Das Internationale Olympische Komitee hält weiter daran fest: Tokio ist und bleibt nach Stand der Dinge Ausrichter der Sommerspiele. IOC-Präsident Thomas Bach betonte gegenüber japanischen Medien, man setze sich voll und ganz für die planmäßige Austragung der Spiele ein. Das berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Man wolle nicht über Alternativen spekulieren, so Bach weiter. Bisher sind in Japan acht Todesfälle registriert, mehr als 900 Menschen haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Auch Deutschlands Sportminister Horst Seehofer mahnte in Sachen Olympia zur Gelassenheit:
"Ich fahr ja dorthin, wenn die Olympiade im Juli und August stattfindet. Jetzt warten wir mal ab, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln. Aus meiner Sicht besteht als Sportminister noch kein Handlungsbedarf."
"Ich fahr ja dorthin, wenn die Olympiade im Juli und August stattfindet. Jetzt warten wir mal ab, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln. Aus meiner Sicht besteht als Sportminister noch kein Handlungsbedarf."
Die kommenden zwei Wochen seien entscheidend für den Kampf gegen das Virus, hatte Japans Premierminister Shinzo Abe betont. Von einem Scheideweg spricht auch Norio Ohmagari, Japans führender Infektions-Experte. Der Nachrichtenagentur AFP sagte der Direktor der Abteilung für Infektionskrankheiten im nationalen Gesundheitszentrum, sollte die Zahl der Infizierten nicht abnehmen in den nächsten drei Wochen, sollte man wirklich darüber nachdenken, die Spiele auszutragen oder nicht.
Für viele der Top-Athleten bedeutet das eine zunehmende Ungewissheit. Die Situation ändere sich von Tag zu Tag und man könne sie kaum noch einschätzen, erklärte Amélie Ebert, Präsidiumsmitglied von Athleten Deutschland. Für Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler wären Geisterspiele vor leeren Rängen schlimmer als eine Absage, sagte er der dpa. Röhler hatte schon vor einigen Tagen im Deutschlandfunk-Sportgespräch gesagt:
"Dementsprechend bereiten wir uns mit Blick auf die weltweite Entwicklung ein Stück weit drauf vor, sodass wir sagen: ‚Lass uns gar nicht zu konkret jegliche Anreise planen, jegliche Abläufe planen. Wir wissen noch gar nicht, was passieren wird.‘"
"Dementsprechend bereiten wir uns mit Blick auf die weltweite Entwicklung ein Stück weit drauf vor, sodass wir sagen: ‚Lass uns gar nicht zu konkret jegliche Anreise planen, jegliche Abläufe planen. Wir wissen noch gar nicht, was passieren wird.‘"
Auch in Deutschland fallen erste Sportveranstaltungen aus, gestern wurden die German Open im Badminton in Mülheim an der Ruhr abgesagt. Ansonsten gelte es aber immer individuell abzuwägen, wie das Risiko einzelner Veranstaltungen sei, betonte Gesundheitsminister Jens Spahn nach der Sitzung des Krisenstabs in Berlin:
"Ich sage mal, ein Kreisligaspiel in Heinsberg ist anders im Moment zu bewerten als ein Kreisligaspiel in Schleswig-Holstein. Das muss man einfach von den jeweiligen Gegebenheiten in der jeweiligen Region abhängig machen."
"Ich sage mal, ein Kreisligaspiel in Heinsberg ist anders im Moment zu bewerten als ein Kreisligaspiel in Schleswig-Holstein. Das muss man einfach von den jeweiligen Gegebenheiten in der jeweiligen Region abhängig machen."