Archiv

Offizielle Nominierung
Clinton setzt auf Optimismus

Das Rennen um das Weiße Haus ist eröffnet. Hillary Clinton tritt als offizielle Kandidatin der US-Demokraten gegen den Republikaner Donald Trump an. Auf dem Parteitag in Philadelphia nahm die ehemalige Außenministerin ihre Nominierung an. In der wohl wichtigsten Rede ihrer bisherigen Karriere warb sie für Kontinuität und warnte vor einem Donald Trump als Präsident.

    Hillary Clinton lässt sich auf dem Parteitag der US-Demokraten feiern, sie hält den Daumen hoch.
    Lässt sich auf dem Parteitag der US-Demokraten feiern: Hillary Clinton vor den Delegierten. (AFP / Nicholas Kamm)
    Clinton stellte die Gemeinsamkeiten und den Zusammenhalt der Amerikaner in den Mittelpunkt ihrer Rede. "Glaubt niemandem, der Euch sagt, er könne alles alleine lösen", sagte sie in Anspielung auf ihren republikanischen Gegenspieler Trump. Der Republikaner hatte in der vergangenen Woche ein düsteres Bild der USA gezeichnet und Kriminalität, Terrorismus und eine marode Wirtschaft beklagt. Clinton dagegen setzte in ihrer Rede auf Optimismus: "Wir sehen die Probleme unseres Landes klar und deutlich. Aber wir haben keine Angst."
    In ihrer Rede nahm die frühere Außenministerin ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin förmlich an. Sie übernehme diese Aufgabe "mit Demut, Entschlossenheit und grenzenlosem Vertrauen in das amerikanische Versprechen", sagte die 68-Jährige vor den 4.700 Parteitags-Delegierten. Im Fall ihres Wahlsiegs will Clinton die Schaffung von Arbeitsplätzen zur obersten Priorität ihrer Politik machen. Sie betonte, ihre wichtigste Mission werde es sein, für mehr Jobs mit steigenden Gehältern zu sorgen. Dabei sollten auch Einwanderer bessere Chancen erhalten. Die Wirtschaft müsse allen dienen und nicht nur den Privilegierten. Als weiteren Schwerpunkt ihrer möglichen Präsidentschaft nannte Clinton den Kampf gegen den Terrorismus. Außerdem sprach sie sich für strengere Waffengesetze aus.
    Kopf-an-Kopf Rennen
    Clinton ist die erste Frau überhaupt, die von einer der beiden großen US-Parteien ins Rennen um das Weiße Haus geschickt wird. Im kommenden Wahlkampf muss die 68-jährige vor allem um Wähler werben, die sie als nicht vertrauenswürdig und unsympathisch empfinden. Umfragen zufolge sind ihre Beliebtheitswerte auf Tiefständen angelangt. Mit ähnlichen Problemen hat aber auch der Milliardär Trump zu kämpfen, der noch nie ein politisches Amt innehatte. Die Präsidentenwahl findet am 8. November statt.
    Die Meinungsforscher sehen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der populistische Republikaner Trump hatte zuletzt aufgeholt und vor allem in ländlichen Regionen bei weißen, männlichen Wählern mit vergleichsweise niedrigem Bildungsniveau punkten können. Clinton hat viele Menschen aus der schwarzen und der lateinamerikanischen Minderheit hinter sich.