Es geht weiter wie schon oft: Kaum ist ein Standortsicherungsvertrag bei Opel geschlossen, sind Tausende Arbeitsplätze abgebaut und Lohnkürzungen verabredet, dann flammt nach einigen Jahren die nächste Schrumpfungsdebatte auf.
Angeblich soll sich der Aufsichtsrat von Opel, eine Tochter von General Motors, am kommenden Mittwoch mit einem Geschäftsplan befassen, der vorsieht, zwei Werke zu schließen und die Produktionskapazitäten um 30 Prozent zu senken.
Für die Arbeitnehmerseite sitzt Achim Schild im Aufsichtsrat bei Opel. Als Bezirksleiter der Gewerkschaft für Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und das Saarland ist er für drei Opel-Werke zuständig, für Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. Und von Werksschließungen will er nichts wissen:
"Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass ich aus Aufsichtsratssitzungen nicht in der Öffentlichkeit berichte, aber für drei Opelstandorte zuständiger IG Metall- Bezirksleiter, möchte ich Ihnen ganz deutlich sagen, die IG Metall ist nicht bereit darüber nachzudenken oder gar an Konzepten mitzuwirken, deren Konsequenz die Schließung von Standorten irgendwo in Europa und selbstverständlich nicht in Bochum sein würde."
Bochum droht auch dieses Mal wieder die Schließung. Käme es dazu, wären noch 5.200 Arbeitsplätze betroffen. Dort werden die Modelle Astra und Zafira sowie Achsen und Getriebe produziert. Bedroht scheint auch das Werk im britischen Ellesmere Port, wo verschiedene Versionen des Astra gebaut werden. Sie werden unter dem Namen Vauxhall verkauft. In Ellesmere Port sind rund Dort sind rund 2.100 Menschen beschäftigt.
Der Druck, etwas zu tun, ist groß. Denn General Motors verliert in Europa immer noch Geld. GM als Ganzes hat voriges Jahr 7,6 Milliarden Dollar Gewinn eingefahren. In Europa, und das heißt: vor allem bei Opel, waren es aber 747 Millionen Dollar Verlust. Jürgen Pieper, Autoanalyst bei Metzler, erklärt den hohen Gewinn der Konzernmutter so:
"Ja, da ist natürlich die massive Hilfe des Staates ein wesentlicher Grund. Sie sind in der existenziellen Krise in der Lage gewesen ein Großteil ihrer Schulden erlassen zu bekommen. Der Staat ist ja vorübergehend massiv eingestiegen. Sie haben unter diesem riesigen Druck einige Werke in den USA schließen können, schließen dürfen und das alles hat sie doch wieder zu einem wettbewerbsfähigen Unternehmen gemacht und jetzt profitieren sie von einer ziemlich starken Erholung des amerikanischen Marktes."
Hinzu kommt, dass Opel – anders etwa als Renault und besonders VW – seine Kosten auf sehr viel geringere Stückzahlen verteilen muss. Deshalb ist GM namens Opel kürzlich eine Kooperation mit Peugeot eingegangen. Bis zum Jahresende sollen erste gemeinsame Projekte anlaufen. Das erste gemeinsam entwickelte Fahrzeug soll 2016 auf den Markt kommen. Bis dahin müssen die beiden Partner ihre Kosten auf eigene Faust zurückschrauben. Peugeot hat bereits den Abbau von bis zu 6.000 Stellen in Europa angekündigt. Pieper begleitet dies Kooperation mit Skepsis:
"Zunächst einmal ist es eine Notgemeinschaft, es geht um die beiden Hersteller in Europa, denen es am schlechtesten geht, nämlich Opel und Peugeot, die Verluste machen im Europageschäft. Insofern entsteht jetzt aus der Not heraus, aber es hat auch durchaus eine gewisse Chance, es geht beiden jetzt sehr stark um Kostensenkung, nicht unbedingt Personalkosten und eine Chance hat es auf alle Fälle."
Das Europäische Arbeitnehmerforum ließ heute wissen, Opel müsse endlich auch in andere als europäische Märkte exportieren dürfen, um auf größere Stückzahlen zu kommen. Doch diese konzerninterne Konkurrenz scheint GM nicht zulassen zu wollen:
"Die Gesamtsumme der verkauften Fahrzeuge muss größer werden. Diese Strategie scheint aber bei General Motors nicht durchsetzbar zu sein. Ich habe den Eindruck, das Chevrolet Interessen in diesem Konzern eine größere Rolle spielen als die Gesamtinteressen, anders kann man sich das in der Tat nicht erklären."
