Am vergangenen Mittwoch haben die deutschen Athleten einen offenen Brief geschrieben an Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Darin fordern die Athleten 25 Prozent der Erlöse des Internationalen Olympischen Komitees aus Übertragungsrechten. Das wären knapp 1,4 Milliarden US-Dollar für alle Olympiateilnehmer. Zusätzlich wollen die Sportlerinnen und Sportler zehn Prozent für einen unabhängigen Kampf gegen Doping.
Der Brief steht im Zusammenhang mit einem laufenden Verfahren des Bundeskartellamtes gegen den deutschen Olympischen Sportbund, DOSB und das Internationale Olympische Komitee, IOC. Angestrengt hat dieses Verfahren der Bundesverband der Sportartikelhersteller. Es geht um Werbebeschränkungen kurz vor, während und kurz nach Olympischen Spielen. Festgeschrieben in der Regel 40 der Olympischen Charta.
Nicole Espey ist Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Sportartikelhersteller. Sie sagt, dass das Verbot von Werbung bei den Spielen laufende Verträge der Sportler stört. "Die Sportler haben Rechte. Außerdem gibt es so etwas wie Werbefreiheit."
"Sehen das als richtungsweisend"
Die Diskussion um ein Verfahren gegen die IOC-Regel gebe es bereits seit 10 Jahren, erklärt Espey. Nun habe es den Schritt vor das Bundeskartellamt gegeben. Und das Bundeskartellamt hat in einer Stellungnahme im vergangenen Jahr schon durchblicken lassen, dass die Werbebeschränkungen für Sportler und Unternehmen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung sein könnten.
Espey sieht in der Entscheidung der deutschen Kartellbehörde auch ein internationales Signal. "Die Probleme, die wir hier in Derutschland haben, die bestehen natürlich auch in allen Ländern. (...) Wir sehen das als richtungsweisend an. Daran werden sich viele orientieren in unterschiedlichen Ländern", sagt Espey. Allerdings sieht sie die Entscheidung des Bundeskartellamts als Etappenziel, dem weitere Entwicklungen folgen sollten.