Menschenrechte werden in den neuen Verträgen mit keinem Wort erwähnt, kritisiert die Allianz für Sport und Menschenrechte. Das ist ein Zusammenschluss von Organisationen wie Terre des hommes, Transparency und Amnesty International. Emile Affolter, Experte für Menschrechte und Sport bei Amnesty Niederlande erklärt:
Amnesty International ist erstaunt, dass Menschenrechte in den Host City Verträgen kein Thema sind und wir sind sehr enttäuscht darüber.
Zwar seien Themen wie Respekt der sexuellen Orientierung oder auch die Pressefreiheit in den neuen Verträgen erwähnt, aber nur oberflächlich. Das Wort Menschenrechte komme im ganzen Vertrag nicht explizit vor so der Amnesty-Sprecher.
Hoffnungen nicht erfüllt
Olympische Spiele in Staaten mit Menschenrechtsverletzungen hatten für Kritik gesorgt - die Winterspiele im russischen Sotchi oder die Vergabe der Winterspiele 2022 nach Peking. Für die Zukunft hatten Menschenrechtsorganisationen laut Emile Affolter jetzt mehr erwartet:
Der Host City Vertrag für 2024 hätte eine große Veränderung bewirken und die Menschenrechte zum ersten Mal vertraglich festschreiben können.
Sportfunktionäre hatten immer wieder betont: Internationale Sportgroßveranstaltung in diktatorischen Staaten könnten einen Fokus richten auf die Lage der Menschenrechte dort und sie sogar verbessern. Diverse Menschenrechtsorganisationen haben belegt: Das Gegenteil ist der Fall.
Auch Athleten wie die Fechterin und Olympiateilnehmerin Imke Duplitzer hatten den ihrer Ansicht nach mangelnden Einsatz Internationaler Sportorganisationen für Menschenrechte immer wieder kritisiert und ein Umdenken gefordert
Und wenn dann dabei Sponsoren abspringen, dann muss man Verantwortung übernehmenund sagen, das sind die Sachen, die haben wir uns auf die Fahne geschrieben, da stehen wir zu und fallen nicht bei jedem kleinen Luftzug um.
Ihre Standfestigkeit könnten jetzt die Städte beweisen, die sich um die Olympischen Sommerspiele 2024 bewerben. Das sind Los Angeles, Rom, Paris, Budapest und Hamburg.
Bewerberstädte am Zug
Für die Gastgeberstadt wird nämlich dann der Vertrag aktuell, den die Menschenrechtler jetzt kritisieren. Auch die Städte seien in der Verantwortung, Position zu beziehen meint Amnesty-Sprecher Emile Affolter:
Jeder, der mit dem IOC in Kontakt ist muss sicherstellen dass große internationale Sportveranstaltungen wie Olympische Spiele nicht für mehr Menschenrechtsverletzungen in den Ländern sorgen.
Das IOC müsse endlich erkennen: Sport und Menschenrechte gehören zusammen