Ab sofort ist sie freigeschaltet, von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr morgens und 8 Uhr abends: die sogenannte "Tokio Helpline". So nennt sich das neue telefonische Service-Angebot des Vereins Athleten Deutschland, das heute mit einem Instagram-Post vorgestellt wurde.
Die Idee beschreibt Geschäftsführer Johannes Herber gegenüber dem Deutschlandfunk so: "Wir befinden uns jetzt gerade in der heißen Phase in der Anbahnung zu den Olympischen und Paralympischen Spielen, die Qualifikationswettbewerbe finden auf der ganzen Welt statt. Und leider müssen wir feststellen, dass sich in der letzten Zeit Athleten immer wieder infiziert haben."
Ziel: ein geschützter Raum für Athleten
"Es gibt immer wieder viele Fragen rund um die Qualifikationswettkämpfe und wir glauben einfach, dass es eine singuläre Anlaufstelle braucht, bei dem die Athleten wissen, dass sie dort ihre Fragen in einem geschützten Raum stellen können, dass sie ernst genommen werden und dementsprechend auch beantwortet," fährt Herber fort.
Am anderen Ende der Leitung erreichen die Athletinnen und Athleten Mitarbeitende des Vereins Athleten Deutschland, die versuchen, alle Fragen rund um Corona-Erkrankungen generell, Qualifikationswettbewerbe, Hygienekonzepte und der Durchführung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio zu beantworten.
Noch einmal Johannes Herber: "In erster Linie liegt die Fürsorgepflicht für die Athleten natürlich bei ihren Verbänden. Aber wir glauben, dass es wichtig ist, dass eine unabhängige Stelle existiert, um die Fragen und Sorgen der Athleten und Athletinnen anzunehmen. Denn sie stehen natürlich unter großem Druck, sie müssen an diesen Wettbewerben teilnehmen und es ist nicht immer ganz leicht, diese Sorgen, die sie haben, auch direkt an Sportdirektoren oder Trainerinnen entsprechend zu kommunizieren."
Athletenvertretung kritisiert Kommunikation von DOSB und IOC
Bereits vor einer Woche hatte der Verein ein achtseitiges Positionspapier veröffentlicht. Darin kritisierte die Athletenvertretung, dass das IOC und der DOSB unzureichend darüber informieren würden, wie die Olympischen und Paralympischen Spiele in Pandemiezeiten sicher durchgeführt werden könnten.
Ihre Forderungen unter anderem: mehr Transparenz bei den Corona-Maßnahmen und eine stärkere Einbindung der Sportlerinnen und Sportler in die Planung der Hygiene- und Sicherheitskonzepte. Der Druck, der aktuell auf den Sportlerinnen und Sportlern laste, soll durch die neue Hotline nun zumindest etwas kanalisiert werden. Bis zum frühen Abend war am Mittwoch allerdings noch kein Anruf eingegangen.