Sponsoringeinnahmen zwischen 600 Millionen und einer Milliarde US-Dollar hat das Organisationskomitee der Winterspiele 2018 in seinem Budget eingeplant. Aber: Drei Jahre nach der Wahl Pyeongchangs zum Olympiaausrichter ist noch kein einziger Vertrag unterschrieben. Damit liegen die Südkoreaner weit hinter dem Zeitplan zurück. Internationale Experten wie der frühere IOC-Marketingchef Michael Payne wundern sich über diese Situation. Payne twitterte: „Beachten Südkoreas Unternehmen die Winterspiele im eigenen Land nicht? So ein geringes Sponsoreninteresse hat es noch nie gegeben. Kein einziger Sponsor."
Das Internationale Olympische Komitee macht sich jetzt ebenfalls Sorgen und fordert von den Organisatoren Garantien. Man will sich wohl nicht länger mit leeren Versprechungen vertrösten lassen. Zuletzt hatte OK-Chef Kim Jin-Sun im Februar während der Winterspiele in Sotschi angekündigt, die ersten Verträge würden bis spätestens Ende März dieses Jahres unterschrieben sein. Die Verhandlungen mit einem Telekommunikationskonzern und einem Modeunternehmen seien fast abgeschlossen. Erfolgsversprechende Gespräche würden auch mit Automobilfirmen, Banken, Fluglinien, Energieunternehmen und Baufirmen geführt. Bisher ist es bei den Ankündigungen geblieben.
Als Hauptgrund für das mangelnde Interesse werden die diesjährigen Asienspiele in Südkorea genannt. Die meisten einheimischen Unternehmen würden sich mit ihrem Sponsoring auf die Asienspiele im Herbst 2014 in Incheon konzentrieren. Erst danach würde sich die Wirtschaft mit den Winterspielen beschäftigen.