Der ganze Planet Erde zum Herunterladen, gezippt, vier Gigabyte. Das ist das Angebot von OpenStreetMap, das Projekt stellt Kartendaten frei ins Internet. Der ganze Planet ist allerdings noch nicht erfasst, aber 80 Prozent der Deutschen würden ihre Adresse mittlerweile in OpenStreetMap wiederfinden, hieß es auf dem Linux-Tag. Bis zum Jahresende soll Deutschland so vollständig erfasst sein wie in den Karten der kommerziellen Konkurrenz. Auf deren Material verzichtet OpenStreetMap voll und ganz. Auch Karten von Ämtern und Behörden finden sich nicht in der Datenbank. Vielmehr haben sich die Initiatoren vor dreieinhalb Jahren vorgenommen, alle Daten selbst zu erfassen, um komplett rechtefreies Material anbieten zu können. Die Sammlung der Daten ist dabei größtenteils Handarbeit mit GPS-Gerät und Notizblock.
"In Gegenden, in denen noch gar keine Daten gesammelt sind, braucht man praktisch ein GPS, um beizutragen. Man zeichnet dann einmal pro Sekunde einen Punkt auf, lädt sich später die GPS-Daten in den Editor, und dann sieht man da die Straßen, die man langgefahren ist, zeichnet die nach und lädt die Änderungen hoch. In anderen Gegenden, in denen schon viele Daten da sind, wie jetzt zum Beispiel hier in Berlin das Straßennetz ist schon fast vollständig, wenn jetzt da jemand kommt und sagt ‚Ah, ich seh aber hier einen Fehler. Diese Straße wird eigentlich mit einem ue geschrieben statt mit einem ü.’ Da braucht er natürlich kein GPS, um das zu verbessern. Da kann er sich einloggen und kann einfach beliebige Änderungen vornehmen und eben Straßennamen korrigieren oder wenn man weiß, an der Ecke ist ein Briefkasten, kann man den mal einzeichnen und solche Dinge."
3500 Datensammler tragen jeden Monat zu OpenStreetmap bei, Tendenz stark steigend. Allerdings sind sie nicht in allen Teilen der Erde gleich aktiv unterwegs. In ärmeren Ländern sind GPS-Geräte weitaus weniger verbreitet als in Deutschland oder Großbritannien, wo das Projekt seinen Ursprung hatte. In China seien GPS-Geräte gar verboten. Entsprechend viele weiße Flecken weist OpenStreetMap noch auf. Der Name OpenStreetMap ist eigentlich irreführend. Deshalb wirbt das Projekt mit dem Spruch: "Die Weltkarte für alles". Und das, sagt Frederik Ramm, ist wörtlich zu nehmen:
"Hier in Berlin zum Beispiel hat jetzt jemand sämtliche Wege im Zoo erfasst. Und nicht nur das, sondern auch die einzelnen Gebäude und hat noch da drangeschrieben, welche Tiere jeweils in diesem Gebäude beherbergt sind und so weiter. Also, da kann man schon sehr weit ins Detail gehen und diese Sachen sind ja durchaus auch nützlich und praktisch. Es gibt Leute, die erfassen einzelne Parkbänke. Das, finde ich, ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber wenn die das möchten, dann ist das in Ordnung."
Das bedeutet aber nicht, dass eine Karte von OpenStreetMap aus einem undurchsichtigen Detail-Dschungel besteht. Die Parkbänke werden in der normalen Ansicht nicht angezeigt. Allerdings kann jeder, der das möchte, sich eine Karte mit Parkbänken erstellen. Das ist das Einzigartige an dem Projekt: Die Rohdaten sind verfügbar. Mit diesen Daten und entsprechender, ebenfalls frei verfügbarer Software, lassen sich beliebige Karten erstellen. Ramm:
"Wenn ich Radfahrer bin, dann mache ich mir vielleicht eine Karte, auf der die Autobahnen gar nicht so prominent sind, sondern eher so ein bisschen grau in den Hintergrund treten, und die Fahrradwege treten in den Vordergrund. Da kann man auch nicht nur sagen, irgendwas ist ein Fahrradweg, sondern man kann auch sagen, "Achtung, hier ist Kopfsteinpflaster" oder so etwas, das kann man dann so ein bisschen rot einzeichnen auf der Fahrradkarte. Die Möglichkeiten gibt’s alle. Für so größere Themen wie zum Beispiel Fahrradfahren, da findet sich dann auch relativ schnell eine Community, die das dann zusammen macht, die dann sagt: "Komm, wir setzen hier einen Server auf und berechnen da diese Karte vor, für alle, dass man die dann hier anzeigen kann."
