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Ex-Torwart Oliver Reck
"Schalke und Werder gehören in die Bundesliga"

Werder Bremen und der FC Schalke 04 sind auf dem besten Wege, nach nur einem Jahr in der zweiten Liga in die Bundesliga zurückzukehren. Dort würden beide Vereine auch hingehören, sagte Oliver Reck, der bei beiden Vereinen im Tor stand. Aus der aktuellen Situation müssten nun beide Vereine die richtigen Schlüsse ziehen.

Oliver Reck im Gespräch mit Matthias Friebe | 24.04.2022
Oliver Reck ist aktuell Trainer beim SSV Jeddeloh in der Regionalliga.
Oliver Reck ist aktuell Trainer beim SSV Jeddeloh in der Regionalliga. (imago images/Kirchner-Media)
Das Aufstiegsrennen in der 2. Fußball-Bundesliga biegt auf die Zielgeraden ein. Drei Spieltage vor Schluss haben die Werder Bremen als Tabellenführher und der FC Schalke 04 als Zweiter beste Chancen auf den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga. Auf Platz drei lauert Darmstadt 98 mit zwei Punkten Rückstand auf den FC Schalke und drei Punkten Rückstand auf Werder Bremen. Das direkte Duell zwischen Schalke und Werder entschieden die Bremer am Samstag überraschend deutlich mit 4:1 für sich.
Gewinnt Werder nun auch sein kommendes Spiel am Freitag gegen Holstein Kiel, wäre das "ein großer Schritt Richtung Aufstieg", sagte der ehemalige Torhüter Oliver Reck im Deutschlandfunk. Reck bestritt zwischen 1985 und 1998 insgesamt 345 Spiele für Werder Bremen. Zwischen 1998 und 2003 stand er beim FC Schalke 04 zwischen den Pfosten und war bis 2009 Torwart- und auch Interimstrainer bei den Königsblauen. Aktuell ist Reck Trainer beim Regionalligisten SSV Jeddeloh.

"Schlussendlich muss Werder nach oben"

Großen Anteil an Werders Erfolg habe Trainer Ole Werner, der die Mannschaft nach dem Skandal um Ex-Trainer Markus Anfang, der seinen Impfass fälschte, übernommen hatte. "Als er übernommen hat, hat Werder sofort gepunktet, war sofort da. Er hat scheinbar die richtigen Hebel gefunden", so Reck. "Schlussendlich muss Werder auch nach oben, weil sie einfach in die Bundesliga gehören. Aber das wollen andere Mannschaften auch. Der HSV packt es scheinbar wieder nicht. Das wäre schon fatal."
Der direkte Aufstieg müsse auch das Ziel von Schalke 04 sein, so Reck. Wobei das Restprogramm der Schalker mit zwei Auswärtsspielen auf St. Pauli und in Nürnberg schwerer sei als das von Werder. "Aber Schalke hat gezeigt, dass sie auch auswärts überall punkten können. Und das müssen sie jetzt auch."
Reck ist sich sicher, dass beide Mannschaften eine Verstärkung für die Bundesliga sein würden. "Schalke und Werder gehören in die Bundesliga. Aber es gehören auch andere Mannschaften in die Bundesliga, zum Beispiel der HSV. Und aus diesem Grund ist es nicht immer auszurechnen, was passiert. Die finanzielle Situation ist einfach auch so, dass es für Werder unheimlich wichtig ist, dass man in die Bundesliga kommt. Und aus diesem Grund kann man nur fest die Daumen drücken, dass beide Mannschaften es auch packen."

"Jetzt muss man die richtigen Schlüsse ziehen"

Vergleiche mit Mannschaften wie Greuther Fürth, die nach dem Aufstieg direkt wieder abgestiegen sind, verbieten sich laut Reck bei Werder und Schalke. "Die haben eine sehr gute Arbeit gemacht in Fürth und die spielen auch nicht so schlecht. Aber vergleichbar sind diese Vereine nicht untereinander. Werder Bremen und Schalke sind über lange Jahre gestandene Bundesligisten, die normalerweise auch um Titel mitgespielt haben. Ich habe mit beiden Vereinen Titel gewonnen. Eigentlich gehören diese Vereine in die Bundesliga. Aber schlussendlich ist es im Moment nicht so. Und jetzt muss man die richtigen Schlüsse ziehen."
Vor allem finanziell seien die Möglichkeiten bei beiden Vereinen noch nicht gegeben, um an alte Erfolge anzuknüpfen und in teure Spieler zu investieren. "Man muss genau hinschauen, wer passen könnte für die erste Liga. Aber da hat man bei beiden Vereinen im Sommer gute Arbeit geleistet. Man hat den Kader gut ergänzt für die zweite Liga. Jetzt heißt es, wenn man aufsteigt: Was muss ich machen für die erste Liga? Aber mit großem Geld werden beide Vereine nicht um sich werfen."