Smartphones, Kameras, Computer und andere gebrauchte digitale Geräte: Sie alle sollen zu olympischen Medaillen werden. Vor knapp einem Jahr startete die Aktion. Die Organisatoren von Tokio 2020 stellte im ganzen Land Sammelcontainer auf - und riefen die Japaner dazu auf, ihren Elektroschrott zu spenden.
Doch bisher ohne den erwarteten Erfolg: Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, reichen die bisher gesammelten Materialien noch lange nicht für die acht Tonnen Edelmetall, die für die 5000 olympischen Medaillen gebraucht werden. Deshalb stellten die Veranstalter heute Morgen vor rund 3000 Postfilialen in ganz Japan weitere Sammelboxen auf.
Tokio will ein umweltfreundlicher Gastgeber sein
Mit dem Projekt wolle man die Nachhaltigkeit fördern und das Gefühl der direkten Beteiligung an den Spielen von Tokio 2020 stärken, sagte Tokyos Gouverneurin Yuriko Koike zu Beginn der Aktion.
Tokio will sich als umweltfreundlicher Gastgeber profilieren: Autos und Busse mit Brennstoffzellantrieb sind in Planung. Auch das olympische Dorf soll während der Spiele seinen Strom aus Brennstoffzellen beziehen.
Aktion soll helfen, die Kosten zu senken
Aber nicht nur das: Seit Sommer 2016 müssen die Organisatoren von Tokio 2020 einen rigiden Sparkurs verfolgen. Nachdem man bei der Bewerbung mit einem Budget von knapp sechs Milliarden Euro plante, wurde 2016 zeitweise befürchtet, dass sich die Gesamtkosten der Spiele vervierfacht hätten.
Mittlerweile wird mit einem Etat von 10,6 Milliarden Euro gerechnet. Da Japan selbst nur über relativ wenige Mineralrohstoffe verfügt, sollen die recycelten Medaillen auch das tun: Kosten senken. Ob das wirklich den erhofften Effekt erzielt, bleibt aber abzuwarten.