Die deutschen Badminton-Nationalspieler mussten in der Olympia-Qualifikation einen herben Rückschlag hinnehmen. Mark Lamsfuß und mehrere andere Nationalspieler wurden vom Weltranglisten-Turnier "Orléans Masters" ausgeschlossen, welches am vergangenen Dienstag (23.03.2021) begonnen hatte. Ein französischer Nationalspieler war im Vorfeld des Turniers positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die deutschen Spieler befanden sich gemeinsam mit dem Franzosen für zwei Tage zur Vorbereitung am französischen Trainingszentrum in Paris.
Aufgrund des Hygiene- und Nachverfolgungskonzepts müssen sämtliche Teilnehmer, Trainer und Betreuer des Vorbereitungslehrgangs ausgeschlossen werden. Damit konnten die Deutschen beim Turnier keine weiteren Punkte sammeln, um sich für die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio zu qualifizieren.
Vor allem im Mixed mit seiner Partnerin Isabel Herttrich muss Lamsfuß nun fürchten, dass die Konkurrenz aus Dänemark Boden gut macht - das deutsche Duo belegt derzeit Platz 13 in der Qualifikations-Rangliste von 16 möglichen Teilnehmern. Im Herren-Doppel droht hingegen kaum Gefahr.
"Dieses 'Feeling Olympia' wird nicht aufkommen"
Er habe Verständnis für den Ausschluss, sagte Mark Lamsfuß im Deutschlandfunk, schließlich gehe es darum, Corona so weit es geht im Schach zu halten, nur empfinde er es als bedauerlich, dass der zweite Test des Franzosen nicht beachtet worden ist. Der zweite Corona-Test des Franzosen war nämlich negativ und damit deute viel auf ein falsches negatives Testergebnis hin, sagte Lamsfuß, der sonst für den BC Wipperfeld in der Nähe von Wipperfürth in Nordrhein-Westfalen startet.
Nach seiner Meinung könne man derzeit auch nicht mehr von Chancengleichheit sprechen, da momentan überall Turnierabsagen oder Ausschlüsse wegen Quarantäne drohten, sagte der 26-Jährige. "Von Fairness kann man da nicht mehr sprechen", sagte Lamsfuß, der berichtete, dass man in einer permanenten Angst lebe. Er fühle sich auf den Turnieren und auf der Vorbereitung zwar weitgehend sicher, aber man sei stets in Sorge einen "falsch positiven" Test zu erhalten, sagte der Badminton-Nationalspieler im Dlf.
Er würde deswegen die Absage der Olympia-Qualifikation begrüßen, sagte der Doppelspieler, da niemand wisse, was in den nächsten Wochen passieren wird. "Eine Olympia-Absage wäre extrem schade", sagte Lamsfuß. Man würde ein lebenlang auf Olympia hinarbeiten. Gleichzeitig gab der 26-Jährige auch zu, dass die Olympischen Sommerspiele in Tokio ohne ausländische Zuschauer und mit mit einer reduzierten Zahl an offiziellen Besucher auch nicht mehr die Spiele seien, von denen er als Kind geträumt habe. "Dieses 'Feeling Olympia' wird wahrscheinlich da nicht ganz aufkommen", sagte Lamsfuß.