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Olympische Sportler
"Überall fließt Geld, nur nie an die Athleten direkt"

Athletensprecher Jonathan Koch gibt sich beim IOC-Athletenforum zufrieden. Er sieht sich in der Forderung der deutschen Athleten nach einer finanziellen Beteiligung an den Olympiagewinnen bestätigt. Den konkreten Wunsch nach einer Ausschüttung von 25 Prozent der Gewinne an Sportler lässt er aber fallen.

Jonathan Koch im Gespräch mit Marina Schweizer |
Der ehemalige Ruderer Jonathan Koch, Vertreter der Athleten im DOSB.
Der ehemalige Ruderer Jonathan Koch, Vertreter der Athleten im DOSB. (Guido Kirchner/dpa)
Jonathan Koch sieht die deutschen Athleten mit ihrer Forderung auf dem richtigen Weg: "Im Grundsatz sind wir immer noch der Meinung und wurden hier auch bestätigt, dass sich eine Beteiligung einfach aufdrängt. Alles wird professioneller, überall fließt Geld, nur nie an die Athleten direkt."
Olympische Spiele verschlingen viel Geld
Allerdings schränkt er im Interview am Rande des mehrtägigen IOC-Athletenforums in Lausanne ein: Die ursprüngliche Forderung, 25 Prozent der Gewinne durch die Spiele an Sportler auszuschütten, will Koch nicht aufrechterhalten. "Jeder weiß, dass Olympische Spiele sehr viel Geld kosten, sehr viel Geld verschlingen. Im Vier-Jahres-Zyklus schüttet das IOC schon 50 Prozent an die Ausrichter Olympischer Spiel aus, was 2,5 Milliarden Dollar entspricht. Wenn man jetzt in Diskussionen über Olympische Spiele einsteigt, zeigt sich, dass dieser Posten absolut gerechtfertigt ist. Genauso auch, wie die Förderung im Grundsatz von Sportarten und von nationalen Olympischen Komitees."
Im Austausch mit den Athletenkommissionen insbesondere aus ärmeren Ländern bekomme er mit, "dass da vieles wirklich noch in den Startschuhen steckt. Und gerade dort ist jeder Pfennig, auch wenn er nicht unbedingt 100 Prozent transparent seinen Weg findet, dennoch nicht verkehrt," erklärt Koch den Schwenk der deutschen Athleten.
Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) spricht bei einer Pressekonferenz im südkoreanischen Pyeongchang.
Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
Über genaue Zahlen zu diskutieren findet Koch nicht entscheidend, sondern den Grundsatz. Er lobt das Rechenbeispiel australischer Sportler: Demnach reicht schon ein Prozent der Gewinne um einen Rentenfonds für Sportler einzurichten.
NOKs in der Verantwortung
Das direkte Treffen mit IOC-Präsident Bach beschreibt Jonathan Koch eher als Kennenlernen und nicht als Streitgespräch. Bach habe ihn positiv überrascht und in viele Punkten mit den Sportlern übereingestimmt. Der IOC-Präsident habe aber im Plenum klar gemacht, dass Geld nur an nationale Olympische Komitees ausgeschüttet würde, die seien dann in der Verantwortung.
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