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Olympia 2024
"Hamburg kann gewinnen"

Der deutsche Kandidat Hamburg muss bei der Bewerbung um Olympia 2024 mit starker Konkurrenz rechnen. Neben Rom, Paris und Budapest bewirbt sich nun auch Los Angeles. Doch in der Hansestadt gibt man sich enthusiastisch

Von Heinz Peter Kreuzer |
    Hamburg feiert die Olympia-Bewerbung
    Hamburg feiert die Olympia-Bewerbung (picture alliance / dpa / Axel Heimken)

    "Natürlich wollen wir gewinnen, wir wollen gewinnen gegen Los Angeles und Paris und auch andere. Das ist natürlich wichtig. Ich glaube, das kann Hamburg",
    sagt Planer Nikolaus Götze, Partner bei GMP-Architekten. Und er liefert gleich die Gründe mit:
    "weil wir natürlich eine unheimlich tolle Lage mit dem Grasbrook haben, weil wir Spiele in der Stadt anbieten können, weil wir es schaffen, alle Standorte, alle Stadien und anderen Venues innerhalb von zehn Kilometern um den Grasbrook, der das Herzstück der Olympischen Spiele darstellt, anzusiedeln. Und natürlich, weil es Spiele im Wasser sind. Das sind natürlich alles Faktoren, mit denen wir gegen die Großen, nenne ich sie mal, sehr gut ankommen können."
    Vor dem großen Duell gegen die Metropolen steht aber noch das Referendum der Hamburger Bevölkerung. Die Bürger sollen unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit überzeugt werden. Nicht nur in finanzieller oder ökologischer Hinsicht, sondern auch bei den Sportstätten. Deshalb sind die Olympischen Sommerspiele 2024 für die verantwortlichen Leute bei Stadt und Bewerbergesellschaft nur eine Zwischenstation. Christoph Holstein, Staatsrat für Sport und Olympia der Stadt Hamburg:
    "Olympia ist im Prinzip ein Meilenstein, aber ganz wichtig ist eben, das wir erklären, das ist keine Veranstaltung für 25 oder 30 Tage im Sommer 2024, sondern eine lang angelegte Geschichte. Und es ist natürlich ganz wichtig, dass wir sagen können, was hinterher, hinter dem eigentlichen Event steht."
    Nikolas Hill, Geschäftsführer der Bewerbergesellschaft, sieht es ähnlich:
    "Wie soll die Stadt im Jahr 2025 aussehen, im Jahr nach den Spielen? Wie soll es aus diesem Blickwinkel gelingen, in der Zeit im Jahr 2024 olympische und paralympische Spiele durchzuführen. Das heißt, wir sprechen auch danach von der Hauptnutzung 2025 und einer Zwischennutzung der Spiele. Das reduziert nicht den Wert der Spiele, aber es zeigt, dass eine große Planungsperspektive auf die Zeit danach gelegt wird."
    Diese Geschichte soll nicht nur für die Hamburger Bürger erzählt werden. Auch das Internationale Olympische Komitee IOC soll auf diese Weise überzeugt werden. Statt "Weißer Elefanten" sollen Sportstätten weiter genutzt oder umgewidmet werden. Olympia-Staatsrat Holstein:
    "Unsere Rechenformel heißt 23, 15, 5. 23 Anlagen bestehen, bestehen auch so weit, dass man sagen kann, man kann sie nutzen. Da geht es um Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen. Bei 15 Anlagen ist es so, dass wir sie, wie es so heißt, ertüchtigen und modernisieren müssen, und nur fünf müssen wir neu bauen."
    Das Paradebeispiel in der Argumentation der Macher ist das geplante Olympiastadion. Bewerbungschef Nikolas Hill:
    "Auch weil deswegen mit dem Olympiastadion eine Konstrukt entwickelt wird, dass das Stadion in seiner Silhouette erhalten bleibt, aber Wohnungsbau und Wohnungsnutzung in das Stadion integriert werden als Sportanlage, die dann auch zukünftig für Leichtathletik-Veranstaltungen genutzt werden kann."
    Hill gerät bei den Perspektiven des Olympiastadions ins Schwärmen:
    "Wir werden den ersten inklusiven Stadtteil in Deutschland mit der Olympia City in Hamburg errichten können. Auf einem Areal, das jetzt als Industriefläche genutzt wird. Sie wird entsiegelt werden, sie wird für die Bürger zugänglich werden, sie wird erlebbar und bewohnbar werden, sie hat eine ganz wichtige Scharnierfunktion stadtentwicklungspolitisch zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt."