Die Hoffnung sei groß, dass sich aus der gemeinsamen Bewerbung um Olympia 2032 "möglicherweise eine Politik ergeben könnte, die die ganze Halbinsel in eine bessere Situation bringen könnte – also Denuklearisierung, Familienzusammenführung und mit der ganz weiten Perspektive einer Vereinigung", sagte Diethelm Blecking im Deutschlandfunk. Dies hänge allerdings vor allem von dem anstehenden Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ab und "sicherlich nicht vom IOC".
Das IOC habe sich auf die weltpolitische Bühne begeben und sehe dies als Chance aus einer vertrackten Situation herauszukommen. Die Olympische Spiele seien nämlich keine Selbstläufer mehr, um deren Austragung sich viele Städte reißen würden: "Es geht eher darum, dass man einen Ladenhüter los wird und die Spiele wie Sauerbier anbieten muss", so Blecking.
"Die Olympischen Spiele sind in Gefahr"
"In dieser Situation in die Offensive zu gehen und ein spektakuläres Modell aus der Taufe zu heben, ist ein sehr geschickter Schachzug, um weiter auf der politischen Bühne präsent zu bleiben", meint der Autor und Journalist.
Für IOC-Präsident Thomas Bach gehe es um die Anerkennung seines Lebenswerkes. Man habe vor zehn Jahre nicht gedacht, dass die Marke "Olympia" mal so schwer zu verkaufen sei. "Es ist die Sorge um die Olympischen Spiele und diese Sorge ist natürlich berechtigt. Wir erleben gerade eine Entwertung dieser großen Idee und an dieser Entwertung kann auch Thomas Bach kein Interesse haben", meint Diethelm Blecking.
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