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Olympia 2024
In Paris regt sich Widerstand

Zuletzt hatte Budapest abgesagt. Jetzt sind nur noch Los Angeles und Paris als Interessenten für die Olympischen Sommerspiele 2024 übrig. Allerdings ist sich die französische Hauptstadt gar nicht mehr so sicher, ob sie die Spiele nach der Premiere 1924 erneut ausrichten möchte. Der Ruf nach einem Referendum wird lauter, Olympia-Gegner sammeln Unterschriften.

Von Anne Raith |
    Illuminierter Eifelturm: Paris präsentiert seine Kampagne zur Olympiabewerbung 2024.
    Illuminierter Eifelturm: Paris präsentiert seine Kampagne zur Olympiabewerbung 2024. (imago - PanoramiC)
    "Wir, die Bürgerinnen und Bürger, akzeptieren nicht, dass die Entscheidung über die Kandidatur von Paris für die Olympischen Spiele 2024 ohne uns getroffen wurde".
    So lautet der erste Satz der Online-Petition, die in den vergangenen zehn Tagen schon fast 9.000 Menschen unterzeichnet haben. Der Initiator der Kampagne verbirgt sich hinter den Initialen N.P., die Adressatin aber ist klar benannt: Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris. Die zunächst gegen die Spiele war und später ihre Meinung geändert hat.
    Olympia ruiniert die Ausrichterstädte
    Alle Olympischen Spiele hätten die Ausrichterstädte am Ende ruiniert, heißt es in der Begründung der Petition. Sie würden nicht den Sport, sondern die Sponsoren feiern und Geld missbrauchen, das in nützlichere Projekte fließen könnte.
    "Natürlich brauchen wir ein Referendum", sagt auch die Pariser Stadtverordnete Danielle Simonnet von der Linkspartei in einem Interview mit der Zeitung "Le Monde". Es habe keine demokratische Debatte über die Bewerbung gegeben.
    Verwirrung um Referendum
    Eine solche aber hatte Bürgermeisterin Anne Hidalgo im Frühjahr 2015 versprochen. Dabei ging es jedoch nie darum, ob die Spiele stattfinden sollten. Der Beigeordnete für den Sport, Jean-Francois Martins, erklärte damals: "Die Idee ist nicht die Pariser zu fragen, ob sie die Spiele wollen, sondern wie sie sich an dem Projekt beteiligen wollen."
    Bürgermeisterin Anne Hildalgo ist gerade in Japan, um dort für Paris zu werben – und um sich mit den Verantwortlichen der Olympischen Spiele in Tokio 2020 auszutauschen. Die Gouverneurin dort warnte bereits vor ausufernden Kosten und könnte der Petition in Paris damit noch einmal Auftrieb geben.