Fünf Tage vor Eröffnung der Sommerspiele in Rio hat IOC-Präsident Thomas Bach den Vorwurf zurückgewiesen, das Internationale Olympische Komitee habe im Dopingskandal um Russland versagt. "Ich denke, es wird anerkannt, dass wir das Beste getan haben", sagte er in Rio. Das IOC hatte zuvor entschieden, Russland nicht komplett von den Sommerspielen auszuschließen – trotz nachweislichen Staatsdopings.
"Aus der Innensicht des IOC betrachtet, ist das eine wunderbare Entscheidung", sagte dazu Thomas Kistner im Deutschlandfunk.
Der Sportredakteur der Süddeutschen Zeitung kritisierte zugleich Äußerungen von IOC-Chef Bach als "Aufforderung zum Staatsdoping." Bach habe gesagt, man könne die Athleten nicht dafür bestrafen, wenn von der Regierung solche Dinge ausgingen. Zum anderen habe Bach gemeint, man könne Leute wie Russlands Präsidenten Putin nicht sanktionieren.
IOC-Abhängigkeit von Russland
Zur Entscheidung, die Whistleblowerin Julia Stepanowa nicht in Rio starten zu lassen, sagte Kistner, das IOC lege sich hiermit mittlerweile mit der ganzen Sportwelt an. Er spricht hier von einer "Allianz der Anständigen, die sich gegen diese Entscheidung stemmt". Für den Olympia-Experten bleibe nur der Schluss, "dass die Russen aus welchen Gründen auch immer die Regie im IOC haben."
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