Es geht um die Regel 50 2. der Olympischen Charta. Die beschäftigt sich mit politischen Demonstrationen, die Sportlern demnach vollständig untersagt sind. Nun wird der Verband auch schon in Tokio die Regel anders auslegen als bisher: Sportler sollen vor einem Wettbewerb im Stadion ihre Meinung präsentieren können, wenn sie sich an bestimmte Kriterien halten.
Diese Änderung orientiert sich am Kniefall gegen Rassismus, den auch bei der Fußball-Europameisterschaft mehrere Mannschaften praktizierten. Verboten bleiben Aktionen, wenn sie andere Sportler stören oder sich gegen bestimmte Länder, Menschen oder Organisationen richten.
Siegerehrungen bleiben tabu
Einige Sportler hatten darauf gehofft, dass Gesten auch bei Siegerehrungen möglich werden. Die schließt das IOC aber genau wie die Eröffnungs- und Schlussfeier als Orte politischer Demonstrationen weiter aus.
Präzedenzfall ist dabei der berühmte Protest der beiden schwarzen US-Amerikaner Tommie Smith und John Carlos. Sie hatten bei den Spielen in Mexiko-Stadt 1968 ihre Fäuste in schwarzen Handschuhen emporgereckt und waren anschließend ausgeschlossen worden. Der Protest wäre auch in Tokio ein Regelverstoß.