Lange war es nur ein offenes Geheimnis – jetzt wurde es auch von offizieller Seite bestätigt: Thomas Kurschilgen arbeitet schon seit Wochen nicht mehr als Leistungssportdirektor für den Deutschen Schwimmverband. Bereits am 22. Februar wurde Kurschilgen vom Verband freigestellt, wie der DSV heute mitteilte. Zu den Gründen hält sich der Verband noch immer bedeckt.
Zusammenhang mit Fall Lurz unklar
Am gleichen Tag hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg Ende Februar Ermittlungen gegen den zurückgetretenen Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz eingeleitet. Ausgangspunkt war ein Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel", in dem Lurz sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen vorgeworfen wird. Lurz bestreitet die Vorwürfe. Ob die Ermittlungen gegen den ehemaligen DSV-Bundestrainer mit der Freistellung des Leistungssportdirektors in einem Zusammenhang stehen, ist aber weiterhin unklar.
Die Funktion von Thomas Kurschilgen beim Deutschen Schwimm-Verband übernimmt jetzt interimsweise Dirk Klingenberg. Der ehemalige Wasserball-Nationalspieler und Olympia-Teilnehmer ist seit mehr als 20 Jahren als Berater bei Sportverbänden und in der Wirtschaft tätig, parallel will der DSV aber auch nach einer langfristigen Lösung suchen.