Das No, das Nein der Gegner hat statt einem O gleich fünf davon und zwar in den Farben der olympischen Ringe. Die Entscheidung fällt nun in den Wahllokalen Calgarys ab 8 Uhr morgens. Der Bürgerentscheid ist rechtlich zwar nicht bindend. Beobachter wie Politikprofessor Duane Bratt halten es aber für unwahrscheinlich, dass der Stadtrat sich gegen ein ‚Nein’ stellen könnte. Calgarys Bürgermeister hat dagegen bereits seine Liebe zu Olympia beteuert.
Die Kritiker erklären, die Spiele seien zu teuer, die Informationen zu spärlich - und Kanadas Öl-Hauptstadt Calgary sei angesichts sinkender Rohölpreise mit einer langfristigen Strategie mehr geholfen als mit einem einmaligen Spektakel. So wettert auch Erin Waite von den Gegnern, Wintersportler für einige Wochen zu einer Party nach Calgary zu holen, sei wohl kaum eine gute Investition.
Streit über Kostenaufteilung
Die Befürworter dagegen erhoffen sich eine wirtschaftliche Sogwirkung durch die Spiele und viel Aufmerksamkeit. Mary Moran etwa verspricht Calgary einen Platz auf der Weltbühne - und damit einen neuen Blick auf die Stadt am Fuße der Rocky Mountains.
Die Abstimmung ist die zweite Nagelprobe für Calgarys Olympiabewerbung. Sie stand bereits auf der Kippe, als Staat, Stadt und die Provinz Alberta sich über die Kostenaufteilung stritten. Auf gerade einmal rund 3,3 Milliarden Euro sind die Gesamtkosten angesetzt - das wäre nur etwa ein Drittel der Kosten von Südkorea.
Für Calgary wären es die zweiten Olympischen Spiele nach 1988, für Kanada insgesamt die vierten. Die Wahllokale schließen in der Nacht auf Mittwoch um vier Uhr deutscher Zeit.