Sagt Opel-Aufsichtsrat und IG Metall-Bezirksleiter Achim Schild. Opel habe kein Kostenproblem, sondern leide unter einem Strategiedefizit bei der Mutter GM.
Angeblich soll sich der Aufsichtsrat von Opel, eine Tochter von General Motors, am kommenden Mittwoch mit einem Geschäftsplan befassen, der vorsieht, zwei Werke zu schließen und die Produktionskapazitäten um 30 Prozent zu senken.
Für die Arbeitnehmerseite sitzt Achim Schild im Aufsichtsrat bei Opel. Als Bezirksleiter der Gewerkschaft für Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz und das Saarland ist er für drei Opel-Werke zuständig, für Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach. Und von Werksschließungen will er nichts wissen:
"Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass ich aus Aufsichtsratssitzungen nicht in der Öffentlichkeit berichte, aber für drei Opelstandorte zuständiger IG Metall- Bezirksleiter, möchte ich Ihnen ganz deutlich sagen, die IG Metall ist nicht bereit darüber nachzudenken oder gar an Konzepten mitzuwirken, deren Konsequenz die Schließung von Standorten irgendwo in Europa und selbstverständlich nicht in Bochum sein würde."
Bochum droht auch dieses Mal wieder die Schließung. Käme es dazu, wären noch 5.200 Arbeitsplätze betroffen. Dort werden die Modelle Astra und Zafira sowie Achsen und Getriebe produziert. Bedroht scheint auch das Werk im britischen Ellesmere Port, wo verschiedene Versionen des Astra gebaut werden. Sie werden unter dem Namen Vauxhall verkauft. In Ellesmere Port sind rund Dort sind rund 2.100 Menschen beschäftigt.
Der Druck, etwas zu tun, ist groß. Denn General Motors verliert in Europa immer noch Geld. GM als Ganzes hat voriges Jahr 7,6 Milliarden Dollar Gewinn eingefahren. In Europa, und das heißt: vor allem bei Opel, waren es aber 747 Millionen Dollar Verlust. Jürgen Pieper, Autoanalyst bei Metzler, erklärt den hohen Gewinn der Konzernmutter so:
"Ja, da ist natürlich die massive Hilfe des Staates ein wesentlicher Grund. Sie sind in der existenziellen Krise in der Lage gewesen ein Großteil ihrer Schulden erlassen zu bekommen. Der Staat ist ja vorübergehend massiv eingestiegen. Sie haben unter diesem riesigen Druck einige Werke in den USA schließen können, schließen dürfen und das alles hat sie doch wieder zu einem wettbewerbsfähigen Unternehmen gemacht und jetzt profitieren sie von einer ziemlich starken Erholung des amerikanischen Marktes."
Hinzu kommt, dass Opel – anders etwa als Renault und besonders VW – seine Kosten auf sehr viel geringere Stückzahlen verteilen muss. Deshalb ist GM namens Opel kürzlich eine Kooperation mit Peugeot eingegangen. Bis zum Jahresende sollen erste gemeinsame Projekte anlaufen. Das erste gemeinsam entwickelte Fahrzeug soll 2016 auf den Markt kommen. Bis dahin müssen die beiden Partner ihre Kosten auf eigene Faust zurückschrauben. Peugeot hat bereits den Abbau von bis zu 6.000 Stellen in Europa angekündigt. Pieper begleitet dies Kooperation mit Skepsis:
"Zunächst einmal ist es eine Notgemeinschaft, es geht um die beiden Hersteller in Europa, denen es am schlechtesten geht, nämlich Opel und Peugeot, die Verluste machen im Europageschäft. Insofern entsteht jetzt aus der Not heraus, aber es hat auch durchaus eine gewisse Chance, es geht beiden jetzt sehr stark um Kostensenkung, nicht unbedingt Personalkosten und eine Chance hat es auf alle Fälle."
Das Europäische Arbeitnehmerforum ließ heute wissen, Opel müsse endlich auch in andere als europäische Märkte exportieren dürfen, um auf größere Stückzahlen zu kommen. Doch diese konzerninterne Konkurrenz scheint GM nicht zulassen zu wollen:
"Die Gesamtsumme der verkauften Fahrzeuge muss größer werden. Diese Strategie scheint aber bei General Motors nicht durchsetzbar zu sein. Ich habe den Eindruck, das Chevrolet Interessen in diesem Konzern eine größere Rolle spielen als die Gesamtinteressen, anders kann man sich das in der Tat nicht erklären."
Sagt Opel-Aufsichtsrat und IG Metall-Bezirksleiter Achim Schild. Opel habe kein Kostenproblem, sondern leide unter einem Strategiedefizit bei der Mutter GM.