Olympia 2024
Chef de Mission Olaf Tabor: "Es muss viel gut laufen"

Zum ersten Mal führt der Vorstand Leistungssport beim DOSB, Olaf Tabor, die deutsche Mannschaft als Chef de Mission zu Olympischen Spielen. Das selbstgesteckte Ziel Top-10 im Medaillenspiegel hält er für ambitioniert, aber machbar.

Olaf Tabor im Gespräch mit Matthias Friebe | 25.07.2024
Das Deutsche Team läuft bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio 2021 ins Stadion ein.
2021 landete Deutschland auf Rang neun im Medaillenspiegel. Dieses Ergebnis soll dieses Jahr in Paris mindestens wiederholt werden. (imago images / Sven Simon / Anke Waelischmiller / Sven Simon via www.imago-images.de)
Einen Tag vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele blickt Olaf Tabor entspannt auf die Wettkämpfe in der französischen Hauptstadt. Das selbstgesteckte Ziel, die Leistungen von Tokio 2021 zu wiederholen und im Medaillenspiegel unter den besten zehn Nationen zu landen, hält er für "realistisch". Der deutsche Chef de Mission gibt aber auch zu: Dafür "muss vieles gut laufen, dafür müssen viele Athletinnen und Athleten an ihre Top-Leistungen herankommen. Dass sie das können, haben die ein oder anderen Medaillen bei Weltmeisterschaften oder auch die Ergebnisse bei Kontinentalmeisterschaften durchaus gezeigt.“
Olaf Tabor führt zum ersten Mal das Deutsche Team als Chef de Mission zu Olympischen Spielen. Vor einem Jahr hat er beim DOSB den Posten des Vorstands Leistungssport von Dirk Schimmelpfennig übernommen. Kein leichter Job, in Zeiten, in denen die Medaillenausbeute der deutschen Mannschaften bei Olmypia stetig zurückgeht.

Ziel: Trendumkehr

Dieser negative Trend sei nicht wegzudiskutieren, so Tabor im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. „Wir haben das Ziel, mittelfristig auch wieder zu einer gesamtverbesserten Erfolgssituation zu kommen, aber wir müssen erstmal den Trend aufhalten.“
Olaf Tabor sitzt bei eriner Pressekonferenz auf einer Bühne
Olympische Spiele 2024, Team Deutschland, Paris 2024 , Team D Auftakt Pressekonferrenz Deutsche Haus , Paris, Olaf Tabor (IMAGO / Chai v.d. Laage / IMAGO / Gladys Chai von der Laage)
Auch mit Blick auf olympische Spiele im eigenen Land: Es sei höchste Zeit, die Spiele wieder nach Deutschland zu holen, so Tabor: "Bei der Gelegenheit wollen wir nicht nur gute Gastgeber sein und eine hervorragende Veranstaltung organisieren. Im eigenen Land will man nicht nur gut sein, mal will sehr gut sein." Die Bundesregierung hatte am Mittwoch beschlossen, eine Bewerbung Deutschlands für die Spiele 2040 zu untersützen, auch finanziell.
Erstmal stehen jetzt aber die Spiele in Paris an - und dort stand zuletzt vor allem die Sicherheit im Mittelpunkt. "Wir fühlen uns hier sehr gut beschützt und beaufsichtigt", so Tabor mit Blick auf die vielen Sicherheitskräfte: "Und wir sind uns alle darüber im Klaren, dass unter den aktuellen Bedingungen in der Welt solche Schutzmaßnahmen erfroderlich ist.“

Trotz vermehrter Fälle: keine besonderen Corona-Maßnahmen

Aber auch die Corona-Pandemie sorgt weiter für Schlagzeilen. So hatte sich zuletzt die die deutsche Sprinterin Gina Lückenkemper infiziert, die australischen Wasserballerinnen kämpfen mit mehreren Fällen und bei der Tour de France gab es teilweise wieder eine Maskenpflicht. Die gibt es im deutschen Team aber bisher nicht, sagt Olaf Tabor: "Momentan sind wir entspannt, weil hier im Dorf keine Fälle bekannt sind. Wir beobachten das weiter sehr intensiv und würden erst dann weitere Maßnahmen ergreifen, wenn das angezeigt erscheint.“
So richtet sich der Blick vor allem auf die Eröffnungsfeier auf der Seine: "Der morgige Tag ist ein Meilenstein und wir freuen uns riesig auf dieses Event." Die deutsche Fahne wird bei der Zeremonie von der Judoka Anna-Maria Wagner und dem Basketballer Dennis Schröder getragen. Auf die Schlussfeier möchte Tabor noch nicht vorgreifen - auch nicht auf die Frage, ob Angelique Kerber dort die Fahne schwenken könnte. Die Tennisspielerin hatte am Donnerstag überraschend ihren Rücktritt für nach den Olympischen Spielen verkündet. "Sie ist aber sicher eine der Kanidatinnen", so Olaf Tabor.

cvs