Knapp 3,5 Millionen Franken sammelten der Journalist Constantin Seibt und seine Kollegen, um mit dem Schweizer Online-Magazin "Republik" vor genau einem Jahr loslegen zu können. Seitdem stehe das Redaktionsteam "journalistisch gut da", analysierte die Medienjournalistin Brigite Baetz im Deutschlandfunk . So mancher Coup sei gelungen, etwa die Aufdeckung eines Baukartells in Graubünden.
Die Artikel seien, so Brigtte Baetz, sehr hintergründig und fundiert. Die "Republik" habe sich als Marke auf dem Schweizer Markt etabliert. Auch die Diskussionskultur mit den Lesern verlaufe vorbildlich.
Teurer Qualitätsjournalismus
Allerdings hat die "Republik" finanzielle Schwierigkeiten. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, der im Herbst veröffentlicht wurde. Demnach kam das Online-Magazin im ersten Jahr auf ein Minus von rund 2,5 Millionen Euro. "Das liegt vor allem am eigenen Anspruch. Man möchte Qualität bieten und Qualität im Journalismus ist teuer, weil sie personalintensiv ist", sagte Baetz.
Deshalb sei die "Republik" auf der Suche nach Investoren und außerdem dazu gezwungen, mehr Geld in Marketing zu investieren. Denn nur so könnten in Zukunft genug zahlende Leserinnen und Leser zusammenkommen. "Eigentlich müsste die ‚Republik‘ nach Deutschland expandieren. Aber das dürfte schwierig sein, weil es dafür bei uns viel Konkurrenz gibt", so Baetz.