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Ohne Worte, ohne Gesten

Der Alptraum begann für Hans-Peter Salzmann vor neun Jahren. Eine angebliche Verstauchung seiner Hand entpuppte sich als erstes Anzeichen einer Amyotrophen Lateralsklerose. Kurz darauf traten die ersten Lähmungserscheinungen auf. Drei Jahre später sprach der ehemalige Jurist seine letzten Worte, dann erstarrten Mund und Zunge.

Susanne Poelchau | 11.07.1999
    Um mit der Außenwelt zu kommunizieren, sind ihm nur noch zwei Gesten geblieben. Doch irgendwann wird er auch diese letzten Bewegungsreste verlieren. Dann kann Hans-Peter Salzmann nur noch auf die Kraft seiner Gedanken bauen - und auf ein Computerprogramm,wie es derzeit in Tübingen entwickelt wird.

    Am Institut für medizinische Psychologie und Verhaltensbiologie versucht eine Arbeitsgruppe, Hirnströme in verwertbare Signale zu übersetzen. Hans-Peter Salzmann ist als Patient an dem Projekt beteiligt. Allein mittels Konzentration gelingt es ihm heute schon, Buchstaben anzuwählen. Noch ist die Fehlerquote sehr hoch, doch das könnte sich bald ändern.