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Olympia in Tokyo
Athleten dürfen politische Meinung etwas mehr zeigen

Bei den Olympischen Spielen in Tokio werden Sportler ihre politische Meinung der Öffentlichkeit stärker präsentieren können. Das Internationale Olympische Komitee hat die entsprechende Regel verändert – allerdings nicht so sehr, wie einige Athleten es sich erhofft hatten.

    Florettfechter Race Imboden bei seinem Knieprotest gegen US-Präsident Trump
    Florettfechter Race Imboden bei seinem Knieprotest gegen US-Präsident Trump (AFP / Jose Sotomayor)
    Es geht um die Regel 50 2. der Olympischen Charta. Die beschäftigt sich mit politischen Demonstrationen, die Sportlern demnach vollständig untersagt sind. Nun wird der Verband auch schon in Tokio die Regel anders auslegen als bisher: Sportler sollen vor einem Wettbewerb im Stadion ihre Meinung präsentieren können, wenn sie sich an bestimmte Kriterien halten.
    Diese Änderung orientiert sich am Kniefall gegen Rassismus, den auch bei der Fußball-Europameisterschaft mehrere Mannschaften praktizierten. Verboten bleiben Aktionen, wenn sie andere Sportler stören oder sich gegen bestimmte Länder, Menschen oder Organisationen richten.

    Siegerehrungen bleiben tabu

    Einige Sportler hatten darauf gehofft, dass Gesten auch bei Siegerehrungen möglich werden. Die schließt das IOC aber genau wie die Eröffnungs- und Schlussfeier als Orte politischer Demonstrationen weiter aus.
    Fußballerin Megan Rapinoe kniet 2016 während der US-Hymne.
    Regel 50 der Olympischen Charta - USA drängen auf Recht auf Protest
    Das Nationale Olympische Komitee der USA will Sportlerinnen und Sportler nicht mehr für friedliche Proteste bei Olympischen Spielen bestrafen. Bislang steht dem Regel 50 der Olympischen Charta entgegen, die jede politische Botschaft verbietet.
    Präzedenzfall ist dabei der berühmte Protest der beiden schwarzen US-Amerikaner Tommie Smith und John Carlos. Sie hatten bei den Spielen in Mexiko-Stadt 1968 ihre Fäuste in schwarzen Handschuhen emporgereckt und waren anschließend ausgeschlossen worden. Der Protest wäre auch in Tokio ein Regelverstoß.