Bei dem Referendum stimmten am Sonntag nun 51,6 Prozent mit Nein, 48,4 Prozent sagten Ja. Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz räumte die Niederlage der Olympia-Befürworter ein.
In Hamburg galten folgende Bedingungen: Die Mehrheit der abgegebenen Stimmen allein genügte nicht - es mussten auch insgesamt 20 Prozent der Wahlberechtigten zustimmen, also rund 260.000 Menschen. In Kiel, wo die Segelwettkämpfe stattfinden sollen, lag der Wert bei acht Prozent, das sind rund 15.840 Stimmen.
Herzstück der Spiele wäre die Elbinsel "Kleiner Grasbrook" geworden, die im Hamburger Hafen liegt. Dort wäre das neue Olympia-Stadion für die Eröffnungs- und Schlussfeiern und natürlich die Leichtathletik-Wettkämpfe gebaut worden, Fassungsvermögen: 60.000 Sitzplätze. Ebenfalls auf der Insel wären die Olympia-Schwimmhalle (12.000 Sitzplätze) und die Olympia-Halle (15.000 Sitzplätze) für Sportarten wie Kunstturnen und Basketball sowie Rollstuhl-Basketball entstanden.
Einige Eckdaten: Nach aktuellen Berechnungen sollten die Olympischen und die Paralympischen Spiele insgesamt rund 11,2 Milliarden Euro kosten. Der Vorstandschef des Deutschen Olympischen Sportbundes - Michael Vesper - hatte im Deutschlandfunk erklärt, die Durchführung der Wettkämpfe sei voll finanziert. Hier hätten die Kosten nach seinen Worten bei 3,4 Milliarden Euro gelegen. Sie wären gedeckt worden durch einen Zuschuss des Internationalen Olympischen Komitees (etwa die Hälfte) und durch die Einnahmen von Eintrittskarten und Merchandising. Es wäre ein Posten von 7,4 Milliarden Euro für die öffentliche Hand geblieben.
Kritiker der Olympia-Bewerbung störten sich nicht nur an den Finanzen. Sie befürchteten auch, dass die Mieten in der Hansestadt deutlich angestiegen wären, wenn Hamburg den Zuschlag erhalten hätte. In der Folge sahen sie die Gefahr sozialer Ausgrenzung.
(jcs/has)