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Olympia 2020 in Tokio
"Wenig kritische Stimmen"

Nur wenige Monate nach dem Atomreaktor-Unglück von Fukushima im März 2011 hatte Tokio den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 2020 bekommen. Die Stadt ist in vielerlei Hinsicht ein Gastgeber nach Maß für das IOC, sagte Sportredakteurin Marina Schweizer im DLF.

Marina Schweizer im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Logo der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio.
    In Tokio behilft man sich nach Plagiatsvorwürfen gegen das Logo für die Olympischen Spiele mit dem älteren Logo der "Kandidatenstadt" (Marina Schweizer / Deutschlandfunk)
    "Wenn jemand eine Haltung äußert, dann meistens eine positive", berichtet Marina Schweizer von ihren Reiseeindrücken aus Tokio - der Stadt, die 2020 zum zweiten Mal nach 1964 die Olympischen Sommerspiele ausrichten wird. Einige kleinere Proteste habe es gegeben, als die Kostenexplosion im Rahmen der Baupläne für das neue Nationalstadion bekannt wurde - doch die NOlympia-Bewegung in Tokio umfasse "sage und schreibe zehn Mitglieder".
    Endlich ein demokratischer Staat
    Doch nicht nur die große Zustimmung aus der Bevölkerung macht Tokio für das IOC laut Marina Schweizer zu einem Olympia-Gastgeber nach Maß: "Das IOC dürfte froh darüber sein, dass die Olympischen Spiele 2020 in einer Stadt in einem demokratischen Staat stattfinden." Eine Tatsache, die alles andere als selbstverständlich sei, wie die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 zeige: "Da waren zuletzt nur noch das kasachische Almaty und Peking im Rennen."
    Nicht zuletzt, so Marina Schweizer, dürfte dem IOC auch das Vorgehen des japanischen Premierministers Shinzō Abe gefallen. Der setzte nämlich die Planungen für das neue Nationalstadion noch einmal auf Null, nachdem die Kosten doppelt so groß zu werden drohten wie geplant. Das passt laut Marina Schweizer zum IOC-Reformprogramm 2020, mit dem sich das Komitee unter anderem vom Gigantismus der vergangenen Jahre verabschieden will: "So sagt es zumindest die IOC-PR-Abteilung."
    Ein Straßenschild in Tokio weist den Weg zum Nationalstadion.
    Noch geht es hier nicht zum neuen Stadion: Die Bauarbeiten beginnen wohl erst 2017. (Marina Schweizer / Deutschlandfunk)
    Recherchen für diesen Beitrag wurden unter anderem durch eine Reisekostenbeteiligung im Rahmen eines Stipendiums der Robert-Bosch-Stiftung ermöglicht.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.