Almaty mit seinen rund 1,5 Millionen Einwohnern könnte die besten Karten für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 haben. Das hängt vor allem davon ab, ob Oslo mit im Rennen ist oder nicht. Auch Norwegens Hauptstadt wird vom IOC nominiert als Bewerberstadt, doch erst im Herbst entscheidet die Stadt, ob sie ins Rennen gehen will oder nicht. Zwar votierte der Stadtrat bereits dafür und auch die Bevölkerung sprach sich, wenn auch knapp, für eine Kandidatur aus. Dennoch hat das Parlament noch nicht endgültig entschieden.
Mit München, Stockholm und Krakau waren bereits mehrere Bewerber nach Volksentscheiden aus dem Verfahren ausgestiegen. Barcelona zog sich ebenso zurück aus finanziellen Gründen, das ukrainische Lemberg verschiebt seine Kandidatur aufgrund der ungewissen politischen Situation im Land auf einen späteren Termin.
Aussichtsreicher Versuch
Sollte auch Oslo zurückziehen, käme Almaty in die Favoritenposition. Bereits für die Spiele 2014, die schließlich in Sotschi stattfanden, hatte sich Almaty beworben, wurde aber nicht für die Endauswahl zugelassen. Jetzt also der zweite Versuch. Angesichts einer inzwischen modernen Wintersportinfrastruktur nach der Ausrichtung der Winter-Asienspiele 2011 erscheint der aktuelle Versuch aussichtsreicher.
Als dritter Kandidat neben Oslo und Almaty wird Peking ins Rennen gehen, dass nach dem Rückzug Münchens nun die erste Stadt werden könnte, die sowohl Sommer- als auch Winterspiele ausrichtet. Gegen Peking spricht die Distanz zwischen Stadt und Skigebiet, die mehr als 200km beträgt. Dazu wird es das IOC gerne vermeiden wollen nach dem südkoreanischen Pyeongchang 2018 und Tokio 2020 zum dritten Mal in Folge nach Ostasien zu gehen.
Ob es schließlich Almaty, Oslo oder Peking wird, entscheidet sich am 31. Juli 2015 auf der IOC-Session in Kuala Lumpur.