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OPEC hält Förderziel stabil
Öl und Sprit bleiben billig

Der Ölpreis ist so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr - dennoch hält die OPEC ihre Fördermengen stabil, wie die zwölf Mitgliedstaaten in Wien beschlossen. Für Autofahrer ist das eine gute Nachricht, denn auch Sprit dürfte weiter günstig bleiben.

    Eine Tafel mit Treibstoffpreisen steht am 22.11.2014 in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) an einer Tankstelle.
    Trotz eines sinkenden Ölpreises behält die Opec die Fördermenge bei. (picture alliance / dpa / Ina Fassbender)
    "Wir wollen abwarten, wie sich der Markt entwickelt", sagte der Generalsekretär der Organisation erdölexportierender Länder (Opec), Abdalla El-Badri. Das Förderziel von derzeit 30 Millionen Barrel am Tag bleibt vorerst unangetastet - mit einer Verknappung hätte die OPEC an der Preisschraube drehen können.
    Seit Juni sind die Preise für Rohöl um 30 Prozent gefallen, ein Barrel (159 Liter) der Sorte Brent kostete zuletzt unter 76 Dollar - so wenig wie seit September 2010 nicht mehr. Es sind gleich zwei Faktoren, die den Ölpreis sinken lassen: Die schwächelnde Weltkonjunktur sorgt für eine sinkende Nachfrage, zugleich fördern die USA immer größere Mengen Schieferöl und erzeugen ein Überangebot.
    Davon profitieren auch die Autofahrer: Die Kraftstoffpreise liegen nach Angeben des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) ebenfalls so niedrig wie zuletzt Ende 2010. Nach Ansicht von Kartellamtspräsident Andreas Mundt ist dies auch eine Folge der im September 2013 eingerichteten Markttransparenzstelle, die die Preise an deutschen Tankstellen erfasst und den Autofahrern über diverse Internetseiten und Apps zur Verfügung stellt. Dies erhöhe den Druck auf die Mineralölkonzerne, wettbewerbskonforme Preise zu setzen. Der Autoclub ADAC allerdings ist anderer Ansicht: Für die relativ niedrigen Preise seien der niedrige Rohölpreis und der stabile Euro-Dollar-Wechselkurs verantwortlich.
    Am Abend tanken Autofahrer am günstigsten
    Die Auswertungen der Markttransparenzstelle zeigen allerdings, wann es für Autofahrer am günstigsten ist, zu tanken: am frühen Abend zwischen 18 und 20 Uhr - und das an jedem Wochentag. Das zumindest ergibt eine Auswertung der Daten für die Großstädte Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Leipzig und Dresden vom 1. Februar bis 30. April 2014. Danach werden die Preise im Laufe des Tages in drei bis vier kleineren Schritten gesenkt, bevor sie dann zwischen 20 und 23 Uhr wieder steigen. Wer stets zum günstigsten Zeitpunkt die günstigste Tankstelle anfahre, könne im Schnitt 15 bis 20 Cent pro Liter Kraftstoff sparen.
    (swe/lob)