Archiv

Offizielles Angebot
Bayer bietet rund 55 Milliarden Euro für Monsanto

Der Bayer-Konzern will den US-Agrarchemie-Riesen Monsanto übernehmen - und hat nun nach längeren Spekulationen ein offizielles Angebot vorgelegt. Demnach sind die Leverkusener bereit, einen ordentlichen Aufschlag für den international kritisierten Konzern zu zahlen.

    Schiffe fahren auf dem Rhein am Chemie- und Pharmakonzern Bayer in Leverkusen vorbei.
    Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer in Leverkusen. (picture alliance / dpa / Martin Athenstädt)
    Der Dax-Konzern will 122 US-Dollar je Monsanto-Aktie zahlen. Das Geschäft wäre nach aktuellem Kurs insgesamt 62 Milliarden Dollar wert, umgerechnet etwa 55,2 Milliarden Euro. Das Angebot entspreche einem Aufschlag von 37 Prozent auf den Schlusskurs der Monsanto-Aktie vor zwei Wochen, hieß es. Zur Finanzierung setzt Bayer auch auf eine Kapitalerhöhung.
    Mit der Übernahme würde der deutsche Konzern, der sich immer mehr auf die Sparten Pharma und Agrar konzentrieren will, zum weltgrößten Agrarchemie-Hersteller aufsteigen.
    Bereits nach drei Jahren verbessertes Ergebnis für "Bayer-Monsanto"
    Der Deal biete "eine überzeugende Gelegenheit für Bayer, ein weltweit führendes Unternehmen für Saatgut, Pflanzeneigenschaften und Pflanzenschutz zu schaffen", erklärte das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung an die Finanzwelt.
    Proteste vor der europäischen Firmenzentrale von  Monsanto im schweizerischen Morges.
    Proteste vor der europäischen Firmenzentrale von Monsanto im schweizerischen Morges. (Archiv) (dpa / Keystone / Jean-Christophe Bott)
    Bereits nach drei Jahren könne das Ergebnis des zusammengelegten Bayer-Monsanto-Konzerns durch Einspareffekte und eine bessere Verzahnung jährlich um rund 1,5 Milliarden Dollar verbessert werden.
    Mit Glyphosat in der Kritik
    Monsanto steht international vor allem wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Für manche ist das Unternehmen geradezu ein Hass-Objekt. Zudem stellt das US-Unternehmen den weltweit meistgenutzten Unkrautvernichter "Roundup" mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat her. In Deutschland kommt das Unkrautbekämpfungsmittel auf etwa 40 Prozent der Felder zum Einsatz. Derzeit streitet die Bundesregierung darüber, ob das Mittel verboten werden soll oder nicht.
    (bor/tgs)