützung, bevor es zur Familienkrise kommt, sorgt für Kostenrückgang insbesondere bei den teureren Hilfen, der Unterbringung in Pflegefamilien und Wohngruppen. Die Fallzahlen belegen das - in Dormagen und in Bochum. Dolph Mehring:
"Die sind wirklich rückläufig in den letzten Jahren und insofern zahlt sich dieses Modell unglaublich gut aus."
Rückläufig ist auch die Zahl der Widersprüche und Beschwerden, die Bochum nicht fürchtet. Im Gegenteil: Mit der Ombudschaft Jugendhilfe kooperiert das Jugendamt. Sie ist nicht Gegner, sondern mögliche Hilfe bei Konflikten. Der Amtsleiter setzt deshalb unter Bescheide des Amtes die Kontaktdaten zur Ombudschaft gleich dazu. Er ist damit einer von zwölf Amtsleitern, bei 183 Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen, die es so halten. Seine Erwartung, an die Politik im Bund, die jetzt wieder Anlauf beim Thema Kinder- und Jugendstärkungsgesetz nimmt:
"Also ich erwarte von dieser Legislatur, dass wir jetzt die kleine Reform zügig auf den Weg kriegen, nicht noch eine weitere Hängepartie kriegen. Ich erwarte auch, dass die Große Koalition die große Lösung in die Hand nimmt und da etwas Wegweisendes auf den Weg bringt. Es ist höchste Zeit aus meiner Sicht in dem Rahmen von Inklusion, was im Interesse von Kindern und Jugendlichen, die mit Handicaps leider auf der Welt sind, dass man da eine gute Stärkung für diese Kinder und Jugendlichen hinkriegt."
Die Kinder kämpfen, die ältere Schwester wird Pflegeperson
Sommeranfang: Jonas und seine Geschwister haben Grund zum Feiern. Nach schwierigen Anfängen - jedes Kind getrennt von den anderen untergebracht - fand sich eine gemeinsame Betreuung und Versorgung der Geschwister. Doch als die Pflegemutter erkrankte, drohte erneut die Auflösung der Familie. Eine andere Möglichkeit sah das örtliche Jugendamt nicht:
"Das Jugendamt hat natürlich immer gesagt, das sind nur Kinder, die haben keine Rechte, die sind noch nicht volljährig, die haben nichts zu sagen. Mit denen können wir machen, was wir wollen. Und dann wurde gesagt: Komm wir schmeißen die Kinder jetzt in Wohngruppen, die gibt’s ja überall, das sind Gruppen, da kommen Kinder hin von klein bis groß. Und dann haben wir den Kampf mit dem Jugendamt geführt und haben gesagt: Nein, wir sind zwar Kinder, aber wir kämpfen jetzt für unser Wohl."
In der Ombudschaft Jugendhilfe fanden die Geschwister eine unabhängige, neutrale Stelle.
In der Ombudschaft Jugendhilfe fanden die Geschwister eine unabhängige, neutrale Stelle.
"Die haben dann für uns recherchiert, haben auch die Gesetze in unsere Sprache übersetzt."
Mit derartiger Rückendeckung konnten Jonas und seine Schwestern schließlich mit dem Jugendamt eine besseres Konzept aushandeln: Eine ältere Schwester übernimmt die Rolle der Pflegeperson und wird dabei vom Jugendamt ambulant unterstützt. Vorteil: Es ist ihre Lösung und wenn es hakt und klemmt - was durchaus vorkommt - sind sie selbst gefordert. So – und nur so – funktioniert, was ohne Ombudsleute nicht gelungen wäre. Bernd Hemker:
"Nein, das wäre nicht gelungen, weil das Dilemma darin besteht, dass die Kollegen der allgemeinen sozialen Dienste ja häufig in einer völlig überlasteten Arbeitssituation stecken und diese Last abwälzen, indem sie möglichst nach Routinen arbeiten, weil es erleichtert die Arbeit. Und für die Kollegen war es zu dem Zeitpunkt einfach nicht vorstellbar, dass das eine mögliche Alternative ist, statt die Kinder in eine jeweils andere Einrichtung zu verlegen. Übrigens auch noch eine kostengünstigere Alternative."
Unbezahlbar außerdem: Dass die Geschwister der Routine ihres Jugendamtes nicht schutzlos gegenüberstanden.
"Das find' ich auch gut und dass ich mit meiner Familie zusammen bin, das macht mich auch glücklich. Halt jeden Tag, den Alltag zu haben, und da bin ich schon froh, das geschafft zu haben."
"Das ist wirklich so, dass man sagt: Wir haben Familie geschafft. Das ist natürlich schon so, dass man stolz ist, dass man gegen das Jugendamt gewonnen hat."
Mit derartiger Rückendeckung konnten Jonas und seine Schwestern schließlich mit dem Jugendamt eine besseres Konzept aushandeln: Eine ältere Schwester übernimmt die Rolle der Pflegeperson und wird dabei vom Jugendamt ambulant unterstützt. Vorteil: Es ist ihre Lösung und wenn es hakt und klemmt - was durchaus vorkommt - sind sie selbst gefordert. So – und nur so – funktioniert, was ohne Ombudsleute nicht gelungen wäre. Bernd Hemker:
"Nein, das wäre nicht gelungen, weil das Dilemma darin besteht, dass die Kollegen der allgemeinen sozialen Dienste ja häufig in einer völlig überlasteten Arbeitssituation stecken und diese Last abwälzen, indem sie möglichst nach Routinen arbeiten, weil es erleichtert die Arbeit. Und für die Kollegen war es zu dem Zeitpunkt einfach nicht vorstellbar, dass das eine mögliche Alternative ist, statt die Kinder in eine jeweils andere Einrichtung zu verlegen. Übrigens auch noch eine kostengünstigere Alternative."
Unbezahlbar außerdem: Dass die Geschwister der Routine ihres Jugendamtes nicht schutzlos gegenüberstanden.
"Das find' ich auch gut und dass ich mit meiner Familie zusammen bin, das macht mich auch glücklich. Halt jeden Tag, den Alltag zu haben, und da bin ich schon froh, das geschafft zu haben."
"Das ist wirklich so, dass man sagt: Wir haben Familie geschafft. Das ist natürlich schon so, dass man stolz ist, dass man gegen das Jugendamt gewonnen hat."