In vielen Teilen der westlichen Welt gebe es keine Sympathiepunkte mehr für Olympische Spiele, so DLF-Sportjournalist Philipp May. Deshalb haben die Bürger in München abgelehnt, aber auch in Graubünden und die Regierung in Oslo.
Da es in China und Kasachstan keine Bürgerentscheide gebe, seien nun die beiden Städte Peking und Almaty als Bewerber übrig geblieben. Der Chef des IOC, Thomas Bach habe die beiden Städte als "zwei ausgezeichnete Bewerber" gelobt, so May, doch intern soll er gesagt haben, dass es zwei Bewerber seien, die man in einen Sack stecken und draufhauen könne und man treffe immer den Richtigen.
Politik offenbar wichtiger als technische Voraussetzungen
Peking sei der "ganz klare Favorit", obwohl die Menschenrechtslage nicht besser als 2008 sei und man nicht genau wisse, wie dort eigentlich Winterspiele ausgetragen werden. Doch es komme im IOC noch immer mehr auf Politik an und nicht auf die Stärke der Bewerbung.
Die Agenda 2020 des IOC, Spiele nachhaltiger und nicht mehr so teuer, also zu einer Art Anti-Sotschi zu machen, werde weder durch Peking noch Almaty eingehalten. "Die Münchner Bewerbung wäre eine Vorzeigebewerbung gewesen", sagte May. Hätte München sich für eine Olympiabewerbung entschieden, wäre der Zuschlag höchstwahrscheinlich nach München gegangen, sagte er.
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