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Olympia-Qualifikation
"Von Fairness kann man da nicht mehr sprechen"

Der deutsche Badminton-Nationalspieler Mark Lamsfuß musste in der Olympia-Qualifikation einen Rückschlag hinnehmen. Aufgrund eines positiven Corona-Tests eines anderen Sportlers wurde er von einem Weltranglisten-Turnier ausgeschlossen. Von Chancengleichheit könne momentan keine Rede sein, sagte er im Dlf.

Mark Lamsfuß im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Der deutsche Badminton-Nationalspieler Mark Lamsfuß (li.) mit seiner Mixed-Partnerin Isabel Herttrich.
Der deutsche Badminton-Nationalspieler Mark Lamsfuß (li.) mit seiner Mixed-Partnerin Isabel Herttrich. (dpa / picture alliance / Mads Claus Rasmussen)
Die deutschen Badminton-Nationalspieler mussten in der Olympia-Qualifikation einen herben Rückschlag hinnehmen. Mark Lamsfuß und mehrere andere Nationalspieler wurden vom Weltranglisten-Turnier "Orléans Masters" ausgeschlossen, welches am vergangenen Dienstag (23.03.2021) begonnen hatte. Ein französischer Nationalspieler war im Vorfeld des Turniers positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die deutschen Spieler befanden sich gemeinsam mit dem Franzosen für zwei Tage zur Vorbereitung am französischen Trainingszentrum in Paris.
Aufgrund des Hygiene- und Nachverfolgungskonzepts müssen sämtliche Teilnehmer, Trainer und Betreuer des Vorbereitungslehrgangs ausgeschlossen werden. Damit konnten die Deutschen beim Turnier keine weiteren Punkte sammeln, um sich für die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio zu qualifizieren.
Übergabe bei der 4x400-Meter-Staffel der Frauen bei der Hallen-EM in Torun 2021.
Superspreader-Events in der Leichtathletik und im Fechten?
Diverse Sportler sind positiv auf Corona getestet worden, nachdem sie an der Leichtathletik-Hallen-EM in Polen und dem Fecht-Weltcup in Ungarn teilgenommen haben. Das könnte auch Olympia in Tokio gefährden.
Vor allem im Mixed mit seiner Partnerin Isabel Herttrich muss Lamsfuß nun fürchten, dass die Konkurrenz aus Dänemark Boden gut macht - das deutsche Duo belegt derzeit Platz 13 in der Qualifikations-Rangliste von 16 möglichen Teilnehmern. Im Herren-Doppel droht hingegen kaum Gefahr.
Der deutsche Badminton-Nationalspieler Mark Lamsfuß in Aktion. 
Der deutsche Badminton-Nationalspieler Mark Lamsfuß hofft auf seine Olympia-Teilnahme - auch wenn vieles anders sein wird. (dpa / picture alliance / Mads Claus Rasmussen)

"Dieses 'Feeling Olympia' wird nicht aufkommen"

Er habe Verständnis für den Ausschluss, sagte Mark Lamsfuß im Deutschlandfunk, schließlich gehe es darum, Corona so weit es geht im Schach zu halten, nur empfinde er es als bedauerlich, dass der zweite Test des Franzosen nicht beachtet worden ist. Der zweite Corona-Test des Franzosen war nämlich negativ und damit deute viel auf ein falsches negatives Testergebnis hin, sagte Lamsfuß, der sonst für den BC Wipperfeld in der Nähe von Wipperfürth in Nordrhein-Westfalen startet.
 IAAF World Athletics Championships Doha 2019 Qatar, 05.10.2019 Cindy Roleder GER/SV Halle am 05.10.19 im Khalifa International Stadium in Doha, Qatar waehrend der IAAF World Athletics Championships.  IAAF World Athletics Championships Doha 2019 Qatar, 05 10 2019 Cindy Roleder GER SV Hall on 05 10 19 at the Khalifa International Stadium in Doha, Qatar during the IAAF World Athletics Championships Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/AxelxKohringx
"Die Ungewissheit macht einen schon ein bisschen irre"
Trotz Hygienekonzept gab es bei der Leichtathletik-EM mehr als 50 Corona-Fälle – und das nur Monate vor Olympia. "Fakt ist, das Olympia-Konzept muss hervorragend sein", sagte Hürdensprinterin Cindy Roleder.
Nach seiner Meinung könne man derzeit auch nicht mehr von Chancengleichheit sprechen, da momentan überall Turnierabsagen oder Ausschlüsse wegen Quarantäne drohten, sagte der 26-Jährige. "Von Fairness kann man da nicht mehr sprechen", sagte Lamsfuß, der berichtete, dass man in einer permanenten Angst lebe. Er fühle sich auf den Turnieren und auf der Vorbereitung zwar weitgehend sicher, aber man sei stets in Sorge einen "falsch positiven" Test zu erhalten, sagte der Badminton-Nationalspieler im Dlf.
Er würde deswegen die Absage der Olympia-Qualifikation begrüßen, sagte der Doppelspieler, da niemand wisse, was in den nächsten Wochen passieren wird. "Eine Olympia-Absage wäre extrem schade", sagte Lamsfuß. Man würde ein lebenlang auf Olympia hinarbeiten. Gleichzeitig gab der 26-Jährige auch zu, dass die Olympischen Sommerspiele in Tokio ohne ausländische Zuschauer und mit mit einer reduzierten Zahl an offiziellen Besucher auch nicht mehr die Spiele seien, von denen er als Kind geträumt habe. "Dieses 'Feeling Olympia' wird wahrscheinlich da nicht ganz aufkommen", sagte Lamsfuß.