Zwei Fahrradfahrer zeigten sich auf dem Linux-Tag dann auch besonders beeindruckt von OpenStreetMap. Peer Georgi und Ramona Ries präsentierten Obico, einen offenen Fahrrad-Computer. Der kann mehr als andere Fahrradcomputer, aber noch keine Karten anzeigen. Kommerzielles Kartenmaterial lässt sich eben nur schwer mit einem offenen Konzept wie bei Obico vereinen. OpenStreetMap hingegen scheint die optimale Lösung zu sein: Offen und frei verfügbar – und zudem noch zuschneidbar auf die Bedürfnisse von Radfahrern.
"In Gegenden, in denen noch gar keine Daten gesammelt sind, braucht man praktisch ein GPS, um beizutragen. Man zeichnet dann einmal pro Sekunde einen Punkt auf, lädt sich später die GPS-Daten in den Editor, und dann sieht man da die Straßen, die man langgefahren ist, zeichnet die nach und lädt die Änderungen hoch. In anderen Gegenden, in denen schon viele Daten da sind, wie jetzt zum Beispiel hier in Berlin das Straßennetz ist schon fast vollständig, wenn jetzt da jemand kommt und sagt ‚Ah, ich seh aber hier einen Fehler. Diese Straße wird eigentlich mit einem ue geschrieben statt mit einem ü.’ Da braucht er natürlich kein GPS, um das zu verbessern. Da kann er sich einloggen und kann einfach beliebige Änderungen vornehmen und eben Straßennamen korrigieren oder wenn man weiß, an der Ecke ist ein Briefkasten, kann man den mal einzeichnen und solche Dinge."
3500 Datensammler tragen jeden Monat zu OpenStreetmap bei, Tendenz stark steigend. Allerdings sind sie nicht in allen Teilen der Erde gleich aktiv unterwegs. In ärmeren Ländern sind GPS-Geräte weitaus weniger verbreitet als in Deutschland oder Großbritannien, wo das Projekt seinen Ursprung hatte. In China seien GPS-Geräte gar verboten. Entsprechend viele weiße Flecken weist OpenStreetMap noch auf. Der Name OpenStreetMap ist eigentlich irreführend. Deshalb wirbt das Projekt mit dem Spruch: "Die Weltkarte für alles". Und das, sagt Frederik Ramm, ist wörtlich zu nehmen:
"Hier in Berlin zum Beispiel hat jetzt jemand sämtliche Wege im Zoo erfasst. Und nicht nur das, sondern auch die einzelnen Gebäude und hat noch da drangeschrieben, welche Tiere jeweils in diesem Gebäude beherbergt sind und so weiter. Also, da kann man schon sehr weit ins Detail gehen und diese Sachen sind ja durchaus auch nützlich und praktisch. Es gibt Leute, die erfassen einzelne Parkbänke. Das, finde ich, ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber wenn die das möchten, dann ist das in Ordnung."
Das bedeutet aber nicht, dass eine Karte von OpenStreetMap aus einem undurchsichtigen Detail-Dschungel besteht. Die Parkbänke werden in der normalen Ansicht nicht angezeigt. Allerdings kann jeder, der das möchte, sich eine Karte mit Parkbänken erstellen. Das ist das Einzigartige an dem Projekt: Die Rohdaten sind verfügbar. Mit diesen Daten und entsprechender, ebenfalls frei verfügbarer Software, lassen sich beliebige Karten erstellen. Ramm:
"Wenn ich Radfahrer bin, dann mache ich mir vielleicht eine Karte, auf der die Autobahnen gar nicht so prominent sind, sondern eher so ein bisschen grau in den Hintergrund treten, und die Fahrradwege treten in den Vordergrund. Da kann man auch nicht nur sagen, irgendwas ist ein Fahrradweg, sondern man kann auch sagen, "Achtung, hier ist Kopfsteinpflaster" oder so etwas, das kann man dann so ein bisschen rot einzeichnen auf der Fahrradkarte. Die Möglichkeiten gibt’s alle. Für so größere Themen wie zum Beispiel Fahrradfahren, da findet sich dann auch relativ schnell eine Community, die das dann zusammen macht, die dann sagt: "Komm, wir setzen hier einen Server auf und berechnen da diese Karte vor, für alle, dass man die dann hier anzeigen kann."
Zwei Fahrradfahrer zeigten sich auf dem Linux-Tag dann auch besonders beeindruckt von OpenStreetMap. Peer Georgi und Ramona Ries präsentierten Obico, einen offenen Fahrrad-Computer. Der kann mehr als andere Fahrradcomputer, aber noch keine Karten anzeigen. Kommerzielles Kartenmaterial lässt sich eben nur schwer mit einem offenen Konzept wie bei Obico vereinen. OpenStreetMap hingegen scheint die optimale Lösung zu sein: Offen und frei verfügbar – und zudem noch zuschneidbar auf die Bedürfnisse von Radfahrern.